UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Europas WM-Teilnehmer kurz vorgestellt

13 Teams aus Europa gehen in Brasilien mit mehr oder weniger großen Hoffnungen an den Start, darunter der WM-Debütant Bosnien und Herzegowina, Titelverteidiger Spanien, die Schweiz und natürlich auch die DFB-Elf.

Europas WM-Teilnehmer kurz vorgestellt
Europas WM-Teilnehmer kurz vorgestellt ©UEFA.com

Gruppe A: Brasilien (Gastgeber), Kroatien, Mexiko, Kamerun
Kroatien

Angesichts von Gruppengegner Brasilien wäre Kroatien schon mit dem zweiten Platz mehr als zufrieden. Trainer Niko Kovač muss im Eröffnungsspiel aufgrund von Verletzungssorgen ein wenig umstellen, doch seine Schlüsselspieler Luka Modrić und Ivan Rakitić sollten wieder fit sein, dagegen muss Mario Mandžukić wegen einer Sperre in dieser Partie zusehen. "Wir wollen hier Großes erreichen", tönt dennoch Real Madrid CF-Spielmacher Modrić. "Wir werden in Brasilien unsere Fans nicht enttäuschen, sie werden stolz auf uns sein." Kroatien qualifizierte sich durch einen Play-off-Sieg gegen Island für die Endrunde.

Gruppe B: Chile, Australien, Niederlande, Spanien (TV)
Niederlande
Der Finalist von 2010 ließ in der Qualifikation unter Trainer Louis van Gaal nur zwei Punkte liegen. Van Gaal wird nach der WM Manchester United FC übernehmen und setzt bei der WM auf seine Routiniers um Robin van Persie, Arjen Robben und Wesley Sneijder. Sorgenkind ist die Defensive, die größtenteils aus Spielern der Eredivisie besteht.  "Mein Traum ist es, Weltmeister zu werden", sagte Van Gaal. "Dafür lebe ich im Moment, aber ich kenne mindestens acht Nationen, die bessere Chancen haben als wir. Ich bin immer sehr realistisch, aber ich glaube an unsere Chance."

Spanien
Spanien geht mit vorsichtigem Optimismus ins Unternehmen Titelverteidigung. Ein deprimierendes 0:3 im letztjährigen Finale des FIFA-Konföderationenpokals gegen Brasilien hat die Erwartungshaltung für das Team von Trainer Vicente del Bosque doch etwas gedämpft. "Die Spieler haben gut trainiert und werden im ersten Spiel gegen die Niederlande topfit sein", verspricht Del Bosque, in dessen Kader noch 16 Spieler stehen, die schon 2010 in Südafrika dabei waren.

Giorgios Samaras in Brasilien
Giorgios Samaras in Brasilien©AFP

Gruppe C: Kolumbien, Elfenbeinküste, Griechenland, Japan
Griechenland
"Griechenland hat ein sehr schweres Los erwischt, in dieser Gruppe kann jedes Team erster oder Letzter werden", stöhnte Nationaltrainer Fernando Santos vor wenigen Tagen. Der Portugiese hat vor dem Auftaktspiel gegen Kolumbien noch ein paar Optionen, wichtig wird in jedem Fall sein, ob Torjäger Kostas Mitroglou wieder an seine Topform von vor einem Jahr anknüpfen kann. 1994 spielte das Land seine erste WM, 2010 gewann man sein erstes Spiel, 2014 peilt man die erste Teilnahme an der K.o.-Phase an.

Gruppe D: Uruguay, England, Costa Rica, Italien
EnglandErstaunlicherweise sind die Erwartungen auf der Insel diesmal eher niedrig gesteckt. Träumte man früher um diese Zeit immer vom Titel, fürchtet man nun eher das frühe Aus in der Gruppenphase. Trainer Roy Hodgson bewahrt jedoch kühlen Kopf und lässt sich zu keinerlei Prognosen hinreißen. "Wenn unsere Spieler ihre Bestform abrufen und wir ein wenig Glück haben, werden wir eine sehr gute WM spielen." Hoffnungsträger sind vor allem die jungen Wilden um Raheem Sterling und Ross Barkley.

Italien
Traditionell startet das Land immer sehr behäbig in große Turniere, auch diesmal waren die Leistungen in den letzten Testspielen nicht dazu angetan, zu großen Optimismus zu wecken. Trainer Cesare Prandelli lässt sich davon aber nicht beirren. "Klar müssen wir uns steigern", erklärte er nach den Unentschieden gegen die Republik Irland und Luxemburg. "Aber wir wissen, dass wir in Brasilien eine große WM spielen können." Seine junge Truppe um die Shootingstars Matteo Darmian, Marco Verratti, Lorenzo Insigne und Ciro Immobile hat auf jeden Fall großes Potenzial.

