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Neue Herausforderungen für Schiedsrichter

Schiedsrichterwesen

Auf dem UEFA-Winterkurs für Schiedsrichter haben die besten europäischen Unparteiischen viel Lob erfahren und wurden auf anstehende Aufgaben wie die UEFA Women's EURO 2013 in Schweden vorbereitet.

Katalin Kulcsár (links) und Felix Brych beim UEFA-Winterkurs in Rom
Katalin Kulcsár (links) und Felix Brych beim UEFA-Winterkurs in Rom ©Sportsfile

Europas Topschiedsrichter, darunter auch die Schiedsrichterinnen, die bei der UEFA Women's EURO 2013 in Schweden eingesetzt werden, haben vor der zweiten Saisonhälfte viel Ermutigung erfahren, aber auch die Botschaft mit auf den Weg bekommen, ihr hohes Niveau, das europäischen Schiedsrichter weltweite Anerkennung verschafft hat, in jedem Fall aufrecht zu erhalten.

Auf dem 21. UEFA-Fortgeschrittenenkurs für Spitzenschiedsrichter und dem 22. Einführungskurs für internationale Schiedsrichter, die diese Woche in Rom abgehalten wurden, trafen die besten europäischen Unparteiischen auch auf Neulinge auf der FIFA-Liste und – erstmals bei einem UEFA-Winterkurs – auf die besten europäischen Schiedsrichterinnen, auch das ein Indiz für die rasanten Fortschritte, die der Frauenfußball in den letzten Jahren genommen hat.

Während der drei Tage von Rom mussten sich die Schiedsrichter innerhalb eines intensiven Trainingsprogrammes einem Fitnesstest und einem Medizincheck unterziehen, außerdem standen Gruppendiskussionen ebenso auf dem Programm wie Präsentationen von Mitgliedern der UEFA-Schiedsrichterkommission und Videoanalysen von ausgewählten Spielen in UEFA-Wettbewerben. Der Kurs soll mithelfen, die Unparteiischen auf ihre kommenden Aufgaben in UEFA-Klubwettbewerben und Länderspielen vorzubereiten, vor allem natürlich auf die Frauen-Europameisterschaft im Juli in Schweden.

Die erstmalige Teilnahme weiblicher Schiedsrichter bei diesen Kursen wurde von beiden Seiten ausdrücklich begrüßt, stellvertretend dazu die Ungarin Katalin Kulcsár, die im Sommer zum Schiedsrichterteam bei der UEFA Women's EURO 2013 gehören wird. "Wir alle haben uns über die Gelegenheit sehr gefreut", erklärte sie gegenüber UEFA.com. "Hier dabei zu sein, ist für uns eine neue Herausforderung. Es ist schon etwas Besonderes, mit unseren männlichen Kollegen Erfahrungen austauschen zu können.“

"Wir sind auch sehr froh über die Hilfe von [UEFA-Schiedrichter-Fitness-Experte] Werner Helsen und seinem Team. Wir brauchen diese Unterstützung. Am Anfang einer Schiedsrichterkarriere ist es nicht so einfach, die richtigen Trainingsmethoden zu finden – du brauchst Trainer, die dich dabei unterstützen."

Vor Kulcsár und ihren Kolleginnen liegen spannende Monate. "Ich gehöre zu der Gruppe, die für die EURO 2013 ausgewählt wurde, mein großes Ziel ist es jetzt, dort auch eine gute Leistung zu bringen", sagte sie. "Ich freue mich sehr darauf – und das hier war ein sehr guter Start in die Vorbereitungen auf dieses Jahr."

Der Münchner Schiedsrichter Felix Brych, selbst schon ein erfahrener Unparteiischer, der auf allen großen Turnieren gepfiffen hat, lobte ebenfalls den UEFA-Winterkurs in höchsten Tönen. "Wir treffen uns jedes halbe Jahr und bekommen hier große Motivation auf die anstehenden Spiele, außerdem frischen wir hier die wichtigsten Aspekte des Schiedsrichterwesens auf", erklärte er. "Ich freue mich immer darauf, meine Kollegen zu treffen und mich mit ihnen auf die nächsten Spiele vorbereiten zu können. Es ist eine großartige Gelegenheit, mit ehemaligen und künftigen Topschiedsrichtern Erfahrungen auszutauschen."

Seitdem das System der zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten (AARs) im letzten Sommer ins Fußballregelwerk aufgenommen wurde, setzt die UEFA in ihren großen Wettbewerben auf die zusätzlichen Unparteiischen an der Torauslinie, die die Schiedsrichter bei Zwischenfällen im Strafraum unterstützen sollen. Beim Winterkurs in Rom gab es auch eine praktische Einheit, in der den Schiedsrichtern spezielle Trainingsmethoden für AARs vorgestellt wurden.

"Es war sehr interessant, einmal neben den Toren zu stehen und so den Blickwinkel der zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten kennenzulernen", sagte Brych. "Es war sehr lehrreich für mich, das Ganze einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können. Ich bin sicher, dass mir das künftig in Spielen helfen wird.”

"Ich stand noch nie in einem Spiel – nicht einmal im Training – auf dieser Position und hatte bisher nur einiges darüber gehört. Es war in jedem Fall interessant, das Spiel aus einer ganz anderen Perspektive zu verfolgen", ergänzte Kulcsár.

Pierluigi Collina, oberster Schiedsrichter-Boss der UEFA, wünschte den europäischen Schiedsrichtern abschließend viel Glück für die anstehenden Aufgaben. "Wir sind sehr zufrieden, dass Sie so hart gearbeitet haben", sagte er. "Wir freuen uns auch über die guten Leistungen der Schiedsrichterinnen. Die Teilnahme von Schiedsrichterinnen an diesem Kurs ist ein Meilenstein für die UEFA.

"Wir stehen nun vor dem wichtigsten Teil dieser Saison", gab Collina den Kursteilnehmern mit auf den Weg. "Ihr Engagement war herausragend. Sie sind Profis, die an der Spitze des Fußballs mitwirken. Sie können stolz auf sich sein, aber Sie müssen auch große Verantwortung übernehmen – die UEFA ist immer für Sie da, um Ihnen dabei zu helfen."

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