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Bayern in den Seilen: Die Lehren aus Porto

UEFA.com-Reporter David Crossan lobt die Taktik von Julen Lopetegui und die überraschende Aufstellung von Jackson Martínez. Wie geht es für den FC Bayern weiter?

Portos Jackson Martínez hatte zwei entscheidende Momente im Spiel
Portos Jackson Martínez hatte zwei entscheidende Momente im Spiel ©AFP/Getty Images

Taktische Meisterleistung von Lopetegui
Hohes Pressing, keine Zeit für strukturierten Aufbau lassen, aggressives Anlaufen und Anzeichen von Unsicherheit sofort ausnutzen. So lautete das Erfolgsrezept Julen Lopetegui, der beim 3:1-Erfolg seines FC Porto im Viertelfinalhinspiel gegen den FC Bayern München den wohl größten Erfolg als Vereinstrainer feierte. Innenverteidiger Bruno Martins Indi erklärte gegenüber UEFA.com: "Wir haben vor dem Spiel über Pressing geredet. Der Trainer hat uns diesen Ratschlag mit auf den Weg gegeben und es hat ganz gut funktioniert."

Allerdings haben es auch schon andere Mannschaften mit Pressing gegen Bayern versucht und sind dabei kläglich gescheitert, dementsprechend hoch muss man den Portugiesen die Umsetzung der Marschroute anrechnen.

"Wir wollten sie früh unter Druck setzen", erklärte Yacine Brahimi. "Gleich von Beginn an wollten wir mit voller Intensität draufgehen. Es hat funktioniert und die Taktik zahlte sich aus."

Jackson Martínez meldet sich eindrucksvoll zurück
Lopetegui sorgte mit der Startaufstellung für eine Überraschung, denn Starstürmer Jackson Martínez hatte zuletzt mehrere Wochen gefehlt und war eigentlich nur für die Bank vorgesehen. Der Kolumbianer stürmte jedoch von Beginn an und wurde zum spielentscheidenden Akteur: Erst holte er den Elfmeter heraus, später netzte er zum 3:1 ein.

Porto's Jackson Martínez robs Bayern midfielder Xabi Alonso
Porto's Jackson Martínez robs Bayern midfielder Xabi Alonso©AFP/Getty Images

Irreführende Statistiken
Alonso brachte 100 Prozent seiner Pässe an den Mann, Dante (93%) und Jérôme Boateng (88%) waren ebenfalls relativ passsicher. Allerdings leisteten sich alle drei auch grobe Schnitzer, die zu Gegentoren führten.

Personalprobleme
Sechs Feldspieler fehlten dem FC Bayern in Porto verletzungsbedingt, so musste Guardiola sogar zwei Ersatztorhüter in den Kader aufnehmen, um alle Plätze auf der Bank zu besetzen. Bayern fehlten im Spiel nach vorne die kreativen Momente und auch die Spritzigkeit. Konnte man in den vergangenen Partien die Abwesenheit von Arjen Robben und Franck Ribéry noch ganz gut kaschieren, wurde sie gestern überdeutlich.

Noch ist alles offen
Porto weiß genau, dass in München noch eine Menge Arbeit wartet: "Es war heute eine außergewöhnliche Vorstellung. Wir hätten uns kein besseres Ergebnis als ein 3:1 erträumen können, aber wir haben noch ein Auswärtsspiel vor der Brust und es wird extrem schwer", erläuterte Brahimi.

Beim Rückspiel am Dienstag muss Lopetegui auf seine gesperrten Außenverteidiger Danilo und Alex Sandro verzichten, was dem Trainer sicherlich einiges an Kopfschmerzen bereiten wird. 

Der Traum vom erneuten Gewinn der Königsklasse - Porto holte letztmals 2004 den Pokal - ist dennoch so greifbar wir lange nicht mehr. Dennoch will Brahimi nicht abheben: "In München müssen wir genauso spielen wie heute. Wir müssen gut verteidigen und als Mannschaft geschlossen auftreten."

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