Gruppe E: Honduras, Ekuador, Frankreich, Schweiz
Frankreich
Schon in den Play-offs wäre gegen die Ukraine fast das Aus gekommen, deshalb hält sich der Optimismus im Land in Grenzen. Doch die starken Vorstellungen der Jungstars Paul Pogba, Antoine Griezmann und Raphaël Varane sowie die durchaus schlagbaren Gruppengegner lassen doch so manchen Fan vom Durchmarsch zumindest bis ins Halbfinale träumen. Größter Schock war die Verletzung von Franck Ribéry, dennoch sollte das Team genug Potenzial haben, um das Fiasko von Südafrika vergessen zu lassen.

Schweiz
In der vielleicht beeindruckendsten Qualifikationsphase der Schweizer Geschichte blieb die "Nati" in zehn Partien ungeschlagen. Trainer Ottmar Hitzfeld, der nach dem Turnier in den wohl verdienten Ruhestand gehen wird, weiß um die "taktische Disziplin und Kreativität in der Offensive" seines Teams und definierte das Erreichen des Achtelfinals als "großes Ziel". Es sind bodenständige Ambitionen, welche die Schweizer dank ihres ausgeglichenen Kaders auch durchaus erfüllen könnten. Dank gefährlicherer Akteure wie Valentin Stocker, Josip Drmić und Xherdan Shaqiri könnte man in Brasilien für die ein oder andere Überraschung sorgen.

Landung der Bosnier
Landung der Bosnier©Fedja Krvavac

Gruppe F: Argentinien, Bosnien und Herzegowina, Iran, Nigeria
Die bosnischen "Drachen" landeten in Brasilien nach Trainingslagern in Sarajewo und den USA, wo es durchaus bemerkenswerte Testspielergebnisse gegen die Elfenbeinküste (2:1) und Mexiko (1:0) gab. Trainer Safet Sušić hat vor der ersten WM-Teilnahme seines Landes keinerlei Verletzungssorgen, auch Abwehrspieler Ervin Bičakčić ist wieder fit. "Wir spielen in einer schweren Gruppe", sagte Sušić. "Zunächst geht es gegen Argentinien, einen der Mitfavoriten. Unser Ziel ist es, im ersten Spiel unser Bestes zu geben, Selbstvertrauen zu tanken und die zweite Runde zu erreichen."

Gruppe G: Deutschland, Ghana, Portugal, USA
Deutschland

Nach den starken Leistungen bei den letzten vier großen Turnieren und einer Qualifikation mit neun Siegen und einem Remis in zehn Partien muss die DFB-Elf in Brasilien zu den Favoriten zählen. Doch die Verletzungsprobleme von Schlüsselspielern wie Philipp Lahm, Sami Khedira, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger haben die Stimmung zuletzt etwas getrübt. Bundestrainer Joachim Löw muss mit diesen Sorgen leben: "Ich beschäftige mich nachts auch manchmal mit Aufstellungen, Verletzungen oder Spielen." Wenn seine Mannschaft die zuletzt offenbarten Schwächen in der Defensive abstellen und die extrem hohe Qualität in der Offensive auf den Rasen bringen kann, wird der Bundestrainer in Brasilien aber sicher nicht unter Schlafstörungen leiden.

Portugal
"Wir denken von Spiel zu Spiel, unser erstes Ziel ist das Erreichen des Achtelfinals, dann sehen wir weiter. Wir haben den besten Fußballer der Welt, aber das heißt noch nicht, dass wir auch Weltmeister werden." Diese Worte von Trainer Paulo Bento zeigen die Ambitionen der Portugiesen, die man am besten mit realistischem Optimismus umschreiben könnte. Die Qualifikation verlief nicht nach Wunsch, erst in den Play-offs gegen Schweden wurde das WM-Ticket gelöst. Gezittert wird wohl bis zur letzten Sekunde um die Fitness von Superstar Cristiano Ronaldo, denn ohne den Stürmer von Real Madrid hat man bei dieser WM keine Chance.

Belgien feiert die Qualifikation
Belgien feiert die Qualifikation©AFP/Getty Images

Gruppe H: Belgien, Algerien, Südkorea, Russland
Belgien
Als Belgien 2002 zuletzt an einer WM teilnahm, war Nationaltrainer Marc Wilmots noch als Spieler dabei. Er kann jetzt eine Dekade später auf hochtalentierte Spieler wie Vincent Kompany, Eden Hazard und Romelu Lukaku bauen, viele Experten halten die Belgier deshalb auch für einen chancenreichen Außenseiter, aber Wilmots warnt: "Theoretisch können wir jeden schlagen, aber wir können auch gegen jeden verlieren."

Russland
Nachdem man die letzten beiden Weltmeisterschaften als Zuschauer bestreiten musste, will Russland nun seine Fähigkeiten der Weltöffentlichkeit demonstrieren. In der Qualifikation gelang dies schon recht gut, immerhin verwies man Portugal auf den zweiten Platz. Auffallend ist, dass alle 23 Spieler im Kader ihre Brötchen in Russland verdienen. Trainer des Teams ist der erfahrene Italiener Fabio Capello, der trotz einer durchaus schlagbaren Konkurrenz noch keineswegs vom Achtelfinale spricht. "Viele Leute glauben, die Gruppe wird ein Selbstläufer für uns, aber die liegen völlig falsch."