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Bayer setzt auf Korkut

Nach dem Rauswurf von Roger Schmidt stellte Bayer Leverkusen heute dessen Nachfolger vor: Tayfun Korkut unterschrieb beim Werksklub - vorerst bis zum Saisonende.

Auf Tayfun Korkut wartet eine schwere Aufgabe
Auf Tayfun Korkut wartet eine schwere Aufgabe ©Getty Images

Dass Bayer Leverkusen die Reißleine ziehen würde, war nach dem 2:6 vom Wochenende bei Borussia Dortmund zu erwarten, schon etwas überraschender war die Wahl des Nachfolgers von Roger Schmidt: Tayfun Korkut.

Der Deutsch-Türke soll den Dauergast der UEFA Champions League an den letzten elf Spieltagen noch ins internationale Geschäft hieven, bei fünf Punkten Rückstand auf den Tabellensechsten Eintracht Frankfurt eine schwere, aber keineswegs unlösbare Aufgabe. "Wir wollen die internationalen Plätze angreifen. Wir wollen die Saison so beenden, wie es sich für Leverkusen gehört", gab sich Korkut denn bei seiner Vorstellung auch gleich kämpferisch.

Leverkusens Krise ist zugleich auch eine neue Chance für den 42-Jährigen, der in der Bundesliga bei Hannover 96 und in der zweiten Liga beim 1. FC Kaiserslautern auf der Bank saß – mit überschaubarem Erfolg.

Korkuts Vertrag ist nur bis zum Saisonende datiert, könnte bei entsprechenden Erfolgen aber durchaus verlängert werden. "Die Vertragslaufzeit macht für beide Seiten Sinn. Wir wollen erst mal die Saison zu Ende spielen, dann sehen wir weiter", schloss Sportdirektor Rudi Völler ausdrücklich nichts aus.

Der gebürtige Stuttgarter Korkut verbrachte einen Großteil seiner Spielerkarriere nach einem kurzen Engagement bei den Stuttgarter Kickers in der Türkei (Fenerbahçe, Beşiktaş Gençlerbirliği) und in Spanien (Real Sociedad, Espanyol). Für die Türkei absolvierte er 42 Länderspiele. 2011 erwarb Korkut dann seine Trainerlizenz an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln und fungierte von 2012 bis 2013 als Co-Trainer der türkischen Nationalmannschaft, ehe er in Hannover und Kaiserslautern anheuerte.

"Meine Vergangenheit als Spieler hilft mir. Wir müssen klare Regeln haben - nicht nur auf dem Platz. So gehe ich diese Aufgabe an", setzte Korkut gleich eine erste Duftmarke. Ansonsten sieht er seine Aufgabe vor allem darin, Bayers Harakiri-Stil der letzten Wochen in den Griff zu bekommen. "Wir werden nicht alles ändern. Wir wollen weiter aktiv bleiben, nur vielleicht einen Ticken kontrollierter."

Zuletzt sah man bei Bayer viele ratlose Gesichter
Zuletzt sah man bei Bayer viele ratlose Gesichter©Getty Images

Ob das freilich schon reicht, um doch noch ins Viertelfinale der UEFA Champions League einzuziehen, darf bezweifelt werden, denn nach der 2:4-Heimpleite gegen Atlético Madrid braucht es schon mehr als Korkuts "große Sachkenntnis" (Bayer-Klubchef Michael Schade), um ein kleines Fußballwunder zu bewerkstelligen.