UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Von Geburtstagskindern und "saueren" Torschützen

UEFA.com blickt auf die wichtigsten und schönsten Tore der Bundesligisten und des FC Basel in der gerade beendeten Gruppenphase der UEFA Champions League 2014/15 zurück - einige Perlen sind dabei.

Königsblauer Matchwinner: Max Meyer
Königsblauer Matchwinner: Max Meyer ©AFP/Getty Images

Die Gruppenphase ist vorbei – Zeit für die deutsche Redaktion bei UEFA.com, auf das Geschehen zurückzublicken und noch einmal die tollsten oder wichtigsten Tore der UEFA Champions League 2014/15 Revue passieren zu lassen. Das Ganze ist natürlich herrlich subjektiv und geschieht bei uns aus regionalem Blickwinkel – wir beschäftigen uns hier nur mit den Treffern der Bundesligisten und des FC Basel 1893, wobei es da in den letzten Monaten ja wahrlich einige schöne und bedeutende zu bewundern gab.

1. Spieltag
FC Bayern München - Manchester City FC 1:0 (90. J. Boateng)

Dieser Treffer fällt natürlich mehr in die Kategorie wichtig als schön: 90 Minuten lang hatte der deutsche Meister den englischen dominiert, doch teils beste Torchancen fanden nicht den Weg in den Kasten von Joe Hart. Als die Nachspielzeit angebrochen war, rechneten nicht mehr viele mit dem eigentlich verdienten Dreier der Bayern und erst recht nicht damit, dass ihn ausgerechnet Jérôme Boateng besorgen würden – der hatte bis dahin nämlich noch nie in der Königsklasse getroffen. Doch nach einer nicht vollständig geklärten Bayern-Ecke fand der Ball den Weg zu dem an der Strafraumkante lauernden Boateng, welcher ihn dann mit einem abgefälschten Schuss unhaltbar für Hart ins Netz setzte und nebenbei noch seinem Ex-Klub die Punkte stiebitzte. "Ich denke, mein Tor war gutes Timing heute. Es hat alles gepasst. Ich habe ihn gut getroffen und er wurde noch etwas abgefälscht, aber wir sind jetzt alle rundum glücklich", so der Innenverteidiger.

©AFP/Getty Images

2. Spieltag
FC Basel 1893 - Liverpool FC 1:0 (52. Streller)
In einer Gruppe mit solch illustren Namen wie Real Madrid CF und Liverpool, die gemeinsam auf nicht weniger als 15 Triumphe in der Königsklasse kommen, galt der FC Basel natürlich von vornherein als Außenseiter. Am ersten Spieltag gab es dann auch gleich eine deftige 1:5-Pleite in der spanischen Hauptstadt und so richtig gaben viele Beobachter den Baslern auch gegen die Reds kaum eine Chance, obwohl man im St. Jakob-Park, liebevoll "Joggeli" genannt, in der Vergangenheit schon viele große Namen bezwungen hat. Und so sollte es auch an diesem Abend wieder sein, Marco Streller staubte nach einer Ecke von Taulant Xhaka, schon im Fallen, zum 1:0 ab. "Ein großer Sieg", stellte FCB-Coach Paolo Sousa fest. Nicht besonders spektakulär, aber unglaublich wichtig, denn an diesem Abend wurde der Grundstein zum Weiterkommen gelegt, das dann am letzten Spieltag mit einem 1:1 in Liverpool klargemacht wurde.

