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Einladende Umgebung gewährleisten

Bei einer gemeinsamen Stadion- und Sicherheitskonferenz in Warschau haben sich die UEFA und die Europäische Union erneut für ein sicheres Umfeld bei Stadionbesuchen eingesetzt.

UEFA-Exekutivkomitee-Mitglied Grigoriy Surkis bei der UEFA/EU Stadion- und Sicherheitskonferenz in Warschau
UEFA-Exekutivkomitee-Mitglied Grigoriy Surkis bei der UEFA/EU Stadion- und Sicherheitskonferenz in Warschau ©Getty Images

Die UEFA und die Europäische Union haben sich für weitere Zusammenarbeit, Dialog und Maßnahmen zwischen allen Interessensvertretern zur Gewährleistung und Sicherstellung von Schutz und Sicherheit bei Fußballspielen in den europäischen Stadien stark gemacht.

Bei der UEFA-EU-Stadion- und Sicherheitskonferenz in Warschau am Donnerstag forderten Grigoriy Surkis, Vorsitzender der UEFA-Kommission für Stadien und Sicherheit, und Elvinas Jankievičius, stellvertretender Innenminister Litauens, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, alle Fußballbehörden, Vereine, Regierungen, öffentliche Behörden und die Polizei dazu auf, gemeinsam an den Herausforderungen in diesem Bereich zu arbeiten. Vor allem sei es wichtig, Selbstgefälligkeit zu vermeiden, da es aktuell in und um die Stadien herum weiterhin zu unerwünschten Vorfällen komme.

"Wir haben uns das Motto der Konferenz genau überlegt: 'Together – The Only Way Forward' [Zusammen - der einzige Weg nach vorn]", so Surkis. "Die UEFA ist ein Verband der Verbände - 54 Fußballverbände verteilt auf ganz Europa. Trotz der Stärke dieses Kollektivs kann die UEFA nicht in Eigenregie existieren oder operieren. Wir brauchen die Unterstützung von Regierungen, öffentlichen Behörden und der Polizei, aber auch von unseren Verbänden, damit die europäischen Wettbewerbe in einer geschützten, sicheren und einladenden Atmosphäre stattfinden können."

"Europa befindet sich aktuell in einer Zeit der politischen Unruhe und wirtschaftlichen Instabilität. Dem kann sich auch der Fußball nicht entziehen", erklärte Surkis weiter. "Wir bei der UEFA haben in der jüngeren Vergangenheit einen Anstieg von politischen Protesten beobachtet, sowohl bei den Spielen als auch bei anderen UEFA-Aktivitäten. Um diese Probleme anzugehen, ist Zusammenarbeit und Informationsaustausch zwischen öffentlichen Behörden und der UEFA nicht mehr nur eine Möglichkeit, sondern bereits eine Notwendigkeit geworden. Wir müssen oberflächliche Hürden bei der Zusammenarbeit überwinden, im Interesse alle Beteiligten."

Surkis betonte zudem, dass ein gemeinsames Engagement notwendig sei, um bei der Stadionsicherheit einen ganzheitlichen Ansatz zu finden. Polizei und Stadionleitung müssten zusammen arbeiten, um Wege zu finden, die bei der Erhaltung von Schutz und Sicherheit effektiv wirken. Außerdem müssen sie von den Fans als legitim angesehen werden.

"Nationalverbände, Vereine und Polizei benötigen in einzelnen Ländern Unterstützung auf höchster Regierungsebene sowie von europäischen Institutionen. Dies ist notwendig, damit Standards bei der Stadionsicherheit ordnungsgemäß und in einem vernünftigen Rahmen angewendet werden. Die Gesetzgebung muss uns dabei unterstützen, Straftäter, die unseren Sport zerstören wollen, auszuschließen. In diesem Zusammenhang müssen die Strafverfolgung und das Wirken der Justiz schnell und effektiv umgesetzt werden."

Laut Surkis wird die UEFA weiterhin enge Absprachen mit individuellen Regierungen und allen Nationalverbänden treffen, außerdem werde man die Zusammenarbeit mit den europaweiten Partnern vorantreiben und gemeinschaftliches Training von Stadionleitern, Polizeikommandanten und Ordnern unterstützen.

Jankievičius konnte diesen Themen im Namen der EU nur zustimmen: "Wir können diese Events nicht in Eigenregie organisieren. Die Polizei und die Behörden brauchen die Hilfe der Vereine und umgekehrt. Diese Zusammenarbeit ist auch auf internationaler Ebene notwendig. Vereine und Polizeikräfte müssen zusammenarbeiten, damit ein hochwertiger Informationsaustausch ebenso gewährleistet ist wie Maßnahmen, um Gäste-Fans willkommen zu heißen."

"Die Europäische Union, der Europarat und die UEFA müssen zusammenarbeiten, um einen ganzheitlichen Ansatz bei der Umsetzung von Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen bei Fußballspielen umzusetzen. Auf der Basis unserer Gespräche mit der UEFA werden wir uns auf drei konkrete Themen zur Verbesserung konzentrieren: Pyrotechnik, den Kampf gegen Diskriminierung und Volksverhetzung sowie den Dialog mit Fans."

Laut Jankievičius hat jeder die Verantwortung, für ein sicheres Umfeld für alle Zuschauer zu sorgen: "Wir brauchen eine einladende Atmosphäre, in der sich die Menschen entspannen können. Sie müssen auch die Innenstadt genießen können und anschließend Spaß beim Fußball haben. Wir brauchen durchdachte und koordinierte Vorbereitungen von allen Beteiligten. Konzentrieren müssen wir uns auf den Informationsaustausch zwischen den entsprechenden Polizeikräften, damit wir eine dynamische Risikoeinschätzung vornehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen können. Wir müssen in den Dialog mit den Fans selbst treten, um ein erfolgreiches Event zu veranstalten."

"Wir brauchen sichere und geschützte Stadien, die sich einer Inspektion unterzogen haben, getestet und zertifiziert sind. Wir brauchen ausgebildete und professionelle Polizeikräfte und Ordner, die unsere Gäste willkommen heißen. Wir brauchen Notfallpläne und Evakuierungsübungen. Und wenn tatsächlich Dinge schief laufen, müssen wir entsprechend reagieren und, falls nötig, auch harte Sanktionen durchsetzen."

"In dieser Hinsicht wurde in den letzten Jahren ein erheblicher Fortschritt gemacht, aber vor uns liegen noch große Herausforderungen", so Jankievičius abschließend. "Die Verantwortlichen müssen zu ihrer Verantwortung stehen, denn es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Ein ganzheitlicher Ansatz ist notwendig, von der Prävention bis zur Unterdrückung, und er muss öffentliche und private Behörden, Polizeikräfte, Vereine, Fans und andere Interessensvertreter an einen Tisch bringen."