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Interview: Leon Goretzka über Bayerns Chancen in der Champions League und Jamal Musiala

Im Gespräch mit UEFA.com plaudert Leon Goretzka über seine bisherige Zeit bei Bayern, die besonderen Momente in der Champions League und das Ausnahmetalent an seiner Seite im Mittelfeld.

Leon Goretzka nach dem Sieg von Bayern über Paris
Leon Goretzka nach dem Sieg von Bayern über Paris AFP via Getty Images

Leon Goretzka hat mit dem FC Bayern in den letzten Jahren reichlich Titel abgeräumt. Der 28-Jährige gewann 2020 die UEFA Champions League, hat schon vier Bundesliga-Titel auf seiner Vita und konnte neben zwei Triumphen im DFB-Pokal auch den UEFA-Superpokal gewinnen.

In seiner mittlerweile fünften Saison geht es jetzt in die entscheidende Phase. Goretzka hat mit uns über seine schönsten Erlebnisse und die Magie der Königsklasse gesprochen, außerdem gibt er einen Vorgeschmack, was wir von Jamal Musiala noch erwarten dürfen.

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Leon Goretzka über...

... seine bisherige Zeit beim FC Bayern

Sie war auf jeden Fall extrem erfolgreich. Ich hatte nicht die großen Anlaufschwierigkeiten. Ich war schon mit dem ersten Jahr sehr zufrieden und wenn man die Statistiken anschaut, war es fast mein bestes Jahr. Wir haben dann die Saison [2019/20] mit Hansi Flick als bisherigen Höhepunkt meiner Karriere bei Bayern mit sechs Titeln in einem Jahr abgeschlossen. Mehr kann man im Vereinsfußball nicht gewinnen. Das ist auch der Grund, warum ich hierhin gewechselt bin. Ich wollte diese Atmosphäre leben und diesen Druck spüren, um Titel zu gewinnen.

Nach fünf Jahren kann ich sagen, dass ich es liebe hier. Ich bin extrem stolz, für diesen Verein zu spielen. Ich bin mit dem Verein in meiner Persönlichkeit gewachsen. Dieses "mia san mia", von dem man sehr viel spricht und was auch weltbekannt ist, habe ich sehr schnell verinnerlicht und möchte das auch übertragen und an jüngere Spieler weitergeben.

Man hat hier ein gewisses Selbstverständnis, in seine Stärken zu vertrauen. Du gehst auf den Platz und weißt, dass du das Bayern-Logo auf der Brust hast. Das macht etwas mit dem Gegner.

... seine frühesten Erinnerungen an die Champions League

Die prägnanteste Erinnerung war schon immer die Hymne. Man kann sich an ihr auch nicht satt hören, da kommt jedes Mal aufs Neue Gänsehaut. Als Kind hat man sich das schon angehört und sich dann so aufgestellt, als wäre man im Stadion und jubelt den Fans zu.

Die Champions League zu erleben ist einmalig. Man trainiert in den Tagen zuvor schon mit dem Champions-League-Ball und dann merkt man langsam: "Okay, jetzt sind wieder Champions-League-Nächte angesagt." Das ist eine besondere Magie, die man nicht mit anderen Spielen vergleichen kann.

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... Bayerns Leistungen in der Königsklasse in dieser Saison

Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, dann war es bisher eine sehr dominante Saison. Viele in Deutschland haben zunächst schlucken müssen, als die Gruppe ausgelost wurde. Mit Mailand und Barcelona galt es als die Killergruppe. Es war klar, dass eine große Mannschaft ausscheiden musste. Aber uns war auch klar, dass wir es nicht sein würden. Mit dem Selbstverständnis sind wir in die Spiele gegangen.

Wir sind extrem souverän durch die Gruppenphase gekommen. Es gab aber auch Momente, die uns einiges abverlangt haben. Die erste Halbzeit zuhause gegen Barcelona... Da muss man ganz klar von Glück sprechen, dass wir da nicht in Rückstand geraten. Es ist aber auch klar, dass man solche Mannschaften nicht über 90 Minuten beherrschen kann, also können wir bisher ganz zufrieden sein mit der Saison.

... die Bedeutung eines Titelgewinns in der Champions League

Es ist der Fußball-Olymp im Vereinsfußball. Ich werde das im Leben nicht mehr vergessen: Wir haben in der 92. Minute hinten bei uns auf der linken Seite einen Einwurf. Ich habe noch gar nicht mit dem Abpfiff gerechnet, denn ich dachte, wir müssen noch zwei Minuten durchhalten gegen Paris. Aber dann hat der Schiedsrichter abgepfiffen und für mich ist alles wie im Film an mir vorbeigelaufen. Das war für mich mein größter Erfolg.

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... zukünftige Ziele mit dem FC Bayern

Ich möchte mit dem FC Bayern um jeden Preis nochmals den Titel in der Champions League gewinnen, damit wir den auch mit den Fans feiern können. Damals konnten wir das aufgrund der Pandemie nicht mit ihnen genießen. Für diese Momente willst du den Titel gewinnen, wenn du in ein großes Meer von jubelnden Menschen schauen kannst.

... seinen Teamkollegen Jamal Musiala

Jamal ist eines der größten Talente, die Deutschland je hatte. Vielleicht ist er auch schon darüber hinaus. Er schafft es mittlerweile, ziemlich konstant seine Leistungen zu zeigen. Er ist extrem ballsicher, extrem torgefährlich und hilft uns, unsere Ziele zu erreichen. Er hat eine herausragende Ballbehandlung auf engstem Raum und das ist schon einzigartig. Wenn er so weiter macht und fit bleibt, dann sind ihm keine Grenzen gesetzt.

Natürlich sehe ich es auch als meine Aufgabe, jüngeren Spielern eine Hilfe zu sein. So wie es damals beispielsweise Franck Ribéry und Arjen Robben für mich waren. Ich werde ihm nicht jeden Tag sagen, wie er zu dribbeln hat. Auf dem Platz möchte ich ihm den Rücken freihalten und es werden noch viele Situationen auf ihn zukommen, in denen wir alle in der Mannschaft eine Hilfe für ihn sein wollen.