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Echte Liebe - Nuri Şahin und der BVB

Nach verletzungsgeplagten Jahren hat Nuri Şahin, der heute seinen 29. Geburtstag feiert, zu alter Stärke gefunden und ist in der neuen Saison wieder ein fester Bestandteil in der Mittelfeldzentrale des BVB.

Nuri Şahin jubelt über sein Traumtor gegen Hertha
Nuri Şahin jubelt über sein Traumtor gegen Hertha ©AFP/Getty Images

"Ein tolles Gefühl. Mein Bruder hatte mir geschrieben, dass er ein gutes Gefühl hat, dass ich treffen werde, und er hat recht behalten." So beschreibt Nuri Şahin sein Traumtor gegen die Hertha am zweiten Spieltag der Saison. Es war sein erstes Bundesligator seit 925 Tagen im Dress der Schwarz-Gelben, zuletzt hatte er 2015 gegen Mainz getroffen.

Unter dem neuen Trainer Peter Bosz blüht Şahin wieder auf und spielte bisher beide Bundesliga-Partien über 90 Minuten durch. In den letzten drei Spielzeiten reichte es auf Grund von Verletzungen nur für 21 Einsätze. "Ich hatte ein gutes Gespräch mit dem Trainer, danach hieß es arbeiten, arbeiten, arbeiten. Die Vorbereitung lief sehr gut, das sieht man jetzt auch auf dem Platz. Genau da muss ich jetzt weitermachen", so Şahin.

Nuri Şahin bei seinem Bundesligadebüt im August 2005
Nuri Şahin bei seinem Bundesligadebüt im August 2005©Getty Images

Seine Beziehung mit dem BVB begann mit 12 Jahren, als er vom RSV Meinerzhagen in die C-Jugend der Dortmunder wechselte. "Alles, was ich tragen wollte, war gelb und schwarz", erinnerte sich der U17-Europameister. Als er einst als Balljunge bei einem Champions-League-Spiel des BVB gegen Real Madrid am Spielfeldrand stand, beschloss er: "Eines Tages werde ich für Dortmund spielen, aber egal was kommt, ich werde auch für Madrid spielen."

Und so sollte es dann auch kommen. Mit 16 Jahren und 335 Tagen ging er als jüngster Spieler in die Bundesligageschichte ein, als er 2005 am ersten Spieltag gegen Wolfsburg debütierte. Nach einer einjährigen Leihe zu Feyenoord Rotterdam etablierte er sich zur zweiten Hälfte der Saison 2007/2008 in der Startelf der Borussen.

2011 folgte der Meistertitel mit dem BVB, dadurch wurde Real Madrid aufmerksam auf den türkischen Nationalspieler. Şahin machte seinen Kindheitstraum wahr und ging nach Spanien. Doch schnell merkte er, dass ihm etwas fehlte: "Dortmund war nicht nur ein Klub oder eine Stadt, sondern ein Ort, wo die wichtigsten Leute in meinem Leben sind."

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Sportlich startete er in Madrid denkbar schlecht, eine Knieverletzung in der ersten Trainingseinheit zwang ihn zu sechs Monaten Pause – Şahin kämpfte sich zurück, aber auch eine Leihe nach Liverpool verhalf ihm nicht zu alter Stärke. In dieser Zeit ist ihm erst so richtig klar geworden: "Die Leute in Dortmund sind der Grund, warum ich so Fußball spiele, wie ich es tue."

Als er 2013 zum BVB zurückkehrte, empfingen ihn die Fans mit offenen Armen. Nach großem Verletzungspech in den letzten Jahren scheint es in der neuen Saison besser zu laufen. "Ich bin körperlich auf einem guten Niveau", erklärte Şahin. Die Vorzeichen stehen also bestens, dass der zentrale Mittelfeldspieler, der heute seinen 29. Geburtstag feiert, zukünftig wieder regelmäßig vor seiner geliebten Südtribüne auflaufen kann, die er selbst als "Mona Lisa – ein tolles Kunstwerk" bezeichnet – echte Liebe eben.