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Finanzielles Fair Play abgesegnet

FFP

Das UEFA-Exekutivkomitee hat in Nyon das finanzielle Fair-Play-Konzept abgesegnet, mit dem die Zukunft des europäischen Klubfußballs abgesichert werden soll.

Das UEFA-Exekutivkomitee hat das finanzielle Fair-Play-Konzept abgesegnet
Das UEFA-Exekutivkomitee hat das finanzielle Fair-Play-Konzept abgesegnet ©UEFA.com

Das UEFA-Exekutivkomitee hat das finanzielle Fair-Play-Konzept, mit dem die Zukunft des europäischen Klubfußballs abgesichert werden soll, abgesegnet. Das Komitee gab damit grünes Licht für die Empfehlungen, die der Strategische Beirat für Berufsfußball (PFSC) als Folge von einhelliger Unterstützung der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe und der Europäischen Klubvereinigung (ECA) im August ausgesprochen hatte.

Finanzielle Fairness
Es ist das oberste Ziel des Konzeptes, die finanzielle Fairness in Europas Wettbewerben zu verbessern sowie eine langfristige Stabilität im europäischen Vereinsfußball zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es eine Liste mit Maßnahmen, darunter eine Verpflichtung für diejenigen Vereine, deren Umsatz für einen gewissen Zeitraum eine gewisse Grenze überschreitet, nur noch soviel Geld auszugeben, wie sie aus dem Bereich Fußball einnehmen. Dazu gibt es eine Anleitung bei Gehältern und Transferausgaben sowie Indikatoren über die Nachhaltigkeit des Schuldenlevels, außerdem sind die Vereine verpflichtet, ihre Verbindlichkeiten anzuerkennen und zu bezahlen.

Langfristige Investitionen
Diese Maßnahmen gehen über das gegenwärtige UEFA-Klublizenzierungssystem hinaus und laufen über einen Zeitraum von drei Jahren. Sie sollen zu langfristigen Investitionen (Ausbau der Jugendarbeit und der Trainingseinrichtungen) und kurzfristigen spekulativen Ausgaben animieren. Die Einhaltung der Regeln wird überwacht vom kürzlich gegründeten, unabhängigen Kontrollausschuss für Klubfinanzen. Der frühere belgische Premierminister Jean-Luc Dehaene ist Vorsitzender dieses Ausschusses, der aus finanziellen und juristischen Experten besteht, die die Buchprüfung vornehmen, um sicherzustellen, dass das UEFA-Klublizenzierungssystem korrekt ausgeführt wird.

Abenteuer
UEFA-Präsident Michel Platini sagte: "Es ist nicht das Ziel, den Vereinen weh zu tun. Wir wollen ihnen helfen. Die Vereine sollen nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen. Klubbesitzer haben nach der Einführung von Regeln verlangt, und das wird für den europäischen Fußball und die UEFA ein Abenteuer." Michel Platini sagte, dass die Maßnahmen für eine langfristige Stabilität des europäischen Spiels unerlässlich sind.

"Sehr erfahren"
Der Kontrollausschuss für Klubfinanzen wird unabhängig sein, der Vorsitzende ist ein sehr respektierter und erfahrener Mann. Jean-Luc Dehaene war von 1992 bis 1999 belgischer Premierminister sowie in den vier Jahren zuvor Vizepremier. Er hatte innerhalb der belgischen Regierung zahlreiche Ministerposten inne. Dazu hatte er mehrere europäische Mandate und er war Vizepräsident des Europäischen Konvents sowie Mitglied des Konvents der Grundrechtecharta der Europäischen Union. Außerdem sitzt er im Aufsichtsrat von mehreren wichtigen europäischen Firmen. "Herr Dehaene ist in finanziellen Angelegenheiten sehr erfahren und ein großer Fußballfan", sagte Michel Platini. "Er ist die ideale Person, um sich um das wirtschaftliche Schicksal des europäischen Fußballs zu kümmern.

"Geschichte schreiben"
"Ich bin deshalb besonders glücklich, dass wir für diese Herausforderung eine Person mit der Qualität und dem Hintergrund von Jean-Luc Dehaene anlocken konnten", fügte der UEFA-Präsident hinzu. "Als erster Vorsitzender des Kontrollausschusses für Klubfinanzen wird er in diesem Bereich Maßstäbe setzen und Geschichte schreiben. Es war lebensnotwendig, dass diese neue Rolle von einem Mann seiner Fähigkeiten ausgefüllt wird."

"Ambitioniertes Ziel"
Dehaene sagte: "Die Verfügung zum finanziellen Fair Play zielt darauf ab, die dauerhaft gesunde Lebensfähigkeit der Klubs abzusichern. Diese Regel bei allen Vereinen, die in europäischen Wettbewerben spielen, anzuwenden, ist der richtige Schritt der UEFA und genau das, worauf die Europäische Kommission und das Europäische Parlament gehofft hatten. Ich hoffe, in meiner neuen Funktion in der Lage zu sein, dieses ambitionierte Ziel, das lebensnotwendig für die Zukunft des europäischen Fußballs ist, zu erreichen."

Neue Firma
Darüber hinaus überprüfte das UEFA-Exekutivkomitee die Struktur der Marketingoperationen sowie der kaufmännischen Betätigungen der UEFA und segnete die Gründung einer neuen Firma ab, die komplett dem europäischen Dachverband gehört. Die neue Firma ist verantwortlich für die kaufmännischen Belange der UEFA. David Taylor wird vom 1. Oktober 2009 an Geschäftsführer der neuen Firma. Der bisherige stellvertretende UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino wird zum gleichen Datum neuer UEFA-Generalsekretär.