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Mannschaft des Turniers der EURO 1968

Italien gewann im eigenen Lande den Titel und dominierte zudem die Mannschaft des Turniers.

Italiens Kapitän Giacinto Facchetti mit dem EM-Pokal
Italiens Kapitän Giacinto Facchetti mit dem EM-Pokal Popperfoto via Getty Images

TORHÜTER

Dino Zoff (Italien)
Zwölf Jahre nach dem Gewinn der UEFA-Europameisterschaft mit Italien kehrte Zoff 1980 in das Tor der Azzuri zurück. Anders als 1968, enttäuschten die Italiener ihre heimischen Fans und zogen nicht ins Finale ein. Dennoch spielte Zoff das gesamte Turnier ohne Gegentor, bis er im Spiel um Platz drei gegen die Tschechoslowakei ein Tor von Ladislav Jurkemík per Weitschuss kassierte. Zwei Jahre später führte Zoff die Azzuri als Kapitän zum Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft in Spanien, und wurde dabei zum ältesten Titelgewinner der Geschichte. Er war elf Jahre lang der feste Rückhalt von Juventus, begann seine Trainerkarriere in Turin und führte Italien ins Finale der UEFA EURO 2000.

Dino Zoff
Dino Zoff©Getty Images

ABWEHR

Mirsad Fazlagić (Jugoslawien)
Als starker, entschlossener Rechtsverteidiger bestritt Fazlagić neun seiner 19 Einsätze für Jugoslawien auf dem Weg ins Finale der UEFA-Europameisterschaft 1968. Er spielte eine außergewöhnliche Partie gegen Weltmeister England, sowie eine wichtige Rolle in beiden Finalspielen gegen Italien in Rom. Als feste Bank bei Sarajevo in den Sechzigerjahren kam er auf 450 Spiele in der jugoslawischen Liga und war Kapitän beim historischen Titelgewinn in der Saison 1966/67. Fazlagić gilt heute noch als einer der besten bosnischen Fußballer aller Zeiten.

Giacinto Facchetti (Italien)
Als einer der größten Linksverteidiger, die der Fußball je gesehen hat, war Facchetti beinahe ein halbes Jahrhundert lang Herz und Seele von Internazionale Milano. Während der großen Ära des Klubs in der Mitte der Sechzigerjahre war er Kapitän, bestritt 634 Pflichtspiele und schoss 75 Tore für Inter. Im Trikot mit der Nummer 10 führte er Italien als Kapitän zum Gewinn der UEFA-Europameisterschaft 1968. Er war der Mann, der nach dem torlosen 0:0 gegen die Sowjetunion bei der Entscheidung durch Münzwurf um den Einzug ins Finale die richtige Wahl traf, und somit die Teilnahme der Gastgeber am Endspiel ermöglichte. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit erfüllte Facchetti ab 1978 zahlreiche Ämter bei Inter und war Präsident des Klubs, als er 2006 im Alter von 64 Jahren verstarb.

Albert Schesternev (Sowjetunion)
Schesternev war wahrscheinlich der glückloseste Spieler in der Geschichte der UEFA-Europameisterschaften. Als Kapitän der Mannschaft der Sowjetunion hatte er das Pech, nach dem 0:0 seiner Mannschaft gegen Italien die Entscheidung durch Münzwurf zu verlieren - ein Spiel, in dem er die sowjetische Abwehr mit gewohnter Stärke und Autorität anführte. Schesternev verlor das Finale in Spanien vier Jahre zuvor, war Libero von ZSKA Moskau und spielte 89-mal für die UdSSR. Nachdem er ZSKA zum ersten nationalen Titel seit 19 Jahren führte, wurde er 1970 zum Spieler des Jahres der UdSSR gewählt. Er starb 1994.

Bobby Moore
Bobby MoorePopperfoto via Getty Images

Bobby Moore (England)
Moore war der Kapitän, als England die FIFA-Weltmeisterschaft 1966 gewann, und gilt in seiner Heimat als Ikone. Nach einer herausragenden Leistung 1966, war der zentrale Verteidiger vier Jahre später in Mexiko noch besser. Dazwischen verhalf er England zum dritten Platz bei der UEFA-Europameisterschaft 1968, der bis heute besten Platzierung der Engländer im Wettbewerb. Moore verbrachte den Großteil seiner Karriere bei West Ham United, und gewann den Pokal der Pokalsieger 1965 in Wembley. Eine Statue von ihm ziert den Haupteingang des neuen Wembley-Stadions. Er starb im Februar 1993.

