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Gibt es bei Juventus ein Leben nach Tévez?

Der Abgang von Carlo Tévez zu den Boca Juniors hinterlässt bei Juventus eine große Lücke, unser Reporter Paolo Menicucci versucht zu ergründen, wie Trainer Massimiliano Allegri darauf reagieren wird.

Carlos Tévez bejubelt sein Tor im Halbfinale gegen Real Madrid
Carlos Tévez bejubelt sein Tor im Halbfinale gegen Real Madrid ©Getty Images

Carlo Tévez wechselt auf eigenen Wunsch zurück zu den CA Boca Juniors, deswegen hat Juventus ein Jahr vor Vertragsablauf den Kontrakt mit dem Argentinier aufgelöst. Aber was bedeutet der Abschied des 31-Jährigen für die "Alte Dame"? Welche Optionen hat Trainer Massimiliano Allegri? Paolo Menicucci versucht, eine Antwort zu finden.

Wie groß ist der Verlust für Juventus?
Der "Apache" hat seit seinem Wechsel von Manchester City FC im Jahr 2013 in der Liga 39 Mal getroffen und hatte großen Anteil am zweimaligen Gewinn des Scudetto. Letzte Saison durfte er auch die Coppa Italia in die Höhe stemmen. In der UEFA Champions League war er in 13 Spielen sieben Mal erfolgreich und hatte so großen Anteil am Einzug ins Finale: viel schwerer wiegt aber der Verlust einer echten Führungspersönlichkeit, wie Tévez es war.

Wer wird sein Nachfolger?
Juve hat sich auf die Zeit nach Tévez gut vorbereitet. Sie haben kurz vor dem Finale von Berlin Jungstar Paulo Dybala verpflichtet und Anfang dieser Woche Mario Mandžukić geholt. Keiner ist ein direkter Ersatz für Tévez, Allegri weiß, dass er sein System ein wenig umstellen muss.

Paulo Dybala
Paulo Dybala©AFP/Getty Images

Dybala kam für mehr als 30 Millionen von US Città di Palermo und ist eher eine Option für die Zukunft. Letzte Saison erzielte er 13 Tore in der Serie A, seine große Stärken sind seine Schnelligkeit und sein linker Fuß.

Noch fehlt es dem 21-Jährigen aber an der nötigen internationalen Erfahrung, über die dafür Mandžukić reichlich verfügt. Sein Kampfgeist und Biss haben seinen neuen Teamkollegen Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci das Leben in den Duellen mit dem FC Bayern München und Club Atlético de Madrid ganz schön schwer gemacht.

Mandžukić, Buffon und Chiellini
Mandžukić, Buffon und Chiellini©AFP/Getty Images

Der 29-jährige Kroate schafft immer viel Platz für seine Stürmerkollegen und setzt gerne gegnerische Abwehrspieler unter Druck. "Er hat überall, wo er gespielt hat, seine Tore geschossen", weiß Allegri. "Er hat einen sehr guten Charakter und ist ein Weltklasse-Stürmer, der sich in Italien sehr wohl fühlen wird."

Ändert sich Juves System?
Noch sind ja einige neue Personalien zu erwarten. Nationalspieler Simone Zaza könnte sein Leih-Engagement bei US Sassuolo Calcio beenden und heimkehren und viele Experten sind überzeugt, dass Andrea Pirlo seine Zelte in Turin abbrechen wird und in die USA geht. Wird Allegri also sein System ändern? Nach dem erfolgreichen Wechsel vom 3-5-2 auf ein 4-3-1-2 scheint nun ein 4-3-3 – mit Dybala und Álvaro Morata auf den Flügeln und Mandžukić in der Mitte – naheliegend.

Warum ist Tévez überhaupt gegangen?
Der heute 31-jährige Tévez kam 1997 als 13-Jähriger in die Jugendakademie von Boca und blieb bis 2004 beim Klub aus Buenos Aires. Er hatte immer wieder betont, dass er einst zu seinem geliebten Klub zurückkehren werde, deshalb weigerte er sich auch letztes Jahr, seinen Vertrag bei Juventus zu verlängern. Jetzt wollte er nicht länger warten und Juve bekam für ihn fünf Millionen Euro plus den 18-jährigen Guido Vadalà auf Leihbasis.

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