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Hristo Stoichkov wird 50 - eine Würdigung

"Hristo Stoichkov ist der beste bulgarische Spieler, den ich je gesehen habe", schwärmte einst Franz Beckenbauer und auch José Mourinho würdigte den Bulgaren, der heute 50 Jahre alt wird, als "echten Giganten".

Hristo Stoichkov triumphierte 1992 im Finale des Landesmeisterpokals mit Barcelona
Hristo Stoichkov triumphierte 1992 im Finale des Landesmeisterpokals mit Barcelona ©Bob Thomas/Getty Images

"Den möchte ich in meiner Mannschaft haben." So einen Satz haben wohl schon viele Trainer gesagt, nachdem ihr Team von einem gegnerischen Spieler vom Platz geschossen wurde, doch in diesem Fall sollte der Stoßseufzer weitreichende Konsequenzen haben.

Als Barcelonas Coach Johan Cruyff mit ansehen musste, wie ein 23-jähriger Frechdachs von ZSKA Sofia seinen Torhüter Andoni Zubizarreta im April 1989 im Halbfinale des Pokals der Pokalsieger aus großer Distanz überlupfte, nahm die Karriere von Hristo Stoichkov ihren Lauf. Barcelona gewann dieses Spiel mit 4:2 und das Rückspiel mit 2:1, doch Stoichkov erzielte alle drei Tore der Bulgaren - und wechselte im Sommer 1990 ins Camp Nou.

Cruyff legt großen Wert darauf, dass er Stoichkov damals schon gekannt habe: "Ich hatte ihn schon beobachten lassen, entscheidend waren für mich nicht seine Tore, sondern sein Charakter und seine Mentalität. Das war genau die Art von Spieler, die ich brauchte. Ich brauchte unbedingt eine starke Persönlichkeit und er war schnell, bissig, schlug fantastische Pässe und hatte vor dem Tor einen Killerinstinkt."

Stoichkov avancierte bei den Barcelona-Fans sofort zur Kultfigur und führte sein Team 1992 zum ersten Triumph im Landesmeister-Pokal. In Bulgarien wunderte das niemanden.

Hristo Stoichkov 1994 mit dem Ballon d'Or
Hristo Stoichkov 1994 mit dem Ballon d'Or©Getty Images

Stoichkov war im Januar 1985 von Hebros Harmanli zu CSKA gewechselt, einen Monat vor seinem 19. Geburtstag. Etablierte Stars wie Georgi Dimitrov, Stoiycho Mladenov und Radoslav Zdravkov staunten nicht schlecht, wie frech und gekonnt der Teenager im Training und im Spiel auftrat.

Rückblickend sagte CSKA-Coach Dimitar Penev über seinen Lieblingsschüler: "Sein außergewöhnliches Talent stand nie in Zweifel, außerdem verfügte er über einen sehr starken Charakter. Er verstand es meisterhaft, sein Talent optimal auszuschöpfen. Sein explosiver Speed und seine Abschlussstärke waren unglaublich."

1994 führte Stoichkov Bulgarien in den USA bis ins WM-Halbfinale, im Viertelfinale gegen die DFB-Elf gelang ihm dabei ein grandioses Tor, im selben Jahr gewann er als bisher einziger Bulgare den Ballon d'Or.

"Stoichkov ist der beste bulgarische Spieler, den ich je gesehen habe und kenne Spieler wie Krasimir Balakov, Yordan Letchkov und Emil Kostadinov und habe selbst gegen Georgi Asparuhov und Hristo Bonev gespielt", schwärmt auch Franz Beckenbauer noch heute von Stoichkov.

Hristo Stoichkov bejubelte bei der WM '94 sein Tor gegen Deutschland
Hristo Stoichkov bejubelte bei der WM '94 sein Tor gegen Deutschland©Getty Images

Ähnlich drückte es José Mourinho aus: "Er ist ein Gigant. Bei einem Turnier in Setubal in den späten 1980ern haben er, Kostadinov und Luboslav Penev mein Team förmlich demoliert. Er war so jung, aber so beeindruckend. Er gehört zu einer ganz besonderen Gruppe von Fußball-Giganten."

Bulgariens Verband würdigt den 50. Geburtstag seines berühmtesten Sohnes mit einem Spiel im Vasil Levski Stadion von Sofia. Am 20. Mai werden dann Diego Maradona, Romário, Roberto Baggio, Jean-Pierre Papin, Gianfranco Zola, Predrag Mijatović, Dejan Savicević und Gheorghe Hagi zu Ehren des großen Bulgaren noch einmal hinter dem Ball herjagen.

"Stoichkov ist der beste bulgarische Spieler aller Zeiten", würdigt ihn  sein ehemaliger Teamkollege Balakov. "Wir haben so viele gemeinsame Erinnerungen. Es ist eine große Ehre für mich, dass ich mit ihm zusammen spielen durfte."