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Sahin schreibt Geschichte

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Nuri Sahin vom BV Borussia Dortmund ist als jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingegangen.

Von Mark Bennett

In nur 90 Minuten hat Nuri Sahin etwas geschafft, wovon viele Spieler träumen. Denn mit seinem Auftritt gegen den VfL Wolfsburg hat er Bundesligageschichte geschrieben. Mit 16 wurde der Mittelfeldspieler des BV Borussia Dortmund zum jüngsten Akteur, der je in der höchsten deutschen Spielklasse eingesetzt wurde.

Gute Vorbereitung
So richtig überrascht war aber niemand, dass der türkische U17-Nationalspieler in der Anfangself stand. Bereits während der Vorbereitung drängte sich das Talent förmlich auf und so wurde bald klar, dass er den verletzten Sebastian Kehl im defensiven Mittelfeld ersetzen würde.

„Er hat unglaubliche Fähigkeiten“
„Ich habe noch keinen Spieler in seinem Alter geschehen, der so weit ist wie Nuri. Er hat unglaubliche Fähigkeiten und er kann es bis ganz nach oben schaffen“, sagte BVB-Trainer Bert van Marwijk, der den 16-Jährigen gleich mit einer schwierigen Aufgabe betraute. Sahin sollte sich um Wolfsburg-Spielmacher Andres d’Alessandro kümmern, der ohne Zweifel einer der Besten seines Faches ist.

Respektloses Debüt
Doch das Juwel zeigte sich unbeeindruckt und lieferte eine solide und respektlose Leistung ab. Der Mittelfeldspieler, der vor wenigen Monaten mit der Türkei bei der UEFA U17-Europameisterschaft triumphierte, ließ sich auch durch ein Foul von Diego Klimowicz nicht aus der Ruhe bringen und zeigte dem argentinischen Stürmer kurze Zeit darauf, dass auch er austeilen kann, was Sahin die erste Gelbe Karte im ersten Spiel einbrachte.

Medienrummel nach dem Spiel
Nach dem Spiel durfte der gebürtige Lüdenscheider auch seinen ersten großen Auftritt vor den Medien genießen. Stolz berichtete er: „Ich glaube ich habe ganz gut gespielt. Ich war am Anfang zwar etwas nervös, aber das hat sich mit der Zeit gelegt und ich kam immer besser ins Spiel.“

„Kehl ist wichtiger“
Auf die Frage, ob er sich nun auch Chancen ausrechnen würde gegen den FC Schalke 04 am Samstag spielen zu dürfen, antwortete er höflich: „Ich stelle überhaupt keine Ansprüche, denn ich muss noch viel lernen. Gegen Schalke ist Sebastian Kehl wahrscheinlich wieder fit und er ist mit Sicherheit wichtiger für die Mannschaft als ich.“

DFB will Sahin
Doch durch seinen Auftritt gegen Wolfsburg ist auch der DFB wieder auf den Mittelfeldspieler aufmerksam geworden. „Wir laden Nuri Sahin gerne wieder zu einem Lehrgang ein. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass er für Deutschland spielen möchte. Er ist in Deutschland aufgewachsen, er hat in Deutschland Fußball spielen gelernt, warum also sollte er nicht für Deutschland spielen", sagte DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder.

„Werden seine Entwicklung beobachten“
Und auch Nachwuchskoordinator Michael Skibbe würde sich freuen, wenn Sahin, der sich im U16-Bereich für die türkische Nationalmannschaft entschloss, seine Meinung ändern würde. „Ich bin von seinen Fähigkeiten absolut überzeugt. Deshalb habe ich natürlich großes Interesse, dass Nuri für Deutschland spielt. Wir werden seine Entwicklung deshalb weiterhin beobachten“, betonte Skibbe.

Einsatz in Gefahr
Ob der 16-Jährige jemals für Deutschland spielen wird, steht aber momentan genauso in den Sternen wie sein Einsatz im Revierderby gegen Schalke, denn der Dortmunder zog sich im Training eine Oberschenkelzerrung zu. Aber egal ob er rechtzeitig fit wird oder nicht – seinen Platz in den Geschichtsbüchern hat er vorerst sicher.

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