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Drogba vor emotionaler Rückkehr

Im Rückspiel zwischen Chelsea FC und Galatasaray AŞ steht vor allem ein Mann im Mittelpunkt. UEFA.com hat sich mit Didier Drogba vor dessen Rückkehr an die Stamford Bridge unterhalten.

Drogba vor emotionaler Rückkehr
Drogba vor emotionaler Rückkehr ©UEFA.com

Ein Spiel an alter Wirkungsstätte ist für jeden Akteur eine besondere Angelegenheit, doch Didier Drogbas Rückkehr an die Stamford Bridge steht ganz besonders im Rampenlicht.

Der Stürmer von Galatasaray AŞ schoss Chelsea FC mit seiner letzten Ballberührung im Mai 2012 zum Titelgewinn in der UEFA Champions League und wechselte dann nach China. Es folgte wenig später ein Wechsel in die Türkei und mit Galatasaray schickt er sich nun an, seinen Ex-Kollegen nach dem 1:1 im Hinspiel einen Strich durch die Rechnung zu machen.

UEFA.com: Wie haben Sie reagiert, als Sie von der Auslosung erfahren haben?

Didier Drogba: Ich hatte gemischte Gefühle. Zunächst war ich glücklich darüber, auf meinen Ex-Klub und auf viele Freunde zu treffen. Aber gleichzeitig ist es ein besonderer Moment, denn man weiß ja nicht, wie man im Stadion reagieren wird. Ich habe acht Jahre bei Chelsea gespielt und bin jetzt etwas besorgt, was die Partie angeht.

UEFA.com: Können Sie Ihre Verbundenheit mit Chelsea und den Fans für uns beschreiben?

Drogba: Ich habe dort alles erlebt. Ich habe auf dem allerhöchsten Niveau gespielt und große Spiele mitgemacht. Als Spieler habe ich mich dort enorm weiterentwickelt.

©Getty Images

UEFA.com: Was wird Ihnen durch den Kopf gehen, wenn Sie an der Stamford Bridge als Gegner auflaufen?

Drogba: Ich hoffe nur, dass Galatasaray eine Runde weiterkommt. Es wird schwierig, aber hinsichtlich des Empfangs denke ich, dass mich die Fans herzlich begrüßen werden. Ich kenne die Fans von Chelsea und habe eine besondere Beziehung zu ihnen. Es wird toll, sie mal wieder zu sehen und ich freue mich riesig darauf.

UEFA.com: Haben Sie nach der Auslosung eigentlich mit José Mourinho gesprochen?

Drogba: Wir haben uns kurz ausgetauscht. Er hat mir geschrieben: "Genieße es, das wird Dein Moment!" Mehr nicht. Ich habe mich dafür bedankt.

UEFA.com: Sie haben sich das Duell gegen Chelsea durch einen Sieg gegen Juventus verdient. Wie war diese Partie, die ja über zwei Tage ging?

Drogba: Es war wirklich ein schon legendäres Spiel. Ich habe schon nach dem 2:2 bei Juventus im Hinspiel daran geglaubt, dass wir sie schlagen können. Wir sind damals in Führung gegangen, dann gab es den Ausgleich und sie gingen in Führung. Doch wir haben noch ein 2:2 geschafft. Dies hat uns schon das Selbstvertrauen gegeben, dass wir sie packen können. Im Heimspiel hatten wir uns viel vorgenommen, aber wir hätten ja niemals geahnt, dass die Wetterbedingungen alles verändern würden. Ich habe ja schon betont, dass die Platzverhältnisse nicht besonders gut waren, aber beide Teams mussten damit gleichermaßen zurechtkommen. Wir hatten eine Torchance und haben sie genutzt. So haben wir schließlich gewonnen.

Es hat im ersten Spiel ja gar nicht geschneit, das war richtiger Hagel. Da kamen große Brocken Eis vom Himmel. Nach fünf Minuten konnte man den Ball gar nicht mehr sehen und es wurde gefährlich. Man musste die Augen schließen, denn sonst hatte man schnell Hagel in den Augen und auch den Mund konnte man nicht offen halten. Ich habe dann zusammen mit [Gianluigi] Buffon mit dem Schiedsrichter gesprochen und wir haben ihm gesagt, dass es nicht möglich ist, unter diesen Bedingungen weiterzuspielen.

©AFP/Getty Images

Also wurde die Partie abgebrochen. Es hat die ganze Nacht geschneit und wir haben am nächsten Tag gespielt. Man kann sich vorstellen, wie schwierig es war, auf dem Platz zu spielen. Aber ich fand es auch richtig schön. Eine schneebedeckte Stadt ist immer schön. Was mich aber besonders beeindruckt hat: Der Anstoß war um 15 Uhr, also mitten am Tag. Trotzdem war das Stadion fast voll. Es zeigt, wie viel Leidenschaft die Fans für diesen Verein empfinden. Als Wesley Sneijder das Tor gemacht hat, sind [Emmanuel] Eboué und ich in den Schnee gesprungen. Wir hatten eine Menge Spaß.

UEFA.com: Haben Sie einen Schneemann gebaut?

Drogba: Ein Schneemann, gute Idee. Wir hätten Sneijder hinstellen und ihn mit Schnee bedecken können, warum nicht...

UEFA.com: Haben Sie nach diesem Spiel jetzt das Gefühl, dass Galatasaray jede Mannschaft schlagen kann?

Drogba: Vielleicht nicht jede Mannschaft, aber dieses Spiel hat uns Selbstvertrauen gegeben. Wenn wir konzentriert sind und körperlich alles geben, können wir den großen Mannschaften das Leben schwer machen. Wir haben in der letzten Saison gegen Real Madrid und Schalke gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Nun gilt es, dies zu wiederholen und es noch einen Tick besser zu machen, als in den letzten Jahren.

UEFA.com: Nach der Partie haben Sie mit Sneijder besonders gejubelt...

Drogba: Mit Wesley habe ich eine besondere Beziehung. Wir haben oft gegeneinander gespielt, haben aber eine Menge Respekt füreinander und sind echte Freunde. Ich habe mich gefreut, dass ich den Ball so abfälschen konnte, damit er ein Tor erzielt. Wir hatten sogar eine Wette. Er hat gemeint, er würde zwei Tore erzielen. Nun hat er nur einen Treffer gemacht, aber wir sind weitergekommen. Für mich hätte es also nicht besser laufen können, denn mit nur einem Tor hat er die Wette ja verloren!

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