Europas Wunderkinder: Benjamin Henrichs
Samstag, 19. November 2016
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"Seine Entwicklung ist außergewöhnlich", sagt Roger Schmidt über Benjamin Henrichs, der letzte Woche im Alter von 19 Jahren sein Debüt in der A-Nationalmannschaft feierte.
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Mal wieder kommt ein UEFA.com-Wunderkind der Woche aus der Bundesliga: Benjamin Henrichs von Bayer Leverkusen hat in dieser Saison starke Auftritte in der Königsklasse hingelegt und letzte Woche sein Debüt in der A-Nationalelf gefeiert.
Name: Benjamin Henrichs
Klub: Bayer Leverkusen
Debüt: 20. September 2015 gegen Borussia Dortmund
Position: Außenverteidiger
Nationalität: Deutscher
Geburtsdatum: 23. Februar 1997
Bevorzugter Fuß: rechts
Größe: 1,82 Meter
Andere sagen …
"Henrichs hat jetzt in Leverkusen verschiedene Positionen gespielt, er ist jung und muss sich weiter entwickeln. Interessant ist, dass er rechts wie links spielt und diese Umstellung ohne Probleme verkraftet. Was ich gesehen habe, sei es in der Bundesliga oder der Champions League, ist sehr gut."
Bundestrainer Joachim Löw
"Er hat sich bei uns in den letzten Jahren die notwendige Physis erarbeitet. Natürlich braucht man auch eine große fußballerische Qualität. Damit meine ich nur nicht, was am Ball passiert, sondern auch das taktische Verhalten. Da hat Benni im vergangenen halben Jahr einen Riesenschritt gemacht. Er hat ein hervorragendes defensives Zweikampfverhalten. Er ist unglaublich schwierig auszuspielen. Seine Entwicklung ist außergewöhnlich."
Leverkusens Trainer Roger Schmidt
Seine Geschichte …
Sein Vater ist Deutscher, seine Mutter stammt aus Ghana. Henrichs wechselte schon im Alter von sieben Jahren zu Bayer und erhielt elf Spielzeiten später seinen ersten Profi-Vertrag. Sein Debüt feierte er vor 80.000 Zuschauern in Dortmund und seit der Rückrunde 2015/16 sammelt er bei der Werkself fleißig Spielminuten. In dieser Spielzeit ist er der Dauerbrenner von Bayer: Mit Ausnahme der ersten Bundesliga-Partie stand er immer über die volle Distanz auf dem Rasen. Henrichs erhielt dieses Jahr die Fritz-Walter-Medaille in Gold - die Auszeichnung wird besonders erfolgreichen Nachwuchsspielern verliehen.
Spielstil …
Schmidt bevorzugt vielseitige, physisch starke und angriffslustige Spieler und Henrichs erfüllt alle Kriterien. In den letzten Monaten hat er auf beiden Außenverteidiger-Positionen einen guten Eindruck hinterlassen, hat bärenstarke Werte in der Balleroberung und an Reife im Gegenpressing dazugewonnen. Am Ball wirkt er selten überhastet und hat ein gutes Auge für die Mitspieler.
Erinnert an …
Henrichs wurde in der Jugend hauptsächlich in offensiven Positionen eingesetzt, schaffte den Sprung ins Profi-Geschäft aber als Außenverteidiger. Diese Entwicklung, gepaart mit seiner Statur, Vielseitigkeit, defensiver Hartnäckigkeit und Laufintensität, erinnert an Borussia Dortmunds polnischen Nationalspieler Łukasz Piszczek.
Erstes Ausrufezeichen …
Nach seinem Debüt im September 2015 musste sich Henrichs auf die Schule konzentrieren und hinsichtlich weiterer Einsätze in der Bundesliga Geduld zeigen. Trotzdem durfte er in der Winterpause mit ins Trainingslager nach Florida, wo er erneut einen guten Eindruck hinterließ. In der Rückrunde durfte er erstmals in der UEFA Europa League spielen und kam zu weiteren Einsätzen in der Bundesliga.
Gute Aussichten …
Starke Leistungen wie zuletzt beim Auswärtssieg in der Königsklasse gegen Tottenham Hotspur im Wembley haben Joachim Löw dazu bewegt, ihn zur Nationalmannschaft zu berufen. Im Alter von gerade 19 Jahren ist Henrichs nun ein Stammspieler in der UEFA Champions League und hat zumindest eine kleine Chance, die umkämpfte Position des Rechtsverteidigers im DFB-Team für sich zu erobern.
Er sagt …
"Ich war gerade mit Freunden beim Essen, als mich Joachim Löw angerufen hat. Da habe ich mir eine ruhige Ecke gesucht und zugehört. [Mein Debüt] hat extrem viel Spaß gemacht. Ich freue mich riesig und habe noch gar nicht realisiert, was hier passiert. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen."