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1993: Italien verpasst die Sensation

Bei der EM 1993 erreichte Italien erstmals das Endspiel, doch am Ende gab es einen Favoritensieg.

1993: Italien verpasst die Sensation
1993: Italien verpasst die Sensation ©AFP

Die wachsende Stärke des europäischen Fußballs wurde dadurch unterstrichen, dass bei der ersten FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen im Jahr 1991 gleich drei Mannschaften des Kontinents das Halbfinale erreichten. Bei der UEFA-Frauen-Europameisterschaft im Jahr 1993 wurde zudem mit 23 teilnehmenden Nationen ein neuer Rekord aufgestellt.

Diesmal gab es keine zweite Chance in der Qualifikationsphase, da nur die acht Gruppensieger in die Endrunde kamen.Und wieder waren die traditionellen Großmächte ganz vorne. Norwegen, Dänemark, England und Schweden marschierten locker durch ihre jeweiligen Gruppen; Norwegen und Schweden gewannen dabei sogar alle zehn Partien.

In der Gruppe 5 konnten die Niederlande weder zu Hause noch auswärts gegen Rumänien gewinnen, doch sie setzten sich letztlich aufgrund ihrer hohen Siege gegen Griechenland durch. Auch die Italienerinnen taten sich in der Gruppe 7 gegen die Tschechoslowakei schwer, während die GUS (die frühere Sowjetunion) vor Ungarn landete und damit erstmals das Viertelfinale erreichte.

Deutschland - das 1991 als Westdeutschland triumphiert hatte - zog auf kuriose Art und Weise in die Runde der letzten Acht ein. Die DFB-Auswahl spielte lediglich mit Jugoslawien in einer Gruppe. Nach einer 0:3-Niederlage im "Heimspiel" im bulgarischen Sofia traten die Jugoslawinnen aufgrund des Bürgerkrieges in der Heimat nicht mehr zum Rückspiel an.

Deutschland, Norwegen, Dänemark und Italien hatten bereits zwei Jahre zuvor das Viertelfinale erreicht und diese Erfahrung machte sich bezahlt. Titelverteidiger Deutschland gewann in Moskau bei der GUS mit 7:0, im Rückspiel reichte ein torloses Unentschieden. Norwegen, 1991 unterlegener Finalist, gewann beide Partien gegen die Niederlande mit jeweils 3:0. England verlor mit 2:3 in Italien und kassierte zu Hause sogar eine 0:3-Pleite, während Dänemark in Schweden mit 2:1 die Oberhand behielt und durch ein anschließendes 1:1 im Heimspiel das Halbfinale erreichte.

Italien wurde zum Ausrichter der Endrunde bestimmt und traf in der Vorschlussrunde auf den Titelverteidiger. Die Vorzeichen standen schlecht für die Gastgeberinnen, die bislang alle ihre Halbfinalspiele verloren hatten, die letzten zwei davon gegen Deutschland. Das deutsche Team ging in Rimini in der 57. Minute durch Heidi Mohr in Führung und schien dem dritten Titelgewinn in Folge entgegen zu steuern.

Sieben Minuten später glich Carolina Morace - Italiens beste Spielerin und bei der diesjährigen Endrunde in England Nationaltrainerin - aus und sorgte dafür, dass das Spiel in die Verlängerung ging. Nach dem Platzverweis von Jutta Nardenbach hatte Italien die Vorteile auf seiner Seite, doch wie schon 1989 brachte erst das Elfmeterschießen die Entscheidung. Und hier half wie vier Jahre zuvor der Heimvorteil, Italien triumphierte mit 4:3.

Einen Tag zuvor hatte in Sportilia das Tor vonAnne Nymark Andersen in der zweiten Hälfte für Norwegens 1:0-Sieg gegen Dänemark und damit für die vierte Finalteilnahme des Teams in Folge gesorgt. Dänemark sicherte sich durch einen 3:1-Sieg über Deutschland den dritten Platz. In Cesena bestritten einen Tag später Norwegen und Italien das Finale.

Die Norwegerinnen, die 1987 den Titel gewinnen konnten, hatten ihre letzten beiden Endspiele verloren. In beiden Partien hieß der Gegner jedoch Deutschland, gegen Italien sollte es besser laufen. Fünf Minuten vor Schluss gelang Birthe Hegstad der Siegtreffer und Norwegen konnte endlich wieder den Gewinn des EM-Titels bejubeln.