Xavi über Barça, Messi und Iniesta

Xavi Hernández verabschiedete sich am Samstag vom FC Barcelona mit dem 25. Titel in seiner außergewöhnlichen Zeit bei den Katalanen. Nach dem Sieg gegen Juventus in Berlin sicherte scih der Spanier zum zweiten Mal das historische Triple, wobei er sich mit 151 Partien zusätzlich zum Rekordspieler der UEFA Champions League krönte.

Im exklusven Interview mit UEFA.com - aufgezeichnet vor dem Endspiel im Olympiastadion - spricht der 25-Jährige über seinen Wechsel zu Barça, den MSN-Sturm und den "talentiertesten spanischen Spieler aller Zeiten".

Über den Wechsel nach Barcelona als 11-Jähriger ...

Alles war neu für mich. Ich war auf einer einfachen Schule in Terrassa, in Barcelona war alles anders. Das war wie ein riesiges Haus, alles war einfach größer. Es gab außerdem vier oder fünf Leute, die sich um einen gekümmert haben. Wir hatten alles, was wir brauchten.

Man lebt seinen Traum. Es ist wie das beste Zuhause auf der Welt. Zusätzlich dazu war ich schon von klein auf ein großer Barça-Fan, und ich war der glücklichste Mensch der Welt, dass ich nun auch noch für sie spielen durfte. Einfach nur das Logo auf der Brust zu haben, war genial. Ich bin absolut privilegiert.

Über die Aufnahme in der Akademie und den Barcelona-Style …

Ich bin hier 1991 hergekommen, die Mannschaft hatte bereits die Meisterschaft gewonnen und galt als Dreamteam. Der Pionier aus La Masia war Guillermo Amor. Er war das Vorbild - ein Spieler aus der Jugendakademie, der sich bei den Profis durchgesetzt hat. Es folgten Spieler wie Guardiola, Chapi Ferrer, Sergi Barjuan and die Basken [Bakero, Beguiristain, Zubizarreta]. Das waren Vorbilder, denen man es nachmachen wollte.

Über 151 Spiele in der UEFA Champions League …

Xavi mit dem Pokal in Berlin©Getty Images

Man will immer gewinnen und gut spielen. Danach erst realisiert man diese Zahlen oder speziellen Meilensteine, die man erreicht hat, oder noch erreichen kann. Wir haben Geschichte geschrieben. Diese Mannschaft hat Geschichte geschrieben. Nicht nur Barcelona, sondern auch die Nationalmannschaft. Wir haben im Kollektiv alles gewonnen. Wir haben es genossen und so Fußball gespielt, wie man es uns beigebracht hat. Was wir zuhause gelernt haben, haben wir auf dem Rasen umgesetzt. Das war eine fantastische Zeit, das kann man nur schwer in Worte fassen.

Über die Veränderungen unter Luis Enrique …

Luis Enrique will genauso spielen lassen, wie es in Barcelona immer verfolgt wurde - zumindest in den letzten 30 Jahren. Er will die Spielkontrolle, den Gegner unter Druck setzen, so viel Ballbesitz wie möglich, ein attraktives und offensives Spiel und ein schnelles Gegenpressing bei Ballverlusten. Im Mittelfeld kommt es vor allem darauf an, die Angriffe zu initieren. Es hat sich also nichts verändert.

Wenn sich etwas verändert hat, dann sind es die Spieler. In der Vergangenheit hatten wir vielleicht nur Messi, der die Verteidiger auf sich gezogen hat. Nun haben wir mit Neymar und [Luis] Suárez zwei weitere Spieler. Wir müssen den Angriff also nicht erst lange aufbauen und Messi suchen, sondern man kann davon ausgehen, dass es immer gefährlich wird, wenn der Ball nach vorne gespielt wird. 

Über Lionel Messi …

Er ist nicht der Größte, aber ist einfach der Beste. Messi ist ein Phänomen, aber da werde ich nichts Neues sagen. Was Messi leistet, ist einfach fantastisch. Er ist auch noch stark in der Verteidigung. Wenn er die Außenverteidiger unter Druck setzt, gewinnt er auch meistens die Bälle. Er ist der Beste in jeglicher Hinsicht, egal was er macht.

Über den langjährigen Mittelfeldpartner Andrés Iniesta …

Er ist fantastisch. Er ist der talentierteste spanische Spieler aller Zeiten. Er ist ein großartiger Spieler und ein wundervoller Mensch mit einem großen Herzen. Er ist sowohl in der Kabine, als auch auf dem Rasen immer ein gutes Beispiel und Vorbild. Er ist ein Leader - er will immer den Ball und versteckt sich nicht. Solche Spieler sind nicht einfach zu finden. Er ist einfach außergewöhnlich.