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Der europäische Fußball vereint gegen Rassismus

Generalsekretär

In seiner Kolumne in der Publikation UEFA•direct beschäftigt sich UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino mit dem Kampf gegen Rassismus und den Sanktionen, die vorgeschlagen wurden, um Rassisten aufzuhalten.

UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino ©UEFA.com

Fußball ist wohl die Mannschaftssportart mit dem härtesten Konkurrenzkampf – doch wenn es darum geht, Maßnahmen zur Bekämpfung von rassistischem Verhalten in unseren Stadien zu ergreifen, ziehen wir alle am selben Strang.

Zur Bekämpfung von Rassismus im Fußball sind zwei Maßnahmen notwendig. Der erste Schritt liegt in der europaweiten Durchführung von Sensibilisierungs- und Aufklärungsprogrammen.

Der zweite Schritt, der in den Medien auf größere Beachtung stößt, sind Disziplinarstrafen. Es ist eine Sache, von Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus zu sprechen – auf Worte müssen auch Taten folgen, und diese sind anhand von Strafen mit abschreckender Wirkung besonders effektiv.

Im europäischen Fußball nehmen wir dieses Problem und dessen Eindämmung anhand von Abschreckung sehr ernst: Auf der letzten Sitzung des Strategischen Beirats für Berufsfußall (SBBF) am 27. März 2013 in Sofia, bei der Vertreter der europäischen Nationalverbände (UEFA), der Vereine (ECA), der Ligen (EPFL) und der Spieler (FIFPro Division Europe) anwesend waren, wurde einstimmig eine Resolution zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fußball angenommen.

Diese Resolution wurde anschließend vom UEFA-Exekutivkomitee genehmigt. Bei dessen Sitzung in Sofia wurden darüber hinaus im Hinblick auf die Saison 2013/14 entsprechende Änderungen in der UEFA-Rechtspflegeordnung vorgeschlagen. Die revidierte Version unterliegt der Genehmigung durch das Exekutivkomitee auf seiner nächsten Sitzung am 22. und 23. Mai in London und dient als Grundlage für die Resolution, die den 53 UEFA-Mitgliedsverbänden am 24. Mai auf dem UEFA-Kongress unterbreitet wird.

Die Resolution mit dem Titel "Der europäische Fußball vereint gegen Rassismus" sieht härtere Strafen für Vereine, Spieler und Mannschaftsoffizielle vor, die eines rassistischen Verhaltens für schuldig befunden werden. Spieler und Mannschaftsoffizielle werden für ein solches Vergehen für mindestens zehn Spiele gesperrt.

Rassistisches Verhalten von Fans wird bei einem Erstvergehen mit einer Teilschließung und bei einer weiteren Verfehlung mit einer Platzsperre sowie einer Geldstrafe von 50.000 Euro geahndet. Darüber hinaus befürwortet die UEFA, dass Fans, die rassistischen Verhaltens für schuldig befunden werden, der weitere Besuch von Spielen von staatlicher Seite verboten wird.

In der Resolution sind auch die bereits 2009 durch das UEFA-Exekutivkomitee genehmigten dreistufigen Richtlinien zur konsequenten Bekämpfung von Rassismus enthalten, anhand derer Schiedsrichter Spiele unterbrechen, vorübergehend aussetzen oder auch ganz abbrechen können. Diese Richtlinien haben auch aus sportlicher Sicht große Bedeutung, da ein Spielabbruch automatisch die Eröffnung eines Disziplinarverfahrens zur Folge hat und das Spiel als Forfait-Niederlage gewertet wird.

Der Sachverhalt ist eindeutig und von größter Wichtigkeit. Wir sind uns alle einig: Ein rassistischer Vorfall in Europa ist einer zu viel. Der europäische Fußball steht vereint gegen Rassismus.

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