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Juventus-Kapitän Buffon zurück in Berlin

Neun Jahre, nachdem er mit Italien das Finale der FIFA-WM gewonnen hat, kehrt Juves Gianluigi Buffon nach Berlin zurück, um in der Champions League zu triumphieren. Er teilt uns seine Gedanken mit.

Gianluigi Buffon sprach mit UEFA.com
Gianluigi Buffon sprach mit UEFA.com ©AFP/Getty Images

Als Gianluigi Buffon 1995 bei Parma FC sein Profidebüt gab, war sein Kollege auf der anderen Seite des Platzes am Samstag beim Finale der UEFA Champions League, Marc-André ter Stegen, gerade 18 Monate alt.

Nun, mit 37 Jahren, kehrt Buffon an die Stätte seines größten Triumphs zurück, ins Berliner Olympiastadion, wo er 2006 mit Italien die FIFA-WM gegen Frankreich gewann. In diesem Jahr hatte er sich dafür entschieden, bei Juventus zu bleiben, obwohl der Verein aus disziplinarischen Gründen absteigen musste. Nun ist er kurz davor, seine 14. Saison bei Juve zu komplettieren, an deren Ende das Triple stehen soll, denn nach dem Gewinn der Meisterschaft und des Pokal will er nun auch erstmals die Vereinseuropameisterschaft holen, wenn es gegen den FC Barcelona geht.

Vor der Reise nahm sich Buffon Zeit, um mit UEFA.com unter anderem über Massimiliano Allegri und Carlos Tévez zu reden und darüber, warum er die Chancen auf seinen Sieg seiner Mannschaft bei nicht einmal 35 Prozent sieht.

Über den Sieg gegen Real Madrid CF und das Erreichen des Finals ...

Ich fühlte mich einfach nur sehr glücklich, was ich nur einige, wenige Male erlebt habe. Denn wenn man nicht Favorit oder die stärkere Mannschaft ist und man es dennoch in die nächste Runde schafft, dann ist das etwas sehr Lohnendes.

Über die Rückkehr ins Olympiastadion ...

Nach neun Jahren kehre ich wieder zurück nach Berlin. Und ich bin gespannt darauf, ob die Gefühle die gleichen sein werden. Aber ich glaube nicht, dass es große Unterschiede zu vor neun Jahren geben wird.

©AFP/Getty Images

Über Allegri ...

Am meisten hat mich seine große Intelligenz beeindruckt, wie er es geschafft hat, sich an den Kader anzupassen und nicht nur unsere technischen Qualitäten herauszufinden, sondern auch die Mentalität der gesamten Mannschaft und jedes einzelnen Spielers. Indem er das getan hat, hat er sich sehr gut integriert. Diesbezüglich war er sehr intelligent – und wirklich gut.

Und sein taktisches Wissen ist außergewöhnlich – nachdem wir über Jahre ein gewisses System gespielt hatten, hat er es geschafft, es mit Alternativen zu versuchen und noch bessere Leistungen abzurufen. Dennoch hat er nicht versucht, unsere Spielweise komplett zu ändern, weil wir in manchen Situationen wieder so spielen müssen, wie wir vorher gespielt haben. Das ist die größte Leistung. Er hatte nicht versucht, alles zu ändern, sondern Änderungen Schritt für Schritt vorzunehmen, die unserem Bedarf und den Situationen entsprachen.

Über Barcelona ...

Gegen Real hatten wir eine Chance aufs Weiterkommen von 35 Prozent. Ich denke deshalb, dass die Chancen gegen dieses Barcelona sogar noch etwas geringer sind. Dessen sind wir uns bewusst, weil es einfach klar ist. Wir haben sicherlich reichlich Respekt vor der Mannschaft von Barcelona, vor dem, was sie erreicht hat und vor den Spielern, die sie haben. Aber wie ich schon über Real sagte, wir haben einige Waffen, um mitzuhalten, und Wege, ihnen das Leben schwer zu machen. Darauf werden wir aufbauen.

Über das Finale und seine Bedeutung für ihn ...

Für mich persönlich ist das ein großes Ziel. Es ist ein großes Ziel, weil meine Karriere schon lange dauert – und während all dieser Jahre gab es natürlich eine Menge komplizierter und schwieriger Entscheidungen. Ich habe diese Entscheidungen getroffen, die auf meinen Gefühlen und auf meiner Lebensweise basierten. Und ich muss sagen, dass ich nach neun oder zehn Jahren – einige waren wirklich schwierig – wieder hierher komme und dies mit der gesamten Mannschaft, dem gesamten Personal, dem gesamten Klub und all unseren Fans, das ist einfach nur etwas Großartiges und etwas wirklich Lohnendes.
 

©AFP/Getty Images

Über Carlos Tévez ...

Carlos ist ein Spieler, den weder wir noch ich vorher wirklich kannten. Aber in diesen letzten zwei Jahren hat er uns unglaublich überrascht, weil er sich gut in die Mannschaft integriert hat und sich sofort an unsere Arbeitsweise und unser Training angepasst hat. Das ist alles sicherlich anders als im englischen Fußball und auch anders als die argentinische Mentalität. Damit musste er umgehen, aber er begann sofort, hart zu arbeiten und zu versuchen zu verstehen, was von ihm verlangt wird.

Nun weiß er perfekt, was er tun muss, um der Mannschaft und seinen Mannschaftskollegen zu helfen. Er versteht in jedem Moment eines Spiels, wann er aushelfen muss, wann er zusätzlich laufen muss, wann er vielleicht ein Foul begehen muss, oder wann er den Ball halten muss. Er ist ein wirklich harter Arbeiter und einfach nur ein großartiger Mann. Ich bin sehr glücklich, neben ihm zu spielen und ihn getroffen zu haben.

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