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Volle Offensive gegen Real - Wahnsinn oder clever?

Dortmund-Trainer Peter Bosz ging im Spiel gegen Real Madrid von Beginn an ein sehr hohes Risiko. UEFA.com-Reporter Matthias Rötters stellt die Frage: War das Wahnsinn oder clever?

Cristiano Ronaldo traf in Dortmund doppelt
Cristiano Ronaldo traf in Dortmund doppelt ©AFP/Getty Images

Auch im zweiten Spiel der Gruppenphase muss Dortmund eine 1:3-Niederlage wegstecken. War die Strategie gegen den Titelverteidiger klug gewählt?

Das spricht für "Wahnsinn"

Die Qualität von Real Madrid
Wer beim Blick auf die Aufstellung von Real Madrid an eigene totale Offensive denkt, der muss schon ein wenig wahnsinnig sein. Ob Cristiano Ronaldo, Gareth Bale oder Toni Kroos - andere Trainer rühren bei diesen Namen (zurecht) Beton an. Auch Real-Coach Zinédine Zidane staunte nachher: "Sie haben wirklich so hoch gestanden wie in jedem anderen Heimspiel. Mutig."

©Getty Images

Die Erfahrungen der Saison
Beim 1:3 in London gegen Tottenham ging die "totale Offensive" des BVB schon schief und fing sich Konter-Tore. Und selbst bei der 6:1-Gala gegen Mönchengladbach am letzten Bundesliga-Spieltag tauchten die Fohlen immer mal wieder in besten Positionen vorm Tor auf. Es war also klar, dass Real häufiger in und um den BVB-Strafraum zu finden sein würde - nur mit anderen Kalibern.

Die Ausgangslage
Nach dem 1:3 in London war klar, dass eine Niederlage im zweiten Spiel eine kleine Vorentscheidung im Kampf um Platz zwei darstellen würde. Mit vollem Risiko auf Sieg zu spielen, war in dieser Konstellation nicht zwingend. Bosz will davon wenig wissen, erklärte: "Wir haben noch vier Spiele. Alles ist noch drin."

Das spricht für "clever"

Eine Marschrichtung
Wer eine Philosophie verkörpert, der muss sie auch gegen Real "durchziehen". "Wir haben es streckenweise sehr gut gemacht, uns fehlte aber vor allem am Anfang etwas Glück", analysierte Nuri Şahin später und hatte vollkommen recht. Der BVB stellte Real vor allem in den Startminuten vor arge Probleme.

©AFP/Getty Images

Viel Selbstvertrauen
Der BVB ging als Tabellenführer und mit entsprechend breiter Brust ins Spiel. Dieses Selbstvertrauen ausnutzen zu wollen, war keine schlechte Idee. Leider war das Selbstvertrauen offenbar nicht groß genug. Bosz erklärte zumindest: "Das System funktioniert nur, wenn die ganze Mannschaft mit Mut Druck auf den Gegner ausübt. Einige Spieler waren da zu zögerlich." Wer weiß, wie es mit elf "Pressing-Spielern" ausgesehen hätte...?

Die Ausgangslage
Dortmund brauchte den Sieg dringend, spielte zu Hause gegen ein Team, das in Dortmund bis dato noch nie gewonnen hatte, gegen ein Team, dessen Top-Torjäger nicht in Top-Form zu sein schien und das in der heimischen Liga gerade mal auf Platz sechs liegt. Es war "clever", diesem Team mit 65.000 Fans im Rücken von vornherein die Grenzen aufzeigen zu wollen. Allein, es ging nicht ganz auf...