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Estlands Trainer Rüütli beneidet Irland

Estlands Trainer Tarmo Rüütli "träumt" vor dem Play-off-Hinspiel davon, einen ähnlich starken Kader wie die Republik Irland zur Verfügung zu haben. Nur wenige haben es den Esten überhaupt erst zugetraut, so weit zu kommen.

Estland beim Training in der A. Le Coq Arena am Donnerstag
Estland beim Training in der A. Le Coq Arena am Donnerstag ©Sportsfile

Estland ist die wahrscheinlich größte Überraschung in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012. Nun will der Außenseiter auch in den Play-off-Spielen gegen die Republik Irland für Furore sorgen.

Trainer Tarmo Rüütli macht keinen Hehl daraus, dass er seinen Gegenüber Giovanni Trapattoni um dessen Spielermaterial beneidet. Am Freitagabend wird sich zudem Estlands Präsident Toomas Hendrik Ilves erstmals ein Fußballspiel ansehen. "Manchmal, wenn ich mir die Videos nochmal anschaue, wünsche ich mir, dass es mein Team wäre, dass ich es trainieren dürfte", sagte Rüütli. "Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich glücklich war, als uns Irland zugelost wurde."

Der Gast muss sich seinerseits auf schwer ausrechenbare Gastgeber einrichten. In den letzten Partien wechselte das Niveau der Esten stetig von "ganz stark" zu "ganz schwach". Trotzdem ließen sie Serbien, Slowenien und nicht zuletzt Nordirland hinter sich. Und obwohl sie sogar gegen die Färöer Inseln verloren, beendeten sie die Gruppe C auf Platz zwei. Jetzt träumen die Fans vom ganz großen Coup, und so waren die Tickets für das Spiel in Tallinn innerhalb von nur 30 Minuten ausverkauft.

Aufgrund der Verletzung von Stürmer Sergei Zenjov musste Rüütli reagieren. Er nominierte Joel Lindpere von den New York Red Bulls nach, obwohl dieser bereits seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet hatte. "Wir sind ein kleines Land und haben nicht so viele Spieler auf dem gleichen Niveau", sagte Torwart Sergei Pareiko. "Ich denke, dass wir in Lindpere nun so etwas wie eine Geheimwaffe haben."

Auch die Iren haben einen Spieler im Kader, der in den USA beschäftigt ist. Auf Stürmer Robbie Keane von LA Galaxy ruht bei der bereits sechsten Play-off-Teilnahme ein Großteil der irischen Hoffnungen. 1995 stand man erstmals in den Play-offs und unterlag dabei den Niederlanden. Ein Großteil des Kaders war auch schon vor zwei Jahren mit von der Partie, als man in einem ähnlichen Szenario gegen Frankreich die Teilnahme an der FIFA-Weltmeisterschaft verspielte. Shay Given war sogar schon dabei, als man 1997 gegen Belgien verlor.

"Das ganze Team ist sehr gelassen. Jeder ist ruhig und konzentriert. Ich denke, das liegt an der Erfahrung", sagte Keane, der schon bei der WM 2002, dabei war, bei Irlands letzter Teilnahme an einem großen Turnier. "Wir mussten das schon einige Male durchmachen. Und vor allem beim letzten Mal gegen Frankreich war es sehr schmerzhaft. Aber wir wissen, was uns erwartet und wie schwer es wird."

"Für Spieler wie mich, Shay Given und Richard Dunne könnte das die letzte Chance sein, sich zu qualifizieren. Wir müssen die Gelegenheit beim Schopf packen", so der 31-jährige Keane. "Wir haben wirklich hart gearbeitet, um so weit zu kommen. Wir können diese Chance nicht einfach so an uns vorbeiziehen lassen. Jeder Spieler ist heiß darauf, sich zu qualifizieren. Das könnte dem ganzen Land einen Schub geben."

Eine schwere Entscheidung muss Trapattoni noch treffen - und zwar, wer neben Keane stürmen wird. In der Pressekonferenz vor dem Spiel nannte der Trainer nur zehn Spieler aus der Starformation. Die Entscheidung wird zwischen Jonathan Walters und Simon Cox fallen. Stephen Ward steht nach seiner Sperre wieder zur Verfügung, Stephen Kelly ersetzt den verletzten John O'Shea auf der Position des rechten Verteidigers.