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Alonso über den Heureka-Moment

Für Xabi Alonso war der Viertelfinal-Erfolg 2008 über Italien ein "Wendepunkt" für die Spanier, allerdings erzählte er UEFA.com vor dem erneuten Duell am Sonntag, dass man sich diesmal wieder alles neu erarbeiten müsse.

Xabi Alonso spricht mit Graham Hunter über seine Gedanken zum Spiel Spanien gegen Italien
Xabi Alonso spricht mit Graham Hunter über seine Gedanken zum Spiel Spanien gegen Italien ©Sportsfile

Vor dem Spiel zwischen Italien und Spanien in Gruppe C der UEFA EURO 2012 kommt die Sprache immer wieder auf die schwarze Bilanz der Spanier gegen die Azzurri.

Schließlich ist der amtierende Europameister seit 1920 in keinem Pflichtspiel gegen die Italiener mehr nach 90 Minuten als Sieger vom Feld gegangen. Allerdings waren die Italiener auch maßgeblich am Heureka-Moment der Spanier beteiligt, als der Erfolg im Viertelfinale der EURO 2008 im Elfmeterschießen im Titelgewinn der Iberer und anschließend auch im Sieg der WM gipfelte. Xabi Alonso saß damals auf der Bank, kann sich aber noch bestens an diese magische Nacht erinnern.

UEFA.com: Xabi, in wie fern war dieser Elfmeter-Erfolg ein Wendepunkt für Spanien?

Alonso: Wir wussten, dass es ein Schlüsselspiel werden würde, denn vor 2008 sind wir oft im Viertelfinale oder bereits davor ausgeschaltet worden. Wir wollten das ändern und endlich erfolgreich sein. Italien war zu dieser Zeit amtierender Weltmeister, wir wussten, wie schwer es werden würde, wir kannten die Philosophie der Italiener und wussten, wie stark sie waren. Wir hatten das Spiel zwar unter Kontrolle, aber am Ende ging es in das Elfmeterschießen. Am Ende waren wir die Glücklicheren und setzten uns durch. Das wurde dann auch zu dem Moment, an dem wir alle sagten, 'das ist das Schlüsselspiel, unser Wendepunkt'. Danach glaubten wir an uns und den Titel. Uns fiel damals eine große Last von den Schultern, wir waren befreit und das war ganz wichtig für die nächsten beiden Jahre.

UEFA.com: Wie wichtig ist der psychologische Aspekt?

Alonso: An diesem Tag fühlten wir uns wie befreit. Wir sagten uns, wenn wir dieses Team schlagen können, schaffen wir es auch bis in das Finale. Wir spürten alle, dass wir genau so etwas gebraucht haben. An diesem Tag hatten wir das nötige Quäntchen Glück, dass man braucht um einen großen Titel zu gewinnen.

UEFA.com: Kann Spanien die Italiener besiegen?

Alonso: Der letzte Sieg gelang uns 1920 in einem Pflichtspiel. Es wird sehr schwer, auch wegen der ganzen negativen Presse über ihr Team. Wir müssen deshalb noch vorsichtiger sein. Wir wissen, dass angeschlagene italienische Mannschaften noch gefährlicher sind.

UEFA.com: Ist das Team besonders unter Druck, weil man zuletzt zwei große internationale Titel eingefahren hat, oder ist man deshalb sogar besonders entspannt?

Alonso: Da gibt es viele sehr fragwürdige Ansichten. Wir können diese EURO gewinnen, wir können aber auch in der Vorrunde rausfliegen. Im Fußball ist alles möglich. Ein Beispiel dafür ist Frankreich bei der WM in Südkorea, oder auch die Italiener bei der letzten EURO, als sie in der Vorrunde ausschieden. Im Fußball ist nichts vorhersehbar, das haben wir die ganze Saison über gesehen, in den Ligen und auch in der Champions League. So ist Fußball, das Drehbuch wird erst auf dem Spielfeld geschrieben.