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Subotić will es noch einmal wissen

Nach acht Monaten Pause hat Dortmund-Star Neven Subotić sein Pflichtspielcomeback gegeben - im Amateurteam seines Vereins. Aber das soll für ihn erst der Anfang sein.

Neven Subotić kämpft um sein Comeback in der ersten Mannschaft
Neven Subotić kämpft um sein Comeback in der ersten Mannschaft ©Getty Images

"Das war ein phänomenales Spiel, das sich auch in zehn Jahren nicht vergessen werde. Davon gibt es nur eine Handvoll von und heute konnte ich zum Glück Teil einer schönen Geschichte sein, die ich noch lange im Herzen tragen werde."

Dies sagte nicht etwa Marco Reus nach seinem furiosen Comeback im BVB-Trikot gegen Legia Warschau, sondern ein anderer Dortmunder Spieler, der am Mittwoch nicht etwa in der UEFA Champions League, sondern vor ein paar hundert Zuschauer in der Regionalliga West gegen den SV Rödinghausen seine Rückkehr auf den Platz feierte: Neven Subotić.

"Seit ich erfahren habe, dass ich heute spielen werde, habe ich mich wie ein kleines Kind darauf gefreut", erklärte der sichtlich gerührte Dortmunder Publikumsliebling, seit mehr acht Jahren bei der Borussia unter Vertrag, dem sogar kurz vor Schluss das Siegtor für den BVB II gelang.

Subotić ist erst 27 Jahre alt, doch seine Krankenakte liest sich wie ein Medizin-Lexikon. Bereits vor zwei Jahren riss er sich das Kreuzband - fünf Monate Zwangspause. Ende Juli musste er sich einer Rippen-OP unterziehen, um einer Thrombose vorzubeugen. Davor hatte er mit einer Armverletzung zu kämpfen. Am 2. März 2016 absolvierte er gegen den SV Darmstadt sein letztes Bundesligaspiel.

In den letzten fünf Jahren verpasste er aufgrund von Verletzungen über 100 Pflichtspiele für den BVB. Nach Ende der letzten Saison stand der Wechsel nach England so gut wie fest, doch wegen der Thrombosegefahr zerschlug sich der Transfer zum Erstligaaufsteiger FC Middlesbrough.

"Sowohl der angestrebte Wechsel als auch die Freude darauf, wieder Fußball spielen zu können, sind erst mal dahin. Aber inzwischen ist die Enttäuschung durch eine große Motivation ersetzt worden, es noch einmal allen und vor allem mir selbst zu beweisen. Ich werde zurückkommen und mit aller Energie versuchen, meinen Traum zu erfüllen", sagte er nach der Rippen-Operation kämpferisch.

Seit sechs Wochen ist er zurück auf dem Trainingsplatz und arbeitet an seinem Comeback, doch ob er sich einen Stammplatz zurückerobern kann, da er vor seiner Verletzungsmisere bei Trainer Thomas Tuchel auch nicht erste Wahl war, ist die Frage. In der letzten Spielzeit kam er auf nur sechs Einsätze. Dennoch kämpft er sich Schritt für Schritt zurück in die Mannschaft. Dabei hatte er sich im Juni schon von den BVB-Fans persönlich verabschiedet.

"Ich möchte mein Geld nicht auf der Bank verdienen, sondern ein aktiver Teil einer Geschichte zu sein, wie ich es bis zum letzten Jahr war", begründete er seine Wechselgedanken.

Bei seinem Pflichtspielcomeback vor 937 Zuschauern im Stadion Rote Erde konnte er nicht nur wegen des Siegtreffers endlich wieder jubeln. Dass es ein Spiel in der Regionalliga war, spielte für Subotić keine Rolle, im Gegenteil. "Das war wie im Disneyland. Ich kann es gar nicht beschreiben. Mein Herz hüpft vor Freude", sagte der serbische Innenverteidiger gerührt über sein Comeback und die Unterstützung der Fans auf der Tribüne, die ihn nach dem Schlusspfiff minutenlang feierten.

Eine ansprechende Leistung und ein kleines Empfehlungsschreiben an Trainer Tuchel, aber vor allem für andere potenzielle Interessenten. Aber Subotić ist nicht abgeneigt, vorerst weiter für die Amateure zu spielen, um fehlende Spielzeit aufzuholen. "Ich brauche Spielpraxis nach dieser langen Pause. Das ist durch nichts zu ersetzen", sagte er bescheiden.