Real Madrid: Warum zittern, wenn man einen Sergio Ramos hat?

Wenn Real Madrids Mission im Stadio San Paolo darin bestand, ein sich ausbreitendes Feuer zu löschen, dann war Sergio Ramos der Hauptbrandmeister.

Am Ende gewann Real die Partie gegen Napoli wie im Hinspiel mit 3:1, doch lange Zeit hatte der Titelverteidiger so seine Probleme mit den Italienern.

Napoli führte zur Halbzeit mit 1:0 und deckte mehrfach die Schwächen im Abwehrverbund von Real auf. Das emotionalisierte Publikum im Stadion witterte eine Chance, die Spanier aus dem Wettbewerb kegeln zu können, dann machte Ramos dem Aufstand den Garaus.

"Es ist unglaublich, dass er für uns immer wieder die Kastanien aus dem Feuer holt", meinte Madrid-Boss Emilio Butragueño anschließend. "In solchen Spielen hinterlässt man sein Vermächtnis. Es ist absolut außergewöhnlich, dass ein Innenverteidiger so eine entscheidende Rolle spielt."

Ramos' Tor war©AFP/Getty Images

Ramos musste von hinten mit ansehen, wie Reals Offensive vorne nicht richtig ins Rollen kam. "Wir hatten Probleme", erklärte der spanische Nationalspieler später. In der 52. Minute köpfte der Kapitän in seinem 100. UEFA-Spiel den Ausgleich und der Knoten war geplatzt. Sein Tor, welches Butragueño als den "Wendepunkt" beschrieb, war bereits sein elfter Treffer im Europapokal für Real.

Sieben dieser Tore markierte er mit dem Kopf. Unvergessen bleibt natürlich sein Treffer in der Nachspielzeit im Finale der UEFA Champions League 2014 sowie sein Doppelpack wenige Wochen davor im Halbfinale gegen den FC Bayern. Er ist der Mann für die ganz wichtigen Buden - und für die bescheidenen Worte:

"Wir werden reflektieren über dieses Spiel. Vor allem die ersten Halbzeit müssen wir uns anschauen", so Ramos. "Aber ich freue mich, dass wir weitergekommen sind. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns mit dem auseinanderzusetzen, was wir falsch gemacht haben."

Ramos - der Mann für die wichtigen Tore©Getty Images