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Futsal als Chance für Schiedsrichter

Der englische Schiedsrichter Marc Birkett erklärt, wie er sich mit der Unterstützung der UEFA vom Amateurbereich bis zum Profi-Futsal hocharbeiten konnte.

Marc Birkett bei der UEFA Futsal EURO 2014
Marc Birkett bei der UEFA Futsal EURO 2014 ©Sportsfile

Im Februar kam der englische Schiedsrichter Marc Birkett bei der UEFA Futsal EURO 2014 in Antwerpen zum Einsatz, 18 Monate zuvor hatte er bei der FIFA-Futsal-Weltmeisterschaft in Bangkok mitgewirkt. Dabei gibt es in seiner Heimat gar keine professionelle Liga.

Der Großteil der Schiedsrichter bei der Futsal-EM kam aus Ländern wie Spanien, Portugal, Italien und Russland, wo der Futsal längst etabliert ist. Weil aber mehr und mehr Nationen im Futsal große Fortschritte machen, stellt die UEFA sicher, dass Schiedsrichter aus ganz Europa ihre Chance auf dem höchsten Niveau bekommen.

Birkett kam erstmals bei der UEFA Futsal EURO 2012 in Kroatien zum Einsatz und erinnert sich gerne daran: "Verglichen mit dem Futsal in England war es für mich ein riesiger Schritt, in Kroatien dabei zu sein. Aber ich habe eine gute Ausbildung genossen und bin seit ein paar Jahren für die FIFA und die UEFA im Einsatz, also hatte ich das notwendige Selbstvertrauen für solche Spiele."

"Dann bin ich im gleichen Jahr für die WM nominiert worden, was für mich unglaublich war. Da ist ein Traum wahr geworden. Es hat mich enorm weitergebracht, Spiele mit unterschiedlichen Nationen und verschiedenen Spielstilen zu leiten. Es war eine große Ehre, bei der Endrunde dabei zu sein."

"Aber der Sprung ist schon gewaltig. Vielleicht könnte man es so mit dem englischen Fußball vergleichen: Es ist so, als würde man einee Partie auf dem Bolzplatz im Park leiten und dann in die Premier League wechseln. Also wirklich ein extremer Unterschied. Man muss sich daran gewöhnen und das klappt nur mit der Erfahrung von internationalen Wettbewerben."

"Wenn man in einem Team mit italienischen, spanischen und portugiesischen Schiedsrichtern mitwirkt, die alle auf Top-Niveau Spiele leiten, und von ihnen akzeptiert wird, macht es die Sache natürlich einfacher. Die Emotionen sind unterschiedlich, das Niveau der Partien ist anders, aber mit ein wenig Erfahrung kann man damit umgehen."

Pedro Galán Nieto, einst einer der wichtigsten Schiedsrichter auf internationaler Ebene und mittlerweile ein UEFA-Ausbilder, sieht in der Einteilung von Schiedsrichtern wie Birkett eine Priorität und Herausforderung zugleich. "Es gehört für uns zu den schwierigsten Sachen überhaupt. Einige dieser Schiedsrichter haben in ihrer Heimat keine gute oder eventuell überhaupt keine Profiliga."

"Für sie ist es schwierig, zu so einem großen Turnier zu kommen. Sie finden nicht nur bessere Technik auf dem Platz vor, auch die Atmosphäre und die Verantwortung auf ihren Schultern ist gewaltig. Also haben wir Kurse eingeführt und geben ihnen ein paar Dinge an die Hand, um sie technisch, psychologisch und mental auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten."

Birkett, der als Fußballschiedsrichter begann und dann zum Futsal wechselte, fügte hinzu: "Es ist wirklich positiv, dass die UEFA Futsal-Entwicklungsländer ermutigt, daran teilzunehmen. Es gibt Chancengleichheit anstatt geschlossene Türen."

"Außerdem ist es sicher auch eine Belohnung für das englische Schiedsrichtersystem. Es ist eine Herausforderung, wenn man die Leiter in England nach oben klettern will. Man wird in jeder Hinsicht gefordert und wer dann einen Schritt nach oben schafft, hat sich viele gute Qualitäten als Schiedsrichter angeeignet."

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