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Atlético-Trainer Simeone will in exklusiven Klub

Diego Simeone, Trainer von Atlético Madrid, kann mit zwei Landsleuten gleichziehen und zudem der erst dritte Nichteuropäer werden, der den Pokal der europäischen Meistervereine gewinnt.

Diego Simeone gibt während des Halbfinals den Spielern von Atlético Anweisungen
Diego Simeone gibt während des Halbfinals den Spielern von Atlético Anweisungen ©AFP/Getty Images

Sollte Diego Simeone Atlético Madrid zum erstmaligen Gewinn der UEFA Champions League führen, würde er der dritte nichteuropäische Trainer in der Geschichte dieses Wettbewerbs werden, dem dies gelingt. Der erste seit 1965.

Die beiden Vorgänger waren ebenfalls Argentinier: Luis Carniglia (Real Madrid, 1958 und 1959) sowie Helenio Herrera (Inter Mailand, 1964 und 1965). 

  • Luis Carniglia

Geboren am 4. Oktober 1917

Er übernahm einen wahrlich großen Klub, als er im Juni 1957 Nachfolger von José Villalonga bei Real Madrid wurde. Carniglia führte den Verein zu weiteren europäischen und heimischen Ehren. Später wurde er der erste Präsident der argentinischen Fußballergewerkschaft.

Der ehemalige Stürmer der Boca Juniors begann seine Trainerkarriere in Nizza, wo er in seinem ersten Jahr französischer Meister wurde. Obwohl seine zweite Saison in Frankreich enttäuschend verlief, hatte Carniglia das Interesse von Real erweckt, und schon bald wurde er ins Santiago Bernabéu geholt. Nachdem die Merengues unter dem Spanier Villalonga schon die ersten zwei Landesmeisterpokale geholt hatten, lief es unter Carniglia genauso weiter.

José Santamaría 1959 mit dem Pokal
José Santamaría 1959 mit dem Pokal©Getty Images

Carniglia bekam es mit einer Reihe großer Stars zu tun, darunter Alfredo Di Stéfano, Francisco Gento, Raymond Kopa und Héctor Rial. Es folgten José Santamaría und Ferenc Puskás. So manchen hätte dies vielleicht eingeschüchtert, aber der Argentinier hatte keine Scheu, den großen Puskás anzutreiben, weil er bei dem Ungarn mangelnde Fitness festgestellt hatte.

Carniglia lieferte, was man von ihm verlangte. Real dominierte Europa und er holte in seinen zwei Jahren eine weitere spanische Meisterschaft. 1958 lag seine Mannschaft in Brüssel gegen den AC Milan zweimal hinten, ehe Tore von Di Stéfano, Rial und Gento, das Siegtor fiel in der Verlängerung, den erneuten Triumph brachten.

Im kommenden Jahr holte das Team von Carniglia mit einem 2:0 in Stuttgart gegen Stade de Reims erneut die Trophäe. Dann wechselte Carniglia nach Italien, arbeitete unter anderem bei der Fiorentina und der Roma, mit der er 1961 den Messepokal gegen das englische Team Birmingham City gewann. Ihn zog es dann wieder nach Spanien zu Deportivo La Coruña. Aber niemals mehr konnte er an seine Triumphe im Bernabéu anschließen.

  • Helenio Herrera

Geboren am 10. April 1910

Helenio Herrera
Helenio Herrera©Getty Images

A Er war für seine Innovationen bekannt und er wurde als einer der größten Trainer aller Zeiten gesehen: Herrera coachte die "Grande Inter"-Mannschaften Mitte der 60er-Jahre, führte die Nerazzurri zu drei Meisterschaften in der Serie A und zu zwei Europapokalsiegen.

Nach einem unglücklichen Start in seine Trainerkarriere im Stade Français, wo seine drei Saisons ohne Titel endeten, ging Herrera nach Spanien, wo er mit Atlético Madrid und Barcelona Titel holte. In Katalonien schossen seine beiden Teams, die Meister wurden, jede Menge Tore, sodass man ihm den Spitznamen "El Mago" (Zauberer) verpasste.

Herrera aber profilierte sich als Trainer immer weiter, er drückte seinen Mannschaften seinen Stempel auf. Zudem war er als großer Psychologe bekannt, sodass er das Beste aus seinen Spielern herausholen konnte. Einige seiner Aussagen sind noch heute geflügelte Worte, darunter: "Wer nicht alles gibt, gibt gar nichts".

Highlights: Inters goldene Jahre

Obwohl er nicht der Begründer des Catenaccio in Italien war, entwickelte ihn Herrera bis zur Perfektion. Mit seinen taktischen Ansätzen gewann er zwar nur wenige Freunde, doch er führte seine Teams in neue Dimensionen. Herrera sagte: "Das Problem ist. dass die meisten, die mich kopieren wollten, mich falsch kopiert haben. Sie haben vergessen, die Angriffsprinzipien, die mein Catenaccio beinhaltet, einzubeziehen. Ich hatte einen Libero, ja, aber ich hatte auch Facchetti, der erste Außenverteidiger, der so viele Tore erzielte wie ein Stürmer."

Herrera feierte im San Siro große Erfolge. In vier Saisons holte er dreimal die Meisterschaft und zweimal den Europapokal, 1964 und 1965. Sandro Mazzola, der beim 3:1-Sieg von Inter gegen Real Madrid zweimal traf, sagte über seinen Trainer: "Er war Lichtjahre entfernt. Er trainierte unsere Köpfe und dann unsere Beine."

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