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Benatia als wichtiger Puzzle-Stein

Der Transfer von Mehdi Benatia von AS Roma zum FC Bayern München ist fix. Im Konzept von Josep Guardiola dürfte der Neuzugang eine große Rolle spielen, obwohl eigentlich kein weiterer Transfer geplant war.

Mehdi Benatia soll die Münchner Abwehr verstärken
Mehdi Benatia soll die Münchner Abwehr verstärken ©AFP/Getty Images

Pep Guardiola hat ein Faible dafür, im Mittelfeld numerische Überlegenheit herzustellen und sucht immer wieder nach neuen Ideen dafür. Schon seit Jahren liebäugelt er mit der Dreierkette, die er mit dem FC Barcelona situativ einsetzte und nun mit den Bayern wohl als Hauptsystem spielen lassen möchte.

Im DFB-Pokalfinale im Mai bewährte sich die Dreier-Abwehr bereits beim 2:0 gegen Borussia Dortmund, im DFL-Supercup vor wenigen Wochen setzte sich allerdings der BVB mit demselben Resultat durch; Bayern war erneut mit Dreierreihe angetreten. Diese Art der Dreierkette sollte aber nicht mit dem verwechselt werden, was bei der FIFA-WM 2014 so oft gespielt wurde – dort war die Dreierkette eine defensive Option, die gegen den Ball oft als Fünferkette stand. Bei Bayern und Guardiola geht es um eine offensive Idee, die ein noch aggressiveres Pressing und Gegenpressing ermöglichen soll.

Soweit die Theorie, und die Niederlage im Supercup gegen den BVB tat nicht einmal annähernd so weh, wie der Kreuzbandriss, den sich Javi Martínez in jener Partie zuzog. Dem Landsmann Guardiolas war der zentrale Part in der Dreierkette zugedacht, er glänzte in der Vorbereitung in dieser Rolle. "Javiers Ausfall wäre ein großes Problem, denn er war bisher sehr gut", so Guardiola direkt nach dem Spiel.

Mit Jérôme Boateng, Holger Badstuber und Dante standen für die Innenverteidigung nur noch drei Spieler zur Verfügung – das war zu wenig. "Wir brauchen einen neuen Spieler", hieß es folgerichtig dann auch direkt, als die Diagnose feststand. Diego Godín und Mehdi Benatia wurden als mögliche Neuzugänge gehandelt, am Ende kam der 27-jährige Marokkaner Benatia für angeblich knapp 30 Millionen Euro zum FCB. Er erhielt einen Fünfjahresvertrag.

Eine einzige Saison nur brachte er beim abgebenden AS Roma zu, doch dort stabilisierte er die zuvor wackelnde Abwehr so sehr und glänzte ebenfalls mit dem Ball am Fuß, dass ihn Guardiola als lohnenswerte Investition ausmachte.  "Herr Guardiola wollte mich unbedingt", sagte Benatia nun. "Ich bin glücklich, dass der Wechsel zu Bayern München endlich geklappt hat. Es hat sich ein bisschen hingezogen und zwischendurch dachte ich schon, dass der Wechsel doch noch platzen könnte."

"Ich bin sehr froh, hier zu sein. Es ist eine große Freude für mich", so Benatia weiter. "Das ist eine große Gelegenheit für mich. Ich spiele jetzt für einen der größten Klubs der Welt."

Beim ersten Punktspiel der neuen Bundesliga-Saison gegen den VfL Wolfsburg (2:1) agierten die Bayern mit einem Hybrid aus Dreier- und Viererabwehr. Nun, mit Benatia, könnten die kommenden Wochen genutzt werden, um fest auf die Dreierkette umzustellen. Es dürfte auf jeden Fall hochinteressant werden bei den Bayern.

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