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Frei: "Wir haben ein Wunder vollbracht"

Richtig zu begreifen war es nicht, was der FC Basel 1893 mit dem 2:1-Sieg gegen Manchester United FC angerichtet hatte. "Es wird noch Stunden oder Tage dauern", so Alexander Frei über den sensationellen Achtelfinaleinzug.

Jubelszenen gab es in Basel am Mittwochabend reichlich, hier feiert Alexander Frei mit Marco Streller und Fabian Frei seinen Treffer
Jubelszenen gab es in Basel am Mittwochabend reichlich, hier feiert Alexander Frei mit Marco Streller und Fabian Frei seinen Treffer ©Getty Images

"Wir haben Manchester United aus der Champions League geworfen. Viel mehr gibt’s dazu nicht zu sagen", meinte Xherdan Shaqiri nach dem 2:1 gegen Manchester United FC.

Der FC Basel 1893 wankte am Ende, aber er fiel nicht. Das Ergebnis ist der wohl größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Dank des 2:1 über den klaren Favoriten Manchester United FC stößt der FCB ins Achtelfinale der UEFA Champions League vor. Als Schlüssel zum Sieg bezeichneten Markus Steinhöfer, Xherdan Shaqiri und Alexander Frei unisono den "Glauben", die Sensation schaffen zu können. Derweil die drei Basler den Erfolg auch als Triumph für den Schweizer Fußball betitelten, ärgerte sich ManU-Verteidiger Patrice Evra über "die Katastrophe": "Das ist ein ganz trauriger Abend für ManU", sagte der Franzose.

Markus Steinhöfer, Verteidiger Basel
Wir sind alle überglücklich, es gibt sicher eine Riesenparty. Wir wollten den Sieg unbedingt, das war eine wahnsinnige Chance, das Achtelfinale zu erreichen. Und dass wir unbedingt wollten, hat man gesehen. Auch wenn es am Ende noch mal eng wurde, ist der Sieg verdient. Ein bisschen Glück hat es gebraucht – zum Beispiel, als ich den Ball an die Latte des eigenen Tores schlug. Da kam eine Flanke, ich habe den Ball spät gesehen und wollte ihn einfach irgendwie wegspielen. Zum Glück ging er an die Latte. Das war das Glück des Tüchtigen. Ende gut, alles gut kann man sagen. Das Schlüsselspiel in dieser Gruppe war wohl das Spiel in Rumänien (3:2 beim FC Oțelul Galați, Anm.). Da haben wir uns die Ausgangsposition für die letzte Runde geschafft. Und nicht zuletzt dadurch waren wir einfach überzeugt, dass wir ManU packen können. Die ganze Stadt, alle unsere Fans wollten das Weiterkommen, umso schöner ist es, dass wir uns alle belohnen konnten. Dass wir selbstbewusst ins Spiel gegangen sind ist logisch: Wir haben bereits beim 3:3 in Manchester überzeugt und haben auch in der Meisterschaft derzeit einen guten Lauf.

Xherdan Shaqiri, Mittelfeldspieler Basel
Wir haben Manchester United aus der Champions League geworfen und stehen unter den besten 16 Teams von Europa: Viel mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Es ist unglaublich und keinesfalls selbstverständlich. Wir hatten zwei, drei Mal ein wenig das Glück, das es braucht. Aber das macht uns nicht minder stolz. Der Schlüssel war uns unbändiger Glaube über die ganze Gruppenphase hinweg. Zudem kann wohl sagen, dass wir heute das bessere Team waren – auch wenn ManU natürlich die besseren Individualisten hat. Es war ein hartes Stück Arbeit, der für alle Schweizer ein schöner Moment ist. Im Achtelfinale wünsche ich mir Nikosia oder Real Madrid.

Alexander Frei, Stürmer Basel
Es wird noch Stunden oder Tage dauern, bis ich diesen Erfolg richtig einordnen kann. Was ich aber jetzt schon sagen kann: Wir haben ein Wunder vollbracht. Der Schlüssel dazu war der Glaube, auch ein Team wie ManU schlagen zu können. Wir waren der Stolperstein, der kleinere Mannschaften ab und an sein können. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir gegen ManU in zwei Spielen fünf Tore erzielt haben – das sagt viel über unsere Qualität. Es gibt immer Schlüsselspiele in einer Gruppenphase. Für mich war es in dieser Kampagne unser 3:3 in Manchester, das uns gezeigt hat, dass wir mithalten können und in der Lage sind, etwas Überraschendes zu erreichen. Für die ganze Schweiz ist dieser Erfolg sehr wichtig, auch für Fans, die nicht mit dem Trikot des FC Basel herumlaufen. Es ist der Beweis, dass auch Schweizer über sich hinauswachsen können – nicht nur in einem Spiel, sondern auch in sechs Spielen. Was im Achtelfinale kommt, ist ein Bonus. Wir werden auch da frisch-fröhlich drauflos spielen und an ein Wunder glauben. An unseren Zielen ändert sich aber nichts.

Marco Streller, Stürmer Basel
Ich weiss nicht, wo das noch hinführt. Die Achtelfinal-Qualifikation fühlt sich unglaublich an. Mir fehlen etwas die Worte - und das will bei mir etwas heissen. Wir mussten Druckphasen überstehen, der Platz war schwer bespielbar, wir sind stehend k.o. Aber es ist etwas vom Schönsten, was es gibt. Wir haben zwei Mal gegen Manchester United gespielt und vier Punkte geholt. Deshalb sind wir verdient weitergekommen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, gegen ein Team zu treffen, das man früher bewundert hat. Augen zu und drauf habe ich beim Schuss gedacht.

Patrice Evra, Verteidiger Manchester United FC
Dieser Abend war eine Katastrophe. Wir sind sehr traurig über das Ergebnis, aber wir müssen leider zugeben, dass unser Ausscheiden verdient ist. Versäumt haben wir es vor allem, ein besseres Hinspiel-Ergebnis zu erzielen. Wir haben trotz einer 2:0-Führung 3:3 gespielt – und auch gegen Benfica nur 2:2 gespielt. Das Problem war nicht das heutige Spiel. Wir hatten einfach zu viele Unentschieden. Heute hatten wir einige Chancen, die uns einen Sieg hätten einbringen können. Basel war sehr effektiv, und das hat ihnen gereicht. Für uns ist dieses Ausscheiden eine neue Erfahrung. Das letzte Mal haben wir das Achtelfinale vor sechs Jahren verpasst. Nun legen wir den Fokus auf die nationale Meisterschaft. Dort können wir unsere Ziele noch erreichen. Unglücklich an der Europa League ist auch, dass wir nun am Donnerstag spielen müssen und so weniger Zeit für die Regeneration haben. Aber wir sind Manchester United, wir müssen das aushalten.

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