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Die ruhmreiche Geschichte von Rapid Wien

Mit dem Sieg gegen Ajax sorgte Rapid für positive Schlagzeilen, gerne würden die Österreicher ihren vielen denkwürdigen Momenten in der Vereinsgeschichte weitere Höhepunkte hinzufügen.

Rapid trifft in den Play-offs auf Shakhtar
Rapid trifft in den Play-offs auf Shakhtar ©Getty Images

Mit dem Sieg in der UEFA-Champions-League-Qualifikation gegen Ajax machte Rapid wieder auf sich aufmerksam. Dennoch kann die Gegenwart mit der ruhmreichen Vergangenheit nicht ganz mithalten.

Gegründet: 1899
Spitzname: Die Grün-Weißen, die Hütteldorfer

Erfolge in UEFA-Vereinswettbewerben (Finalteilnahmen in Klammern)
• Pokal der Pokalsieger: (1985), (1996)
• UEFA Intertoto Cup: 2007

Nationale Erfolge (letzte Erfolge in Klammern)
• Meisterschaften: 32 (2008)
• ÖFP-Cups: 14 (1995)

• Rapid Wien entstand im Jahr 1898 als 1. Wiener Arbeiter Fußballklub. Am 8. Jänner 1899 erfolgte die Umbenennung auf den heutigen Namen. Dieses Datum gilt heute als offizielles Gründungsdatum. Rapid ist nach dem First Vienna FC der zweitälteste Verein Österreichs.

Große Rivalität: Rapid und Austria
Große Rivalität: Rapid und Austria©GEPA

• Der größte Rivale ist aber die zwölf Jahre jüngere Wiener Austria. Insgesamt 312 Aufeinandertreffen gab es zwischen den beiden Teams bereits. Nach dem Old Firm in Glasgow ist es das am häufigsten ausgetragene Fußballderby Europas.

• 32 Meistertitel hat Rapid geholt und ist somit der österreichische Rekordmeister. 25 Meisterschaften wurden bis 1968 erobert. Mit 14 Siegen im ÖFB-Cup liegt der SCR hinter Austria. Die konnte den Pokal 27 Mal erobern.

• Neben den Trophäen in Österreich holten die Grün-Weißen auch während der Zeit des Nationalsozialismus je einen deutschen Meistertitel und Pokal. Der Meistertitel wurde in einem denkwürdigen Finale gegen Schalke 04 erobert. Die Königsblauen lagen bis zur 60. Minute mit 3:0 in Führung, ein Treffer von Georg Schors und ein Hattrick von Franz Binder drehten die Begegnung aber binnen zehn Minuten zugunsten der Rapidler.

• Wenn die Anzeigetafel auf die 76. Minute umspringt, dann wird es bei jedem Spiel laut. Die Fans klatschen dann die Rapidviertelstunde ein. Im letzten Abschnitt werden noch einmal alle Reserven mobilisiert. Zahlreiche Partien konnten dabei noch gedreht werden. Zwei Gründe für diesen Mythos: Erstens ist Rapid traditionell eine kampfstarke Mannschaft, auf eine gute Physis wird großen Wert gelegt. Zweitens gelten die Fans als besonders euphorisch. Mit ihrer Unterstützung werden noch einmal zusätzliche Kräfte freigesetzt.

• Es gibt Momente, die bleiben unvergessen. In der Saison 1984/85 musste der SCR zwar die Meisterschaft ausgerechnet an den Erzrivalen Austria Wien verloren geben, jedoch brillierte man im Pokal der Pokalsieger. Nach dem Sensationssieg über Celtic FC fiel das Los im Viertelfinale auf Dynamo Dresden. Rapid verlor das Hinspiel klar, im Rückspiel passierte aber das Wunder von Hütteldorf und die Mannschaft von Trainer Otto Barić gewann mit 5:0 - Peter Pacult traf doppelt, je einmal waren Leopold Lainer, Antonín Panenka und Hans Krankl erfolgreich. Nach dem Halbfinaltriumph über Dinamo Moskva wartete im Finale Everton. Mit 3:1 stemmten die Blues am Ende aber den Pokal in die Höhe. Hans Krankl, der die Trophäe bereits 1979 mit dem FC Barcelona gewonnen hatte, erzielte den Ehrentreffer für die Wiener.

