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Veränderungen im Geiste der Kontinuität

PFSC

UEFA-Präsident Michel Platini hob in seiner Eröffnungsrede zum XXXIII. Ordentlichen UEFA-Kongress in Kopenhagen die Fortschritte hervor, die in den Vorjahren in der Weiterentwicklung des Fußballs gemacht wurden.

Michel Platini (UEFA-Präsident) bei seiner Rede
Michel Platini (UEFA-Präsident) bei seiner Rede ©UEFA.com

Seit zwei Jahren ist Michel Platini nun Präsident der UEFA und in dieser Zeit hat das UEFA-Exekutivkomitee unter seiner Leitung schon einige einschneidende Veränderungen auf den Weg gebracht – dies aber in einem Prozess der Kontinuität. Platini nutzte die Gelegenheit und hob in seiner Eröffnungsrede zum XXXIII. Ordentlichen UEFA-Kongress in Kopenhagen die Fortschritte hervor, die in den letzten Jahren in der Weiterentwicklung des Fußballs gemacht wurden.

Elf gegen elf
"Es spielen immer noch elf gegen elf, es gibt nach wie vor Sieger und Verlierer, verdiente und unverdiente Resultate, rassistische Gesänge in bestimmten Stadien und inakzeptable Gewalt in anderen, aber eben auch beispielhaftes Fairplay", erklärte der UEFA-Präsident den Vertretern der europäischen Fußballfamilie und den Gästen aus aller Welt.

Positive Bilanz
"Es gibt nach wie vor fantastische Tore und reine Zufallstreffer, eine Atmosphäre, die einem Gänsehaut verursacht und Emotionen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Der Ball ist nach wie vor der einzig Mitwirkende, der kein Geld erhält, auch wenn er die meisten Tritte abbekommt. Aber wenn wir einen Blick auf die Bilanz werfen, auf meine Bilanz, kann ich nur hoffen, dass sie positiv ausfällt."

Gegenseitiger Respekt
Platini betonte auch das gute Verhältnis und den gegenseitigen Respekt gegenüber dem Weltfußballverband FIFA. Ein erstes Resultat sei die Einsetzung des Strategischen Beirats für Berufsfußball, der dazu diene, die gesamte Fußballfamilie an einen Tisch zu bringen. "Wir arbeiten daran, die Missverständnisse, die es zwischen Spielern, Klubs, Ligen und nationalen Verbänden geben könnte, zu beseitigen", sagte Platini.

Mehr Seriosität
Historische Abkommen wurden laut Platini mit der Spielergewerkschaft FIFPro-Abteilung Europa, den europäischen Profi-National-Ligen und der ECA, der Interessenvertretung der europäischen Fußballvereine, unterzeichnet. "Diese Abkommen haben uns vom Damokles-Schwert befreit, das über unseren Köpfen und den Nationalmannschafts-Wettbewerben hing", fuhr er fort. Sie dienen der Einheit des Fußballs und ermöglichen es dem europäischen Fußball, künftigen Herausforderungen mit großer Seriosität entgegenzutreten.

Neue Strukturen
Die nationalen Verbände, so fuhr der UEFA-Präsident fort, haben durch die Vergrößerung des UEFA-Exekutivkomitees und durch die Schaffung neuer Komitee-Strukturen ihren Platz auf der Ebene der Entscheidungsträger wieder eingenommen, zudem sei ein Dialog mit Vertretern der europäischen Fan-Gruppen in Gang gekommen.

Änderungen
Platini erwähnte auch die Änderungen der Zulassungsbedingungen zur UEFA Champions League ab der kommenden Saison – "mehr Länder, mehr Meister, aber immer noch dasselbe Format und dieselbe Qualität", unterstrich er. Der UEFA-Pokal gewinnt an Statur und wird ab der kommenden Spielzeit in UEFA Europa League umbenannt. Aber 2016 werden dann 24 statt wie bisher 16 Mannschaften die Endrunden der UEFA-Europameisterschaften bestreiten. Die UEFA EURO 2008™ im letzten Sommer sei "in jeder Hinsicht fantastisch" gewesen, sowohl was die sportliche Qualität angehe, als auch die Organisation, die Atmosphäre innerhalb und außerhalb der Stadien.

Moralische Pflicht
Im Vorfeld der UEFA EURO 2008™ sei eine Respekt-Kampagne ins Leben gerufen worden, die nun auf alle Wettbewerbe ausgedehnt wurde. Dabei gehe es um Respekt vor dem Gegner, den Regeln, den Schiedsrichtern, der Vielfalt, der Umwelt, der Gesundheit der Spieler und dem Kampf gegen Doping. "Wir werden all unsere Aktivitäten in diesen Bereichen verstärken, da wir uns bewusst sind, dass die UEFA mehr denn je eine moralische Verpflichtung und eine soziale Verantwortung hat", erklärte der UEFA-Präsident.

Europäische Lobbyarbeit
Die UEFA, so fuhr Platini fort, hat ihre Lobby-Arbeit bei den EU-Institutionen und Behörden verstärkt, um so die Interessen der nationalen Verbände, der UEFA und des Fußballs im Allgemeinen zu wahren. Man habe große Fortschritte gemacht beim Ziel, die besondere Natur des Sports in der EU verankern zu lassen sowie die Autonomie der Sportverbände zu sichern.

Künftige Herausforderungen
Trotz dieser positiven Resultate gebe es noch zahlreiche Herausforderungen, sagte der UEFA-Präsident. So zum Beispiel die Vorbereitungen auf die UEFA EURO 2012™ in Polen und der Ukraine – das erste große Turnier dieser Art in Osteuropa. Finanzielles Fairplay soll auch künftig in den UEFA-Klubwettbewerben ausgeglichenen und spannenden Sport garantieren. Eine weitere Aufgabe sei, so Platini, das angestrebte Verbot von Transfers von Jugendlichen unter 18 Jahren – eine moralische und ethische Herausforderung, die sich auch der Weltverband FIFA auf die Fahne geschrieben hat.

Wettbetrug
Illegale Wetten, erklärte Platini seinen Zuhörern, seien eine weitere schwerwiegende Herausforderung für die UEFA. "Illegale Wetten können unseren Sport vernichten", sagte er. "Wenn Ergebnisse schon vorher abgesprochen werden, ist dem Fußball die Existenzgrundlage entzogen." Eine von der UEFA finanzierte Abteilung gegen Wettbetrug soll künftig in allen ersten und zweiten Profiligen sowie den Pokalwettbewerben in den 53 nationalen Verbänden Manipulationen verhindern. Dies sei, so der UEFA-Präsident, "hoffentlich eine effektive Lösung, um die Integrität unserer Wettbewerbe in Europa zu bewahren."