UEFA zieht im Kampf gegen Korruption alle Register
Montag, 21. März 2011
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Die UEFA hat in ihrem Kampf gegen Spielmanipulationen und Korruption den Aufbau eines europaweiten Netzwerkes von Integritätsbeauftragten angekündigt.
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Die UEFA wird ihren Kampf gegen Spielmanipulationen und Korruption mit unvermindertem Tempo fortführen – und hat erneut unterstrichen, wie wichtig die Unterstützung der staatlichen Behörden ist, um dieses Übel aus dem Fußball zu eliminieren.
In einer Rede unmittelbar nach dem Treffen des UEFA-Exekutivkomitees in Paris, erklärte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, dass das Komitee den Aufbau eines europaweiten Netzwerkes von Integritätsbeauftragten abgesegnet habe, an dem sich alle 53 Nationalverbände beteiligen sollten. Zusätzlich soll die Zusammenarbeit mit staatlichen und Polizei-Behörden verstärkt werden, da dies für einen erfolgreichen Kampf gegen Korruption und Spielmanipulationen unerlässlich ist.
Die UEFA verfügt über ein eigenes Wettfrühwarnsystem, das rund um die Uhr tausende von Spielen beobachtet. Infantino unterstrich erneut die Gefahren, die von manipulierten Spielen für das künftige Wohlergehen des Fußballs ausgehen.
"Es besteht die Gefahr, dass dadurch die Seele des Fußballs gefährdet ist. Deshalb haben wir uns bei der UEFA schon vor einiger Zeit dazu entschlossen, dieses Thema mit aller Härte anzugehen. Die Arbeitsgruppe wurde ins Leben gerufen, um unter die Lupe zu nehmen, was wir derzeit tun und wie wir dies künftig noch verbessern können.
"Wir nehmen dieses Thema sehr ernst. Im Moment nehmen wir 29 000 Spiele pro Saison unter die Lupe – alle UEFA-Spiele und alle Erst- und Zweitligaspiele in unseren 53 Nationalverbänden, um zu sehen, ob es Hinweise auf irreguläre Wettmanipulationen gibt oder nicht. Wir sind aber auch von der Unterstützung der Polizei-Behörden abhängig. Wir sprechen hier von kriminellen Netzwerken – deshalb benötigen wir in allen Ländern die Hilfe der Polizei und der Justiz."
"In den Ländern, in denen wir effizient gegen Spielmanipulationen vorgehen konnten, verdanken wir dies vor allem der Hilfe der Behörden", fuhr Infantino fort. "Wir können dies nicht leisten – wir sind nur eine Sportorganisation. Aber wir können entschlossen handeln.
"Es gibt keinerlei Toleranz – wenn jemand im Fußball betrügen möchte, gibt es hier keinen Platz mehr [für ihn]", sagte der UEFA-Generalsekretär. "Wenn man das Krebsgeschwür nicht entfernt, bevor es zu wuchern beginnt, kann es zu einer echten Gefahr werden, und genau das wollen wir unbedingt verhindern."