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Hernández kommt immer besser in Schwung

"Eine echt harte Nuss" - so beschreibt Sir Alex Ferguson, Trainer von Manchester United FC, seinen Stürmer Javier Hernández. Der Mexikaner tut das, was er am besten kann: Tore schießen und dabei grinsen.

Javier Hernández ... ein Joker, der regelmäßig sticht
Javier Hernández ... ein Joker, der regelmäßig sticht ©AFP/Getty Images

Er mag stets zu Scherzen aufgelegt sein, doch wenn es um das Toreschießen geht, macht Javier Hernández Ernst.

Doch seinen Kultstatus im Old Trafford hat sich Hernández nicht nur durch Matchwinner-Qualitäten erarbeitet, auch wenn diese - wie beim späten Doppelpack gegen den SC Braga am dritten Spieltag - für United von enormer Bedeutung sind. Der mexikanische Nationalspieler ist auch deshalb Publikumsliebling, weil er so spricht, wie er Fußball spielt: Wie aus der Pistole geschossen und voller Enthusiasmus. "Er ist ein vorbildlicher Profi mit einem fantastischen Charakter", findet auch United-Trainer Sir Alex Ferguson. "Er liebt das Leben und liebt es, Fußball zu spielen. In jeder Trainingseinheit flitzt er mit einem dicken Grinsen im Gesicht umher."

In seiner ersten Saison im Old Trafford erzielte der 24-Jährige in der Premier League 13 Treffer, vier weitere in der UEFA Champions League. Seine Schnelligkeit und sein Torinstinkt machen ihn zu einem außergewöhnlichen Spieler, der auch unkonventionelle Treffer markieren kann. Beispiele dafür sind sein allererstes Tor für United, das er mit dem Gesicht gegen Chelsea FC erzielte, oder aber sein brillanter, improvisierter Abschluss mit dem Hinterkopf gegen Stoke City FC.

Doch in der Saison 2011/12 war sein Markenzeichen abhanden gekommen, Hernández lachte nicht mehr. Seine Gegenspieler hatten sich auf ihn eingestellt und bewachten ihn noch enger. Zudem war er dabei, sein Spiel umzustellen und mit stundenlanger Quälerei im Kraftraum an körperlicher Robustheit zu gewinnen, um in der Premier League besser in Zweikämpfen bestehen zu können.

'Chicharito' (die kleine Erbse) hat aber schon viel größere Krisen überstanden. Als er noch in Mexiko spielte, genau zwei Jahre vor seinem Transfer zu United, war er im Alter von 20 Jahren kurz davor, die Schuhe an den Nagel zu hängen. "Ich musste in der Reserve-Mannschaft spielen", erinnert er sich an eine Zeit, in der er zwei Jahre lang ohne Torerfolg blieb. "Jüngere Spieler haben eher den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Ich habe mit meinen Eltern, Großeltern, meiner Schwester und meiner Freundin geredet. Sie haben mir klar gemacht, dass der Fußball meine Berufung ist. Dies hat mir gelehrt, dass man verrückt werden kann, wenn man etwas haben will, aber es nicht bekommt. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, das Leben zu genießen - und den Fußball natürlich auch."

Im Sommer 2012 hat er sich einen längeren Urlaub verschrieben. Zuerst sollte Hernández bei den Olympischen Spielen antreten, doch Sir Alex und der mexikanische Verband einigten sich darauf, dass er zwar für die A-Nationalelf, nicht aber bei Olympia spielen darf. Es muss ihm weh getan haben, wie Mexiko ohne ihn die Goldmedaille holte und auch die Verpflichtung von Robin van Persie war sicher nicht der größte Vertrauensbeweis, aber Sir Alex war sich schon damals sicher: "Wir werden in dieser Saison einen besseren Chicharito sehen. Vier oder fünf Jahre lang hat er jeden Sommer durchgespielt und dieses Mal konnte er sich ausruhen. Ich bin mir sicher, dass er die Lorbeeren dafür ernten wird."

Doch Wayne Rooney und Van Persie verstanden sich auf dem Platz von Beginn an blendend und Hernández blieb nur die Jokerrolle übrig, bis er mit zwei Toren gegen Braga auf den Plan trat. Auch gegen Chelsea in der Premier League sorgte er als Einwechselspieler für den Siegtreffer, nachdem United zuvor eine 2:0-Führung verspielt hatte. "Ihr zweites Tor war ein Weckruf", so Sir Alex. "Er hat seine Sache brillant gemacht, auch wenn er viel auf die Socken bekommen hat. Er wurde viel gefoult, aber er ist eine echt harte Nuss und wird für Verteidiger immer eine große Gefahr darstellen."

Dies ist eine verkürzte Version eines Artikels, der in der neuesten Ausgabe von Champions Matchday erscheint. Das Magazin gibt es in einer digitalen Fassung über Apple Newsstand oder Zinio, aber auch als Druckausgabe. Sie können das Magazin via Twitter auf @ChampionsMag folgen.

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