• Elf Jahre später stand Rapid erneut im Finale des Wettbewerbs. Das Team von Ernst Dokupil kämpfte sich unter anderem via Sporting, Dinamo und Feyenoord ins Finale. Dort mussten sich die Hütteldorfer Paris Saint-Germain geschlagen geben. Bitter war, dass das einzige Tor des Spiels ausgerechnet durch einen von Peter Schöttel abgefälschten Freistoß von Bruno N’Gotty 0:1 verloren ging. Rapid war in der Saison 1995/96 aber auch national erfolgreich und sicherte sich nach neun Jahren Pause den 30. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Zoran Barisic und Carsten Jancker, heute Chef- und Co-Trainer bei Rapid, zählten zu den Leistungsträgern der Meistermannschaft.

• Auf die Erfolge auf europäischer Ebene und den Meistertitel folgte eine sportliche Dürre. Zwar wurde Rapid mit Alt-Star Dejan Savićević 2001 Vizemeister, in der darauffolgenden Saison erreichte man unter Trainer Lothar Matthäus aber nur den achten Platz – die schlechteste Liga-Platzierung seit Einführung der österreichischen Bundesliga. Erst mit Josef Hickersberger und der Verpflichtung des heutigen Kapitäns Steffen Hofmann im Jahr 2002 ging es langsam aber doch bergauf. Rapid wurde 2003 neuerlich nur Achter, krönte sich aber im Jahr 2005 wieder zum Meister und schaffte im darauffolgenden Jahr die Qualifikation zur UEFA Champions League. Den bisher letzten Meistertitel holten sich die Wiener in der Saison 2007/2008. Peter Pacult führte das Team wieder zum Erfolg – unter anderem gelang ein 7:0 über den heutigen Liga-Krösus FC Salzburg.

• Neben den bereits erwähnten großen Namen wie Franz Binder, Hans Krankl und Antonin Panenka hat Rapid auch zahlreiche andere Ikonen. Beispielsweise Ernst Happel, der in den 1950er Jahren einer der besten Verteidiger der Welt war. Oder Andreas Herzog, der Rekordspieler der österreichischen Nationalmannschaft. Die Liste an Legenden ist lang.

Rapid-Kapitän Steffen Hofmann (left)
Rapid-Kapitän Steffen Hofmann (left)©Getty Images

• Steffen Hofmann, der abgesehen von einem Gastspiel beim TSV 1860 München, noch immer der heutigen Mannschaft angehört, kann auch schon zu den Legenden gezählt werden. Der 34-jährige Deutsche, der sich abseits des Platzes als introvertiert und nachdenklich gibt, ist auf dem Platz Führungsfigur, Pass- und Ideengeber und scheut auch keinen Zweikampf. Als Routinier soll der Kapitän die neue Generation um Philipp Schobesberger, Louis Schaub und Co. anführen. Geht es nach den Fans, dann soll noch während seiner aktiven Karriere der 33. Titel der Vereinsgeschichte gewonnen werden. Es wäre aber auch durchaus möglich, dass Hofmann den Titel erst als Mitarbeiter des Vereins erleben wird – denn durch die Adern des Deutschen fließt mittlerweile grün-weißes Blut.

• Die erste ständige Heimstätte von Rapid Wien war ab 1911 die Pfarrwiese. Unweit des heutigen Stadions und das erste Mal in Hütteldorf, wurde die Pfarrwiese zum Synonym für die ersten großen Erfolge und war bis 1977 das Heimstadion von Rapid. Bis ins Jahr 2014 diente das von Ex-Spieler Gerhard Hanappi entworfene Weststadion als Spielort. Nach dem Tod Hanappis im Jahr 1980 wurde das Stadion nach ihm benannt. Mittlerweile wurde das Stadion abgerissen, ab Sommer 2016 soll an gleicher Stelle aber wieder gekickt werden: Das neue Weststadion, eine moderne Arena mit einem Fassungsvermögen von bis zu 28.000 Fans wird gerade gebaut. Bis zur Fertigstellung spielt Rapid im Ernst Happel Stadion.

• Rapid nahm bisher zweimal an der Gruppenphase der UEFA Champions League teil (1996/97 und 2005/06) - wartet aber noch auf den ersten Dreier.

Rapid setzte sich in der dritten Qualifikationsrunde gegen Ajax durch
Rapid setzte sich in der dritten Qualifikationsrunde gegen Ajax durch©Getty Images

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