Ancelotti gefeuert - was nun?
Donnerstag, 28. September 2017
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Carlo Ancelotti muss beim FC Bayern seinen Hut nehmen, für ihn springt Willy Sagnol ein. Drei Fragen rund um die spektakuläre Trainer-Entlassung in München.
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Einen Tag nach dem 0:3 bei Paris Saint-Germain hat der FC Bayern seinen Trainer Carlo Ancelotti entlassen.
Wie kam es zu dem Rauswurf?
Pech & Unvermögen der Mannschaft
Die Niederlage gegen Paris alleine hat das Fass nur zum Überlaufen gebracht, es waren die Spiele in der Bundesliga, die für eine erste Unruhe sorgten. Dabei wäre die Niederlage gegen Hoffenheim ebenso zu verhindern gewesen wie das Unentschieden gegen Wolfsburg. Bayern agierte vor dem Tor zu fahrlässig.
Ähnlich war es gestern Abend. Wären die Spieler gestern in der ersten Halbzeit gegen Paris ein wenig effizienter gewesen, der Italiener hätte seinen Job wohl behalten. Aber wie sagte Lothar Matthäus neulich so schön? "Wäre, wäre ... Fahrradkette."
Das Konzept passte nicht
Ancelotti hat mit seiner Philosophie bei früheren Trainerstationen große Erfolge gefeiert. Als Nachfolger des detailbesessenen Pep Guardiola war er aber scheinbar fehl am Platze. Die Bayern-Spieler waren intensive Trainingseinheiten gewohnt, unter Ancelotti soll es viel entspannter zugegangen sein. Hinzu kam, dass sich die Mannschaft vielleicht auch taktisch unterfordert fühlte.
Was sagen die Verantwortlichen?
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender FC Bayern
Die Leistungen unserer Mannschaft seit Saisonbeginn entsprachen nicht den Erwartungen, die wir an sie stellen. Das Spiel in Paris hat deutlich gezeigt, dass wir Konsequenzen ziehen mussten. Das haben Hasan Salihamidžić und ich Carlo heute in einem offenen und seriösen Gespräch erklärt und ihm unsere Entscheidung mitgeteilt.
Ich darf mich bei Carlo für die Zusammenarbeit bedanken und bedauere die Entwicklung, die sie genommen hat. Carlo ist mein Freund und wird es bleiben, aber wir mussten hier eine professionelle Entscheidung im Sinne des FC Bayern treffen. Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine positive Entwicklung und absoluten Leistungswillen, damit wir unsere Ziele für diese Saison erreichen.
Wie geht es weiter?
Die Übergangslösung
Neun Jahre lang trug Willy Sagnol das Trikot des FC Bayern. Er avancierte in dieser Zeit zum Publikumsliebling, doch Verletzungen zwangen ihn zu einem frühen Karriereende. In seiner noch relativ kurzen Zeit als Trainer war er ein Jahr lang für die französische U21-Nationalmannschaft sowie Girondins Bordeaux verantwortlich. Nennenswerte Erfolge konnte er als Coach noch nicht feiern.
Spekulationen können beginnen
Laut der Pressemitteilung des FC Bayern wird Sagnol "bis auf weiteres" die Mannschaft übernehmen. In den nächsten Tagen wird die Gerüchteküche kochen, was die "große" Nachfolgeregelung betrifft. Spannende Zeiten an der Säbener Straße...