Captain America auf der Überholspur
Montag, 21. August 2017
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Das Spiel in Wolfsburg bewies, dass der BVB in der neuen Saison auch ohne Ousmane Dembélé erfolgreichen und guten Fußball spielen kann, vor allem dank Christian Pulisic...
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Geht er nun oder geht er nicht? Obwohl das Thema Ousmane Dembélé noch lange nicht ausgestanden ist, bewegte die Fans am Wochenende nach dem klaren Sieg in Wolfsburg ein ganz anderes Thema: Christian Pulisic
Was der 18-jährige US-Boy – inklusive Tor und Assist - auf den Rasen zauberte, riss nicht nur die Fans von den Sitzen, sondern auch normalerweise eher ruhigere Zeitgenossen wie Dortmunds Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder: "Vielleicht", so der Sky-Experte, "hat der BVB den neuen Dembélé ja schon in seinem Kader."
In der Tat brillierte der schnelle, trickreiche und torgefährliche Pulisic in Wolfsburg meist auf dem rechten Flügel, also da, wo der wechselwillige Franzose in der letzten Saison zum Publikumsliebling avanciert war. Doch stopp, meint BVB-Spielgestalter Nuri Sahin: "Christian ist ein Unterschieds-Spieler, zu jeder Minute, zu jeder Zeit", aber den Vergleich mit Dembélé lässt er denn doch nicht gelten. "Damit würde man Christian Unrecht tun", sagte Sahin, der sich damit deutlich weiter aus dem Fenster lehnte als BVB-Coach Peter Bosz, der den Ball am Samstag wohl bewusst flach hielt: "Chris hat das heute sehr gut gemacht. Er hat immer für Gefahr gesorgt und gut gespielt", meinte der Niederländer, der ganz genau weiß, welches Juwel er da unter seinen Fittichen hat.
Schon in der letzten Saison deutete "Captain America“ in seiner ersten kompletten Profisaison in stolzen 43 Pflichtspieleinsätzen (fünf Tore, 13 Assists) seine Fähigkeiten mehr als nur an. Schon damals erklärte er bescheiden: "Die vergangene Saison war ein guter Schritt in meiner Entwicklung, darauf möchte ich aufbauen".
Dies scheint ihm nun erstaunlich schnell zu gelingen, verantwortlich dafür sicher seine ebenso erstaunliche Bodenhaftung: "Fans oder Medien können mir keinen Druck machen. Druck mache ich mir selbst. Und ich versuche dabei, so ruhig wie möglich zu bleiben."
Und deshalb sollten sich die BVB-Fans auch keine zu großen Sorgen machen, dass der junge Mann aus Hershey/Pennsylvania nach weiteren Galavorstellungen in die Fußstapfen von Dembélé treten könnte. "Ich bin sehr glücklich in Dortmund", hatte Pulisic erst vor kurzem glaubwürdig betont und angefügt: "Klipp und klar - ich denke nicht über einen Vereinswechsel nach. Schließlich habe ich meinen Vertrag erst Anfang des Jahres bis 2020 verlängert."