©AFP/Getty Images

3. Spieltag
Galatasaray AŞ - Borussia Dortmund 0:4 (41. Reus)

Die Hinrunde in der Bundesliga war unglaublich problematisch für Jürgen Klopp, der national seine schwierigste Zeit beim BVB durchmacht und zwischendurch mit seiner Elf sogar auf den 18. Tabellenrang abrutschte. Doch in der UEFA Champions League waren regelmäßig schwarz-gelbe Festtage angesagt, so auch wieder an jenem 22. Oktober in Istanbul. Am Wochenende zuvor hatten die Westfalen gerade unglücklich 1:2 beim 1. FC Köln verloren und jeder fragte sich, welches Gesicht sie nun in diesem wichtigen Spiel in der Türkei zeigen würden. Die Antwort: Der BVB legte eine bärenstarke Partie hin, führte nach 18 Minuten durch einen Doppelpack von Pierre-Emerick Aubameyang bereits mit 2:0. Kurz vor der Pause sah Marco Reus, dass Fernando Muslera etwas zu weit vor seinem Kasten stand und traf aus 25 Metern traumhaft diagonal in den Winkel, womit die drei Punkte bereits mit dem Pausentee eingetütet waren. "Etwas Spielglück gehört auch dazu, und dann geht so ein Ball wie der von Marco Reus auch rein", konstatierte Klopp den Unterschied zwischen nationalen und internationalen Auftritten der Borussia.

4. Spieltag
FC Zenit - Bayer 04 Leverkusen 1:2 (68. Son Heung-Min)

Nach dem 2:0 zuhause gegen Zenit legte die Werkself in St. Petersburg nach, stand dabei aber vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder stark unter Druck. Wie oft in solchen Situationen kann dann ein Standard entscheidend werden; dieses Mal war es ein einstudierter Freistoß, der Bayer die Führung brachte: Hakan Çalhanoğlu spielte aus zentraler Position kurz auf den entgegenkommenden Karim Bellarabi, welcher rund 20 Meter vor dem Tor auf Son ablegte, und der Südkoreaner zirkelte den Ball eindrucksvoll um Yuri Lodygin herum in den Kasten. Fünf Minuten später sollte er einen zweiten Treffer folgen lassen. "Ich hatte schon ein paar Karrierehöhepunkte, aber es ist etwas ganz Besonderes, meinen ersten Doppelpack in der Champions League erzielt zu haben", freute sich Son danach.

©AFP/Getty Images
©AFP/Getty Images

5. Spieltag
Manchester City FC - FC Bayern München 3:2 (40. Xabi Alonso)
Der 5. Spieltag war aus deutscher Sicht bekanntlich nicht gerade ein Glanzstück, schließlich verloren erstmals gleich vier Bundesliga-Vertreter (was zugegebenermaßen ja auch erst seit ein paar Jahren möglich ist). Basel musste sich Madrid ebenfalls geschlagen geben, zeigte sich beim 0:1 im "Joggeli" aber deutlich verbessert gegenüber dem 1:5 in Spanien. Der Treffer von Xabi Alonso, der mit einem cleveren, flach ins Torwarteck ausgeführten Freistoß von der Strafraumkante aus Joe Hart düpierte, hat dennoch besondere Bedeutung, vor allem für den Torschützen selbst: Xabi Alonso beging an diesem 25. November seinen 33. Geburtstag und durfte sich nach fünfeinhalb Jahren Abstinenz wieder einmal in die Torschützenliste der Königsklasse eintragen lassen.

6. Spieltag
NK Maribor - FC Schalke 04 0:1 (62. Meyer)
Nachdem man zuvor eine gute Ausgangslage verspielt hatte, musste Schalke am letzten Spieltag unbedingt in Slowenien siegen, um noch ins Achtelfinale einzuziehen. Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung avancierte Max Meyer zum Matchwinner, als Maribor-Torwart Jasmin Handanović eine flache Hereingabe direkt vor die Füße des heran eilenden Mittelfeldspielers klärte, der den Ball im verwaisten Tor unterbrachte. "Ich stand goldrichtig. Danach war es Freude pur", erklärte Meyer, der sich nun von den Gruppenersten "Monaco oder Porto" wünschte ("Da hätten wir Chancen."). Dabei war der 19-jährige Spielmacher vor Anstoß etwas betrübt, dass er sich nach zuletzt starker Leistung in der Liga in der Königsklasse zunächst auf der Bank wiederfand. "Sauer" habe er gewirkt, fand Kapitän Benedikt Höwedes. "Ich habe ihm gesagt, dass er noch entscheidend sein kann."

©Getty Images

Für dich ausgewählt