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CORE schult junge Schiedsrichter

Schiedsrichterwesen

Durch das Programm des UEFA-Zentrums für Spitzenschiedsrichter (CORE) sammeln potenzielle Top-Schiedsrichter der Zukunft erstklassige Erfahrungen und werden gezielt auf internationale Einsätze vorbereitet.

Teilnehmer des UEFA-CORE-Seminars im August
Teilnehmer des UEFA-CORE-Seminars im August ©UEFA

Das erfolgreiche UEFA-Zentrum für Spitzenschiedsrichter (CORE) startet in seine dritte Saison und orientiert sich in der Arbeit weiter an dem Ziel, die Fähigkeiten und die Fitness von europäischen Schiedsrichtern, die in der Zukunft potenziell Partien auf internationaler Ebene leiten sollen, zu verbessern.

Das CORE-Programm, welches im Sportzentrum Colovray gegenüber der UEFA-Zentrale in Nyon durchgeführt wird, wurde im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Bis heute haben nahezu 300 Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistenten an CORE-Seminaren teilgenommen und mehr als 60 von ihnen sind in die internationale FIFA-Liste mit aufgenommen worden.

Wie jedes andere innovative Projekt entwickelt sich auch CORE ständig weiter. Im dritten Jahr werden zwei Entwicklungs-Kurse eingeführt, die speziell für Frauen-Schiedsrichter und Assistenten ausgerichtet sind, die bereits auf der FIFA-Liste stehen und von denen das UEFA-Schiedsrichterkomitee der Meinung ist, dass sie von einem CORE-Kurs profitieren könnten.

Zusätzlich hat das Schiedsrichterkomitee das Talent-Programm überarbeitet und wird unter dem CORE-Schirm zwei Entwicklungskurse für männliche Schiedsrichter der zweiten und dritten Kategorie organisieren. Ziel ist immer, die Schiedsrichter-Meßlatte in den europäischen Nationalverbänden höher zu legen, der Fokus liegt dabei vor allem auf der Zukunft.

"Das CORE-Programm ist aus einem Buchgefühl des Schiedsrichterkomitees heraus entstanden, weil viele Schiedsrichter sich auf die internationale Ebene vorgearbeitet haben, jedoch hatten nicht alle die erforderlichen Englisch-Kenntnisse oder die Fitness, die wir von ihnen erwarten. Sie waren nicht vorbereitet", so David Elleray, Mitglied des Schiedsrichterkomitees, CORE-Seminarleiter und ehemaliger internationaler Schiedsrichter gegenüber UEFA.com.

"Wir waren der Meinung, dass wir junge Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistenten in jedem Land auf einem höheren Niveau vorbereiten müssen. Die Idee dahinter ist, dass wir Leute nehmen, von denen die Nationalverbände glauben, dass Sie potenziell innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre auf der FIFA-Liste stehen können."

CORE-Seminare sind in zwei Stufen eingeteilt – Einführung und Konsolidierung. "In einfachen Worten: Wir unterrichten die Schiedsrichter im ersten Seminar und im zweiten Seminar testen wir sie. In dem Einführungs-Seminar gibt es längere Präsentationen über die Vorstellung der UEFA, wie man ein Spiel unter Kontrolle haben sollte, wie man mit ernsthaften Fouls umgeht, was bei Konfrontationen zu tun ist, wie man als Team arbeitet und sie werden über Fitness und Lebensführung unterrichtet."

"Die Schiedsrichter haben die Möglichkeit, Englischstunden zwischen den beiden Seminaren zu belegen und es gibt eine Menge Praxis-Arbeit. Regionale Vereine schicken uns Spieler und wir filmen und analysieren verschiedene Spielsituationen mit ihnen. Am Wochenende leiten sie dann ein Spiel in Frankreich oder der Schweiz, bei dem zwei Kameras zum Einsatz kommen. Eine filmt den Schiedsrichter und die andere filmt pro Halbzeit einen Assistenten."

"Am Ende des Einführungs-Seminars setzen sich die Schiedsrichter mithilfe der Trainer verschiedene Ziele und Aspekte, an denen sie arbeiten wollen. Am Ende jedes Monats liefern sie an ihren Schiedsrichter-Trainer und Fitness-Trainer einen Bericht ab. Im Konsolidierungs-Seminar können wir erkennen, welche Fortschritte sie als Schiedsrichter, mit ihren Englisch-Kenntnissen sowie ihrer Fitness gemacht haben und sie erhalten entweder ein Diplom oder eine Teilnahmebestätigung."

Ausbildung und Entwicklung der Trainer sind weitere wichtige Bestandteile der CORE-Aktivitäten. Etwa 80 Schiedsrichter-Trainer aus 47 Nationalverbänden haben bei CORE-Seminaren mitgewirkt und konnten ihre Fähigkeiten als Trainer und Mentor auffrischen, bzw. weiterentwickeln. Die Philosophie und Struktur von CORE haben gezeigt, dass sie von solch hoher Qualität sind, dass einige Mitgliedsverbände ihr Schiedsrichter-Nachwuchsprogramm und Ausbildungs-Projekte ähnlich aufgestellt haben.

Die UEFA hat sich zufrieden über die Entwicklung der Schiedsrichter und der Assistenten geäußert, die während der ersten beiden Jahre am CORE-Programm teilgenommen haben, insbesondere hinsichtlich technischer Leistungen, Fitness-Werte und Englisch-Kenntnissen.

"Wir erleben gerade, dass das Niveau der Schiedsrichter-Leistungen, der Fitness und der Englisch-Kenntnisse über die komplette UEFA angehoben wird", erklärt Elleray. "Einfach gesagt geht es darum, den Erfolg zu planen, zukünftige Talente zu identifizieren, UEFAs Schiedsrichter-Konvention zu unterstützen und die Qualität der Schiedsrichter-Leistungen, der Schiedsrichter-Trainer und der Schiedsrichter-Entwicklung in allen Ländern anzuheben. Das Ergebnis ist, dass die Schiedsrichter durch die UEFA besser werden und wir können die Schiedsrichter früher einsetzen und ihre Entwicklung vorantreiben."

David Elleray hat viel Freude daran, die UEFA-Schiedsrichter der Zukunft mithilfe der CORE-Initiative zu entwickeln. "Mein ganzes Leben habe ich schon mit Ausbildung zu tun, bis zu einem gewissen Ausmaß habe ich mich also immer darauf konzentriert, dass junge Leute ihr Potenzial erkennen und ausschöpfen können. Es gibt einem große Zufriedenheit, wenn man Leuten hilft. Oftmals fallen den Leuten die Schuppen von den Augen und sie erkennen, dass sich ihre Lebenseinstellung komplett geändert hat."

"Wir sagen immer, dass es ein großartiger Anlass wird, sobald der erste CORE-Schiedsrichter ein Spiel in der UEFA Champions League leitet. Viele Schiedsrichter bleiben mit uns in Kontakt und berichten, was für eine tolle Erfahrung für sie die Arbeit mit CORE war."

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