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Tschechischer Endspurt schockt Niederländer

In einem der begeisterndsten Spiele dieses Wettbewerbs schafften es die Tschechen, einen 0:2-Rückstand wettzumachen und zwei Minuten vor dem Ende sogar noch den Siegtreffer zu erzielen.

Vladimír Šmicer (Zweiter von rechts) feiert mit Tomáš Rosický und Pavel Nedvěd das 3:2
Vladimír Šmicer (Zweiter von rechts) feiert mit Tomáš Rosický und Pavel Nedvěd das 3:2 ©Getty Images

Niederlande - Tschechische Republik 2:3
(4. Bouma, 19. van Nistelrooy; 23. Koller, 71. Baroš, 88. Šmicer)
Gruppenspiel
Aveiro, 19. Juni 2004

In einem der begeisterndsten Spiele dieses Wettbewerbs schaffte es die Tschechische Republik, einen 0:2-Rückstand wettzumachen und zwei Minuten vor dem Ende sogar noch den Siegtreffer zu erzielen. Vladimír Šmicer gelang das goldene Tor, nachdem John Heitinga bei den Niederländern zuvor Rot gesehen hatte.

Dick Advocaats Mannschaft schien die Partie unter Kontrolle zu haben, nachdem Wilfred Bouma und Ruud van Nistelrooy für eine frühe 2:0-Führung gesorgt hatten. Doch Jan Koller gelang rechtzeitig der Anschlusstreffer und Milan Baroš war es in der 73. Minute vorbehalten, den Ausgleich zu erzielen. Nach dem Platzverweis für Heitinga schlug Šmicers große Stunde.

Vom Anpfiff weg schenkten sich beide Teams in einer offenen Partie nichts, schon in der ersten Minute hätte Koller die Tschechen in Führung bringen können, doch er jagte einen klugen Lupfer von Tomáš Rosický volley über die Querlatte. In der vierten Minute schickte dann Arjen Robben einen Freistoß vom rechten Flügel verzinkt in die Mitte, wo Bouma am langen Eck mit einem Flugkopfball erfolgreich war.

Clarence Seedorf verpasste dann zweimal nur knapp das 2:0, doch in der 19. Minute war es soweit. Der wie entfesselt aufspielende Robben enteilte auf dem linken Flügel und flankte flach und präzise in die Mitte, wo Van Nistelrooy nur noch den Fuß hinhalten musste.

Als das Match fast schon entschieden schien, schnappte sich Baroš an der Mittellinie einen fürchterlichen Fehlpass von Phillip Cocu, rannte mit vollem Tempo auf die niederländische Abwehr zu, ließ Jaap Stam uralt aussehen und bediente Koller, der keinerlei Mühe hatte, auf 1:2 zu verkürzen. Plötzlich waren die Tschechen wieder im Spiel, auch wenn Edgar Davids noch vor der Pause mit einem Fernschuss die Latte des Tores von Petr Čech traf.

Robben war auch im zweiten Durchgang nicht zu bremsen, wurde aber von seinem Trainer frühzeitig vom Platz geholt. Šmicer scheiterte dann am niederländischen Torhüter Edwin van der Saar, doch kurz darauf war auch der Keeper machtlos. Koller legte eine weite Flanke von Pavel Nedvěd mit der Brust ab auf Baroš und der jagte das Leder volley ins Kreuzeck.

Auf der Gegenseite rettete Čech dann mit den Beinen gegen Andy van der Meyde, 15 Minuten vor dem Ende erwies Heitinga seiner Mannschaft mit einer Gelb-Roten Karte einen Bärendienst. Nedvěd traf aus 20 Metern nur die Latte, doch dann gelang Šmicer unmittelbar vor Schluss doch noch der Siegtreffer.

Was passierte danach?
Die Niederländer schlugen im letzten Gruppenspiel Lettland mit 2:1, benötigten aber die Schützenhilfe der Tschechen gegen Deutschland. Das Team von Karel Brückner, obwohl fast ausschließlich mit Ersatzspielern bestückt, schlug die DFB-Elf mit 2:1, Deutschland war draußen, die Niederländer standen im Viertelfinale.

Die Oranje setzten sich dort im Elfmeterschießen gegen Schweden durch, unterlagen aber im Halbfinale gegen Gastgeber Portugal mit 1:2. Die Tschechen schlugen im Viertelfinale Dänemark mit 3:0, verpassten den Finaleinzug aber durch ein 0:1 n.V. gegen den späteren Sieger Griechenland.