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Ermutigung für die zweite Saisonhälfte

Schiedsrichterwesen

Auf dem alljährlichen Winterkurs für Schiedsrichter, der diesmal in Lissabon stattfand, erhielten die Unparteiischen von der UEFA ermutigende Zustimmung und zahlreiche Ratschläge für die zweite Saisonhälfte.

Training beim UEFA-Winterkurs in Lissabon
Training beim UEFA-Winterkurs in Lissabon ©Sportsfile

Auf dem alljährlichen Winterkurs für Schiedsrichter, der diesmal in Lissabon stattfand, erhielten die Unparteiischen von der UEFA ermutigende Zustimmung und zahlreiche Ratschläge für die zweite Saisonhälfte. Die Schiedsrichter trafen sich in Portugal zum 22. Fortgeschrittenen-Kurs für Top-Schiedsrichter und zum 23. UEFA-Einführungskurs für internationale Schiedsrichter.

"Wir stehen vor dem wichtigsten Teil der Saison mit den K.o.-Phasen. Jedes Spiel ist entscheidend. Ihre Entscheidungen haben großes Gewicht, Sie sollten dafür gewappnet sein", gab der UEFA-Schiedsrichter-Beauftragte Pierluigi Collina den Teilnehmern mit auf den Weg. Zehn europäische Schiedsrichter und ihre Assistenten werden im Sommer bei der FIFA-WM in Brasilien aktiv sein.

Der Winterkurs dient aber auch einem kritischen Rückblick auf die erste Saisonhälfte. Die einzelnen Sitzungen wurden von Mitglieder der UEFA-Schiedsrichterkommission geleitet, Videoanalysen und Feedback der anwesenden Schiedsrichter gehörten ebenso zur Agenda wie Fitnesstests und praktische sowie technische Einheiten. Außerdem mussten sich die Schiedsrichter einem Augentest unterziehen, da das blitzschnelle Fokussieren auf sich nah oder entfernt ereignende Zwischenfälle und sich bewegende Objekte zum festen Repertoire eines jeden Unparteiischen gehört.

Den Schiedsrichtern wurde nahegebracht, bei immer brutaler werdenden Fouls das Image des Fußballs ebenso zu schützen wie die Gesundheit der Spieler. Die Schiedsrichterkommission hat die Kursteilnehmer auch aufgefordert, jede Art der Bedrohung durch protestierende Spieler entschlossen zu ahnden.

Die Neulinge auf der FIFA-Liste erhielten im Einführungskurs wertvolle Ratschläge von den Mitgliedern der Schiedsrichter-Kommission, die selbst früher alle internationale Topschiedsrichter waren. "Das Management ist sehr wichtig", erklärte so zum Beispiel der UEFA-Schiedsrichter-Offizier Hugh Dallas den jungen Kursteilnehmern. "Wir sollten wissen, wie wir ein Spiel leiten, wie wir die Spieler behandeln und wie wir ihnen gegenüber Respekt zeigen."

"Wir müssen aktiv handeln, nicht nur reagieren – wir müssen gleichzeitig Psychologen und Gedankenleser sein und die Stimmung der Spieler einschätzen können. Jeder Spieler reagiert anders auf verschiedene Situationen. Wir müssen mit Spielern und Trainern an einem Strang ziehen, ohne Schiedsrichter wird es keine Spiele geben. Aber wir müssen auch zeigen, dass wir nicht das Gefühl haben, etwas Besseres zu sein. Wir sollten uns, so lange es möglich ist, im Hintergrund halten und das Spiel laufen lassen. Die Schiedsrichter sollten sich nur einmischen, wenn es unumgänglich ist."

Die Elite-Schiedsrichter nahmen beim Kurs in Lissabon gerne die Gelegenheit wahr, den FIFA-Neulingen Ratschläge und Unterstützung zukommen zu lassen. Der Portugiese Pedro Proença, 2012 Leiter des Endspiels der UEFA Champions League und des Finals der UEFA EURO 2012, erklärte: "Schiedsrichter zu sein, bedeutet ständig dazulernen zu müssen und zwar bis zum Ende Ihrer Karriere. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wir nicht alles wissen und dass wir immer noch etwas lernen können."

Der Winterkurs sei, so Proença, die ideale Gelegenheit, "zu reflektieren und sich selbst einzuschätzen. Und wir versuchen, uns möglichst optimal auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, von der Sie alle profitieren können."

"Wir können immer voneinander lernen", fügte der Türke Cüneyt Çakır an, der ebenso wie Proença bei der WM pfeifen wird. "Jeder von uns hat schon wertvolle Erfahrungen sammeln können, wie es ist, schwere Spiele in schwierigen Ligen zu leiten. Hier können wir uns austauschen, dies ist für mich ein wichtiger Schritt dahin, wie ein Team aufzutreten. Wir müssen wichtige Spiele leiten, aber manchmal sind wir, auf internationaler Ebene, auch Teil eines Teams und das vermittelt mir das Gefühl, Teil der großen Schiedsrichterfamilie zu sein."

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