MITTELFELD

Ivica Osim (Jugoslawien)
Obwohl er vielleicht als Trainer besser bekannt ist, war Osim dennoch ein Fußballer der Spitzenklasse. Dies hat er mit einer Vorstellung für Jugoslawien als Mann des Spiels im Halbfinale der UEFA-Europameisterschaft 1968 gegen Weltmeister England bewiesen. Er zeigte bei diesem Spiel so viel Einsatz, dass er infolgedessen im Finale und im anschließenden Wiederholungsspiel verletzt fehlte. Als ein hart arbeitender Mittelfeldspieler und starker Dribbler spielte er die meiste Zeit seiner Karriere bei Željezničar, bevor er nach Frankreich ging. Ihm gelangen beachtliche Erfolge sowohl als Vereins- als auch als Nationaltrainer, und er führte Jugoslawien ins Viertelfinale der FIFA-Weltmeisterschaft 1990.

Sandro Mazzola
Sandro MazzolaAFP via Getty Images

Sandro Mazzola (Italien)
Als einer der besten offensiven Mittelfeldspieler Italiens war Mazzola einer der Stars der FIFA-Weltmeisterschaft 1970, aber die UEFA-Europameisterschaft 1968 war wohl seine größte Stunde für die Azzuri. Im Finale fehlte er verletzt, doch er erholte sich vor dem Wiederholungsspiel und führte als Kopf der Mannschaft Italien zum 2:0-Sieg gegen Jugoslawien. Sein Vater Valentino war Kapitän des großen Torino, er kam 1949 auf tragische Weise beim Flugzeugabsturz von Superga ums Leben. Teilweise auch, um Vergleichen mit ihm aus dem Weg zu gehen, schloss er sich Inter Mailand an, und nicht der Granata. Während seiner gesamten Karriere spielte er für Inter, bestritt 564 Partien und gewann zahlreiche Titel, darunter auch 1964 und 1965 den Pokal der europäischen Meistervereine.

Angelo Domenghini (Italien)
Domenghini war ein begnadeter rechter Flügelspieler, der viele Tore erzielte. Doch seinen wichtigsten Treffer für Italien schoss er in der 81. Minute des Finals der UEFA-Europameisterschaft 1968 gegen Jugoslawien. Die Gastgeber lagen mit 0:1 zurück, als er einen Freistoß verwandelte und somit durch den Ausgleich ein Wiederholungsspiel erzwang. Er spielte auch eine wichtige Rolle bei der FIFA-Weltmeisterschaft 1970, und schoss gegen Schweden das einzige Tor der Italiener in der Gruppenphase. Domenghini hatte fünf erfolgreiche Jahre mit Inter Mailand und gewann auch den Scudetto mit Cagliari, wo er mit Luigi Riva ein unwiderstehliches Duett bildete.

ANGRIFF

Geoff Hurst (England)
Hurst ist der einzige Fußballer, dem jemals ein Dreierpack in einem Finale einer FIFA-Weltmeisterschaft gelang. Seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte er sich am 30. Juli 1966, als seine drei Tore den Engländern zu einem 4:2-Sieg in der Verlängerung gegen Deutschland verhalfen - zuvor hatte er erst zweimal für England getroffen. Zur Zeit der UEFA-Europameisterschaft 1968 hatte sich der Stürmer von West Ham United fest als einer der weltbesten Mittelstürmer etabliert, und er war einer der besten Akteure im Spiel um Platz drei gegen die Sowjetunion. 1972 beendete er seine Karriere in der Nationalmannschaft mit 24 Toren in 49 Partien.

Dragan Džajić
Dragan Džajić©AFP

Luigi Riva (Italien)
Generell wird Riva mit 35 Toren in 42 Spielen für die Azzuri als einer der besten italienischen Stürmer aller Zeiten bezeichnet. Dieser Rekord ist ungebrochen, seit er nach der FIFA-Weltmeisterschaft 1974 seine Nationalmannschaftskarriere beendete. Der muskulöse Rechtsfuß erntete die größten Lorbeeren für Italien bei der UEFA-Europameisterschaft 1968, als er nach einer Verletzung das erste Tor im Wiederholungsspiel des Finals gegen Jugoslawien erzielte. Riva verbrachte seine gesamte Karriere bei Cagliari, und er schoss 21 Tore, als die Sarden 1970 in der Serie A den Titel holten. Sein Trikot mit der Nummer 11 wird seitdem vom Klub nicht mehr vergeben.

Dragan Džajić (Jugoslawien)
Der blendende Dribbler Džajić wurde 2004 zum 50-jährigen Bestehen der UEFA als Vertreter seines Landes in die Liste der 52 Goldenen Spieler aufgenommen. Für das ehemalige Jugoslawien spielte er zwischen 1964 und 1979 insgesamt 85 Mal und damit öfter als jeder anderer Spieler. Seine besten Spiele hob er sich jedoch auf für die UEFA-Europameisterschaft. 1968 gelang ihm sein berühmter Heber über den englischen Torwart Gordon Banks zum späten Siegtor im Halbfinale, und auch im Endspiel gegen Italien schoss er den Führungstreffer. Džajićs Spielweise mit seinem linken Fuß war eine Augenweide, und seine Verbundenheit zu Crvena Zvezda (Roter Stern Belgrad), für den er in 590 Spielen 287 Tore schoss, erstreckte sich auch über eine lange Zeit als Vereinspräsident.