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So tickt der Neue auf der BVB-Bank

Dortmunds neuer Trainer Peter Bosz gilt als Cruyff- und Guardiola-Fan und hat bei Ajax eindrucksvoll bewiesen, dass er ein gnadenloser Verfechter des Offensivfußballs ist

Peter Bosz liebt spektakulären Fußball und der BVB auch. Wenn das nicht passt...
Peter Bosz liebt spektakulären Fußball und der BVB auch. Wenn das nicht passt... ©AFP/Getty Images

Kurz nach der Niederlage im Finale der UEFA Europa League mit Ajax hat Peter Bosz (sprich: Bosch) als neuer Trainer bei Borussia Dortmund angeheuert. Was hat der 53-jährige Niederländer, der perfekt Deutsch spricht, zu bieten?

Sie sagen

"Seine Klubs haben immer einen technisch exzellenten und sehr offensiven Fußball gezeigt, das gilt auch für Ajax. Peter ist sehr erfahren und hat eine klare Vision."
Edwin van der Sar, CEO von Ajax und Ex-Weltklassetorhüter

"Eines meiner letzten Bilder meines Vaters war, als er mit Peter Bosz bei Maccabi Tel-Aviv auf der Bank saß und über Fußball und Ajax philosophierte. Sie haben an diesem Nachmittag unheimlich viel gelacht... Peter Bosz ist ein netter Kerl, der anderen zuhören kann."
Jordi Cruyff, Sportdirektor bei Maccabi Tel-Aviv

"Wenn irgendeiner die Cruyff-Philosophie hat, dann ist es Peter Bosz. Er gewinnt lieber 5:4 als 1:0. Er kann aber auch ganz schön dickköpfig sein."
Huib Rouwenhorst, ehemals Technischer Direktor bei AGOVV

Wer ist er?

In seiner aktiven Zeit galt er als reiner Zerstörer. Immerhin gewann er mit Feyenoord die Meisterschaft und drei Mal den niederländischen Pokal. Angeblich war er schon damals vom Ajax-Team der 90er Jahre fasziniert, mehrfach fuhr er von Rotterdam nach Amsterdam, um das Training von Louis van Gaal zu beobachten; er entwickelte seine Philosophie auf der Basis vieler Zeitungsartikel über sein Idol Johan Cruyff.

Warum passt er zu Dortmund?

Unter Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zeigte Dortmund spektakulären Offensiv-Fußball und Peter Bosz – der Johan Cruyff und Josep Guardiola als Traineridole nennt – ist ihr geborener Nachfolger. Der junge Kader des BVB passt optimal zu den Ansprüchen des Niederländers, der schon bei Ajax und Vitesse auf die Jugend setzte. Sein Deutsch ist nahezu perfekt, nicht nur, weil er 1998 eine Zeit lang für Hansa Rostock kickte.

Wie spielen seine Teams?

Schnell und aggressiv. Er hasst Defensivfußball und setzt auf Ballbesitz. Auch das hohe Pressing der Guardiola-Schule hat er bei Ajax eingeführt, wenn auch aufgrund seines unerfahrenen Kaders mit einem Augenzwinkern: "Barcelona hatte die Drei-Sekunden-Regel, aber wir sind nicht Barcelona, deshalb habe ich noch zwei Sekunden draufgelegt."

Er sagt

"Wenn ich sehe, dass mein Team nur das gegnerische Spiel zerstört, so wie ich es einst getan habe [als defensiver Mittelfeldspieler], kann ich das nicht genießen. Wenn ich schon auf der Bank sitzen muss, dann will ich wenigstens Spaß haben. Und wenn ich Spaß habe, haben auch die Zuschauer Spaß."

"Der BVB gehört zu den größten Vereinen in Europa. Es ist eine große Ehre, diesen Klub zu trainieren."

Hätten Sie's gewusst?

Angeblich hatte er eine Klausel in seinem Vertrag mit Maccabi Tel-Aviv, die es ihm erlaubt, den Klub bei einer Anfrage von Ajax zu verlassen. Weiter heißt es, dass Jordi Cruyff eine wichtige Rolle dabei gespielt hat, ihn nach Amsterdam zu locken.