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Das Image des Fußballs schützen

Schiedsrichterwesen

Den Fußball und sein Image schützen ist ein wichtiges Anliegen der UEFA, das den Top-Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen bei ihrem Sommer-Meeting in Nyon ans Herz gelegt wurde.

Schiedsrichter-Training in Nyon
Schiedsrichter-Training in Nyon ©Getty Images

Den Fußball und sein Image schützen, beständige Leistungen auf dem Platz zeigen, professionale Vorbereitung und effektives Teamwork auf dem Rasen – das sind Schlüsselwerte, die den führenden Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen bei ihrem Sommer-Meeting in Nyon erneut ans Herz gelegt wurden.

87 männliche und 18 weibliche Unparteiische aus der höchsten UEFA-Leistungskategorie wurden beim alljährlichen Vorbereitungskurs auf Herz und Nieren getestet. Dies betraf sowohl den Fitness-Zustand der Schiedsrichter als auch die Theorie – dazu wurden zahlreiche Spiel-Situationen der letzten Saison auf Video analysiert und diskutiert. Zudem gab es von der UEFA-Schiedsrichter-Kommission Anweisungen und Empfehlungen.

Der oberste UEFA-Schiedsrichter-Offizier Pierluigi Collina unterstrich, wie wichtig es der UEFA ist, den Fußball vor negativen Einflüssen zu schützen. Er forderte die Unparteiischen auf, schwere Fouls und rücksichtslose Tacklings künftig noch rigoroser zu ahnden. “Dieser Schutz [der Spieler] ist wichtig für den Fußball”, betonte er.

Auch die Rudelbildung oder ausufernde Diskussionen mit dem Ziel, die Schiedsrichter zu beeinflussen, sind Themen, die die europäische Fußball-Union beschäftigen. Collina forderte seine Kollegen auf, sich gegen so ein Benehmen zu schützen. “Die UEFA möchte, dass von ihren Spielen positive Botschaften ausgehen”, sagte er. “[Schiedsrichter] sind Teil des Spiels und Sie müssen sich als Teil dieses Spiels selber schützen, indem Sie, falls nötig, noch auf dem Platz disziplinarische Maßnahmen ergreifen.”

“Wir buhlen nicht um Sympathie, wir wollen Respekt. Sie müssen auf und abseits des Platzes alle respektieren und die Spieler müssen Sie als Schiedsrichter respektieren”, schloss Collina seine Ansprache. Die Spiele aus den UEFA-Wettbewerben werden in der ganzen Welt übertragen und von Millionen von Menschen gesehen, nicht zuletzt deshalb legt die UEFA großen Wert auf ein gutes Image des Fußballs.

Auf die Unparteiischen warten in den nächsten Wochen wichtige Aufgaben in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League – die diese Woche mit den Play-offs in die nächste Runde gehen – sowie mit den Qualifikationsspielen für die UEFA EURO 2016 und die Frauen-EURO 2017 sowie die UEFA Women’s Champions League. Zudem werden einige auserwählte Schiedsrichter natürlich auch bei der UEFA EURO 2016 im nächsten Sommer in Frankreich dabei sein.

Der Vorsitzende der UEFA-Schiedsrichterkommission Ángel María Villar Llona eröffnete den Kurs in Nyon mit positiver Ermutigung. “Die letzte Saison verlief für die europäischen Schiedsrichter sehr gut”, sagte er. “Ich hoffe, dass Sie dieses Niveau auch diese Saison beibehalten können. Erfolg basiert auf harter Arbeit und ich möchte Sie bitten, sich ausgesprochen gründlich auf diese Saison vorzubereiten, sowohl mental wie auch physisch.”

“Wir sind sehr zufrieden mit Ihnen”, eröffnete Pierluigi Collina den Schiedsrichtern, “aber wir sind überzeugt, dass Sie noch besser werden können. Vor allem möchten wir gerne eine noch größere Konstanz in Ihren Leistungen sehen, denn dies ist unserer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben hier gesehen, wie hart Sie arbeiten, und wir sind zuversichtlich, dass Sie alle eine sehr gute, aber lange Saison vor sich haben.”

Anschließend wurden die Schiedsrichter mit den neuen Richtlinien bezüglich der Abseitsregel vertraut gemacht. Die oberste Gesetzgebungs-Instanz des Fußballs, das International FA Board (IFAB), möchte damit im Regelwerk das passive Abseits präzisieren.

Nun sollen auch Spieler konsequent zurückgepfiffen werden, die in einer Abseitsposition deutlich sichtbar versuchen, den Ball zu spielen, wenn diese Aktion den Gegenspieler irritiert oder wenn der im Abseits stehende Spieler durch eine Aktion seinen Gegenspieler beeinträchtigt.

Zudem mussten sich die Schiedsrichter in Nyon einem Gewichts- und einem Fitness-Test unterziehen. Unter Anleitung von UEFA-Fitness-Experte Werner Helsen mussten die Unparteiischen zahlreiche 10- und 40-Meter-Sprints absolvieren, um ihre Beschleunigung und ihre Sprint-Ausdauer zu testen; der so genannte “yo-yo”-Test gab Auskunft darüber, wie schnell sich die Schiedsrichter von solchen Anstrengungen erholen.

Zunehmende Bedeutung wird von Collina im modernen Fußball dem Teamwork des Schiedsrichtergespanns beigemessen. Der Italiener fordert eine klare und präzise Kommunikation zwischen den Unparteiischen, die für korrekte und effektive Entscheidungen unabdingbar ist. Dazu zitierte er Basketball-Legende Michael, der gesagt hatte: “Talent gewinnt Spiele …aber Teamwork gewinnt Meisterschaften."

Die UEFA-Schiedsrichterkommission besteht größtenteils aus altgedienten und erfahrenen Schiedsrichtern, die in Nyon ihren jüngeren Kollegen wertvolle Tipps mit auf den Weg gaben. Neben Collina und den UEFA-Schiedsrichter-Offizieren Hugh Dallas und Marc Batta waren auch folgende Kommissionsmitglieder vor Ort: Dagmar Damková (Tschechische Republik), David Elleray (England), Herbert Fandel (Deutschland), Bo Karlsson (Schweden), Nikolai Levnikov (Russland), Vladimir Sajn (Slowenien), Jaap Uilenberg (Niederlande) und Kyros Vassaras (Griechenland).

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