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Cocus Erfolgsweg mit der PSV Eindhoven

Unser niederländischer Korrespondent Berend Scholten nimmt Philipp Cocus Vertragsverlängerung bei der PSV Eindhoven bis Sommer 2019 zum Anlass, einen Blick auf seine bisherige Zeit im Klub zu werfen.

Phillip Cocu im PSV-Trainingslager auf Malta im Januar 2016
Phillip Cocu im PSV-Trainingslager auf Malta im Januar 2016 ©Domenic Aquilina

Im Dezember führte Philipp Cocu die PSV Eindhoven erstmals seit 2006/07 wieder in die K.-o.-Phase der UEFA Champions League – damals spielte er noch unter Guus Hiddink in jener Elf, die bis ins Viertelfinale vorstieß. Nun wurde der Coach mit einer Vertragsverlängerung bis Sommer 2019 belohnt. Unser niederländischer Korrespondent Berend Scholten hat seine Entwicklung als Trainer dieser Mannschaft aufgezeichnet – sie war alles andere als geradlinig.

Pokalsieg
Der Ex-Spieler AZ Alkmaars, Vitesses, Barcelonas und Al Jaziras, der 101 Länderspiele für Oranje bestritt, wurde im März 2012 zum ersten Mal PSV-Trainer und folgte auf Interimsbasis auf Fred Rutten. Er führte den Verein direkt zum niederländischen Pokalsieg – nur wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme gelang ein 3:0-Erfolg im Endspiel gegen Heracles.

"Ich hatte eine bestimmte Karriereplanung, aber das ist eine außergewöhnliche Situation", sagte Cocu damals und verglich seine Lage mit der Frank de Boers, der im Dezember 2010 Ajax übernahm und zur Meisterschaft in der Eredivisie führte. "So wie Franks Debüt lief und wie er am Saisonende Erfolg hatte, da wäre ich sofort dabei."

Die ersten Schritte
Cocu lernte das Trainerhandwerk vor allem in der Jugendabteilung PSVs, nachdem er 2008 seine Spielerkarriere beendet hatte. Weitere Erfahrungen sammelte er neben De Boer als Assistent von Bert van Marwijk bei der FIFA-WM 2010 in Südafrika, als die Niederlande bekanntlich erst im Endspiel gegen Spanien scheiterten.

De Jong (Nr. 9) und Depay (Nr. 7) führten PSV zur Meisterschaft
De Jong (Nr. 9) und Depay (Nr. 7) führten PSV zur Meisterschaft©AFP/Getty Images

Dunkle Zeiten
Der Einbruch sollte allerdings nicht lange auf sich warten lassen. Nach acht Niederlagen in zwölf Spielen – der Tiefpunkt war eine 2:6-Heimiederlage gegen Vitesse – zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember 2013 wurde Cocu sogar in Frage gestellt. Ein anderer Trainer, der nicht Cocus PSV-Historie gehabt hätte, hätte diese Zeit vielleicht nicht im Amt überstanden.

Cocu fügte Hiddink seinem Trainerteam hinzu, musste jedoch bis Ende der Saison zurücktreten, da ihm ein Tumor im Rücken entfernt wurde. "Das hat mich nächtelang wachgehalten", berichtet er. "Plötzlich brach alles zusammen, das Einzige, was noch zählte, war die Operation."

Dazugelernt
Nach der Achterbahnfahrt, die seine Debütsaison zweifelsohne war und die mit Rang vier für die PSV endete, verpflichtete Cocu mit dem Stürmer Luuk de Jong sowie dem mexikanischen Mittelfeldspieler Andrés Guardado erfahrene neue Kräfte. Diese Neuzugänge sowie die Tatsache, dass Depay, Wijnaldum und Willems über ein weiteres Jahr Erfahrung verfügten, waren entscheidende Faktoren beim Gewinn der 22. niederländischen Meisterschaft des Vereins und der ersten seit 2008.

"Harte Zeiten sind auch lehrreich", sagte Cocu. "Sie öffnen einem die Augen, sowohl den Spielern als auch mir selber als Trainer. Ich würde Dinge heute anders machen und andere Entscheidungen treffen, insbesondere in den schwierigen Phasen. Solche Erfahrungen machen einen besser."

Highlights: PSV - Manchester United 2:1

"Dafür machen wir das alles – diese wunderbaren Momente muss man genießen", reflektierte Cocu. "Für den Klub ist das herausragend. Er wird dadurch eine große Menge Geld einnehmen, aber was noch wichtiger ist: man nimmt den Namen PSV in Europa wieder wahr."

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