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Neuer, Kahn oder Maier: wer ist Bayerns Nummer 1?

Manuel Neuer gilt unbestritten als weltbester Torhüter, doch ob er es in eine Bayern-Star-XI schaffen würde, ist nicht so sicher, denn im eigenen Klub gibt es harte Konkurrenz.

Manuel Neuer bleibt wohl bis zu seinem Karriereende bei den Bayern
Manuel Neuer bleibt wohl bis zu seinem Karriereende bei den Bayern ©Getty Images

Manuel Neuer hat am Mittwoch seinen Vertrag bei den Bayern bis 30. Juni 2021 verlängert und meinte anschließend: "Wir sind jetzt noch überall im Titelrennen dabei und haben große Chancen, dieses Jahr viel mitzunehmen. Das ist unser großes Ziel jetzt kurzfristig, aber auch in den nächsten Jahren. Ich freue mich auf die Zukunft beim FC Bayern."

Der 30-Jährige gilt unbestritten als weltbester Torhüter der letzten Jahre, doch ob er es in eine Bayern-Star-XI schaffen würde, ist nicht so sicher, denn im eigenen Klub gibt es harte Konkurrenz.

Sepp Maier im Jahr 1974
Sepp Maier im Jahr 1974©Getty Images

Sepp Maier (1962–80)
Landesmeister-Pokale: 3 (1973/74, 1974/75, 1975/76)
Pokal der Pokalsieger: 1 (1966/67)
Bundesliga-Meisterschaften: 4
DFB-Pokale: 4
Nationalmannschaft: 1972 UEFA-Europameister, 1974 FIFA-Weltmeister

Fazit: Anders als Oliver Kahn und Neuer, verbrachte "Die Katze von Anzing" seine gesamte Karriere bei den Bayern. Es ist unwahrscheinlich, dass die Münchner in den 1970er Jahren ohne seine spektakulären Paraden auch nur annähernd so erfolgreich gewesen wären, wie sie es letztendlich waren. Bemerkenswert: Maier bestritt 442 Bundesligaspiele in Folge - ein Rekord für die Ewigkeit.

Über ihn: "Ohne Sepp hätten wir die WM niemals gewonnen. Maier hat unglaublich gehalten. Mindestens ein halbes Dutzend unhaltbare Bälle waren dabei."
Teamkollege Franz Beckenbauer

Er sagt: "Torhüter sind introvertiertere Menschen, auch wenn man das nach außen nicht immer sieht. Als Feldspieler kannst du dich abreagieren. Als Torwart bist du im Strafraum festgenagelt, kannst nur reagieren."

Oliver Kahn im Jahr 2001
Oliver Kahn im Jahr 2001©Bongarts

Oliver Kahn (1994–2008)
Landesmeister-Pokale: 1 (2000/01)
UEFA-Pokal: 1 (1995/96)
Bundesliga-Meisterschaften: 8
DFB-Pokale: 6
Nationalmannschaft: Vize-Weltmeister 2002

Fazit: Mit 25 Jahren kam er von seinem Heimatklub Karlsruhe nach München. Kahn erhielt schnell die Spitznamen "Titan" und "Vul-Kahn" und trug 14 Jahre das Bayern-Trikot. Sein Ehrgeiz und seine Willenskraft trieben die Münchner immer wieder voran; Mehmet Scholl sagte einmal, er fürchte nur zwei Dinge: "Krieg und Oli Kahn". Kahn verfügte über unglaubliche Reflexe und warf sich furchtlos in jedes Getümmel.

Über ihn: "Ich muss sagen, dass ich in meiner Karriere schon mit vielen guten Fußballern zusammengekommen bin, aber eine solche Berufsauffassung wie bei ihm habe ich noch nie erlebt. Sein ganzes Leben war immer auf Erfolg ausgerichtet, auf Perfektion. Er wollte immer ein perfekter Torwart werden."
Sepp Maier

Er sagt: "Fußball kann faszinierend sein, manchmal aber auch extrem grausam. Ich habe beide Seiten erlebt. Als Torwart brauchst du Willensstärke, du musst im richtigen Moment antizipieren können und natürlich brauchst du auch eine Menge Glück."

Manuel Neuer im Jahr 2013
Manuel Neuer im Jahr 2013©Getty Images

Manuel Neuer (2011–heute)
Landesmeister-Pokale: 1 (2012/13)
Bundesliga-Meisterschaften: 3
DFB-Pokale: 2
Nationalmannschaft: 2014 FIFA World Cup

Fazit: Er kam im Juli 2011 von Schalke an die Säbener Straße. Anfangs standen viele Bayern-Fans ihm skeptisch gegenüber ("Koan Neuer"), doch schnell eroberte er die Herzen der Zuschauer im Sturm. Nach Philipp Lahms vermutlichem Karriereende 2018 dürfte er der neue Kapitän werden. Ungarns Nummer 1 der 1950er Jahre, Gyula Grosics, war am Ball ähnlich stark wie Neuer, doch der in Gelsenkirchen geborene Keeper kreierte in den letzten Jahren einen neuen Stil: den Libero-Torhüter.

Über ihn: "Hinten ist er der Erste, der das Spiel eröffnet und die anderen dirigiert. Er ist wie ein elfter Feldspieler für uns und ich denke, er sorgt für einen Wandel im Fußball."
Joachim Löw, Bundestrainer

Er sagt: "Ein Torwart hat immer eine Sonderrolle. Man ist ein Einzelkämpfer. Es ist schon so, dass der neutrale Zuschauer oder generell der Fußballfan schon darauf schaut, wer die Tore macht oder welche Tricks in der Offensive gemacht werden. Es geht nicht darum, welche Qualitäten der Torwart noch hat, weil das eine eigene Kategorie ist. Ich glaube, dass auch in Zukunft nie ein Torwart zum Weltfußballer gewählt wird."