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"Pokal-Spezialist" Ter Stegen gewinnt Respekt

Er spielt zwar nur in den Pokal-Wettbewerben, doch wie UEFA.coms Graham Hunter erläutert, hat Marc-André ter Stegen in seiner ersten Saison beim FC Barcelona so ziemlich jeden überzeugt.

Marc-André ter Stegen im Hinspiel
Marc-André ter Stegen im Hinspiel ©Getty Images

Von Mönchengladbach, wo Marc-André ter Stegen geboren wurde, sind es gerade einmal 83 Kilometer bis nach Gelsenkirchen, dem Geburtsort von Manuel Neuer, und 593 Kilometer bis zum Berliner Olympiastadion, wo am 6. Juni bekanntlich das Endspiel der UEFA Champions League stattfinden wird.

Der 22-jährige Schlussmann des FC Barcelona erweckt den Eindruck, dass eine Reise nach Berlin bald auf dem Plan stehen könnte. Und dass auch Manuel Neuer nicht mehr so wahnsinnig weit weg ist. Wie sagt es Ter Stegen selber: "Neuer ist der beste Torwart der Welt... da bin ich noch etwas hinten dran".

Jeder, und das gilt wohl auch für Neuer, dürfte davon beeindruckt sein, was diesem Mann in seiner ersten Saison bei Barcelona gelingt – auch wenn Paris Saint-Germain gestern Abend bei ihrer 0:2-0:2-Niederlage nur zwei Schüsse auf das Tor zustande brachte.

Ter Stegen musste nicht nur mit einer neuen Sprache, Kultur und Liga klarkommen, sondern auch damit, dass Luis Enrique in der Liga auf Claudio Bravo setzt, und den weniger erfahrenen Deutschen dagegen in der Copa del Rey und der UEFA Champions League bringt.

Ter Stegen räumt ein, dass das nicht immer einfach war. "Es ist schwierig für mich: rein in die Mannschaft, raus aus der Mannschaft, und dass ich nicht alle Spiele spielen darf, aber das ist Teil der Entwicklung eines Spielers. Ich bin froh, dass ich in der Champions League spielen kann, und dass wir im Halbfinale der Copa del Rey stehen. Für mich ist das ein Beleg für meine Arbeit."

Die zwei Spiele gegen Paris verschafften ihm nicht nur weitere Erfahrung, sondern auch eine weiter anwachsende Reputation. Ter Stegens einzigen ernsthaften Fehler gab es in der Gruppenphase am zweiten Spieltag beim 2:3 im Parc des Princes in Paris, als er eine Flanke unterlief, und Marco Verratti das zu einem Treffer ausnutzte.

In den beiden K.-o.-Spielen gegen Laurent Blancs Mannschaft ließ Ter Stegen dagegen nur ein Gegentor zu, das letzte Woche im Hinspiel von seinem Mitspieler Jérémy Mathíeu unhaltbar abgefälscht wurde. In beiden Spielen lieferte der junge Deutsche dagegen außerordentliche Paraden ab.

In den letzten Jahrzehnten haben Spitzentorhüter immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, über die gesamte Spieldauer ihre Konzentration hochzuhalten, insbesondere, wenn sie wenig auf das Tor bekommen. In den 180 Minuten gegen Paris wurde Ter Stegen nur sehr wenig getestet, aber im Hinspiel wehrte er einen harten Schuss von Edinson Cavani ebenso ab wie gestern Abend nach der Pause einen Versuch von Zlatan Ibrahimović.

Nachdem er in diesem Wettbewerb nun zum fünften Mal zu Null gespielt hat, hat er im Schnitt dort sogar etwas weniger Gegentore als Manuel Neuer kassiert. Nun könnte er es sogar sehr bald direkt mit seinem Nationalmannschaftskollegen zu tun bekommen, nachdem der FC Bayern München sich beeindruckend gegen den FC Porto behaupten konnte.

Ter Stegen kümmern solche statistischen Vergleiche mit Neuer wenig. "Gute Leistungen helfen deinem Selbstvertrauen immer, aber für mich ist es nicht nur wichtig, was ich alleine leiste", erklärte er. "Es ist wichtig, was die Mannschaft auf dem Platz macht. Wenn wir gewinnen, sind wir alle zusammen glücklich."

Nun hat er noch mindestens zwei ganz besondere Erlebnisse vor sich. "Wenn ich 'diese' Hymne höre, weiß ich, dass es Zeit für die Champions League ist. Ich kriege Gänsehaut, so wie jeder Andere auch."

Lionel Messi vor dem Rückspiel
Lionel Messi vor dem Rückspiel©Getty Images

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