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Belgien startet mit zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten

UEFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina hat Brüssel besucht, um dem Königlich-Belgischen Fußballverband bei der Einführung der zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten zu helfen.

Paul Allaerts und Pierluigi Collina (rechts) in Brüssel
Paul Allaerts und Pierluigi Collina (rechts) in Brüssel ©URBSFA-KBVB

In der Rückrunde wird der Königlich-Belgische Fußballverband (URBSFA-KBVB) zusätzliche Schiedsrichter-Assistenten einführen. UEFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina hat den Verband besucht, um mit Rat und Unterstützung beizustehen – er erklärt die Vorteile des Systems, das in den großen Wettbewerben der UEFA bereits seinen Wert bewiesen hat.

"Wir hatten das starke Gefühl, dass wir die Schiedsrichter unterstützen mussten, denn der Fußball hat sich in den vergangenen 20 Jahren sehr gewandelt", sagte Collina auf einer Pressekonferenz in Brüssel. "Vor allem geht es um das erheblich höhere Tempo des Fußballs. Fußball wird deutlich schneller gespielt und wir haben erkannt, dass selbst ein exzellent vorbereiteter Unparteiischer in einigen spezifischen Situationen nicht in der Lage war, die Entscheidung zu treffen."

"Am 5. Juli 2012, nach der UEFA EURO 2012, hat das IFAB beschlossen, den zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten in den Spielregeln zu verankern. Die Nationalverbände und Konföderationen können sie nun im Rahmen der Spielregeln in ihren Wettbewerben verwenden."

Nach einer vierjährigen Testphase in Jugend- und Vereinswettbewerben der UEFA wurden zusätzliche Schiedsrichter-Assistenten im vergangenen Sommer vom International Football Association Board in die Spielregeln aufgenommen.

Neben dem Schiedsrichter, zwei Assistenten und dem Vierten Offiziellen gibt es zwei zusätzliche Schiedsrichter-Assistenten, die neben den Torauslinien positioniert sind und dort vor allem auf die Vorfälle im Strafraum achten und dem Schiedsrichter bei seinen Entscheidungen helfen sollen. Die UEFA verwendet diese zusätzlichen Assistenten derzeit in ihren Vereinswettbewerben, außerdem wurden sie erfolgreich bei der UEFA EURO 2012 eingesetzt.

Der URBSFA-KBVB hat sich entschlossen, das System in den Halbfinals des belgischen Pokals Ende Januar und in den Play-offs der Meisterschaft einzuführen, die im Frühling nach der regulären Saison stattfinden.

Paul Allaerts, der Technische Direktor für Schiedsrichtertum beim URBSFA-KBVB, sagte: "Dieses Projekt ist Teil der weiteren Professionalisierung des Schiedsrichtertums in Belgien und soll für bessere Entscheidungen sorgen, besonders bei Situationen im und um den Strafraum herum sowie bei Abseitssituationen. Außerdem sorgt es für bessere Entscheidungen in Situationen, in denen es darum geht, ob der Ball über die Torlinie ging oder nicht."

Die UEFA hat ihren Mitgliedsverbänden kürzlich eine DVD geschickt, die wichtige Informationen zu zusätzlichen Schiedsrichter-Assistenten beinhaltet und hielt einen Workshop in Nyon ab, bei dem die Verbände zu diesem System informiert und beraten wurden.

Collina erklärte: "Das Hauptziel dieses Systems ist es, den Hauptschiedsrichter bei wichtigen Entscheidungen im und um den Strafraum zu unterstützen. In über 1 200 Spielen bisher haben wir eine bessere Kontrolle des Spiels, eine Verringerung der Zwischenfälle bei Ecken und Freistößen, eine bessere Kontrolle der Torlinie und eine verbesserte Genauigkeit bei Abseitsentscheidungen der Assistenten erreicht."

Die Reaktionen zur Entscheidung des URBSFA-KBVB waren positiv. Allaerts sagte: "Einerseits versteht jeder, dass die Rolle des Schiedsrichterteams immer schwieriger wird, auf der anderen Seite haben die Erfahrungen in der [UEFA] Europa League, [UEFA] Champions League und [der UEFA] EURO 2012 gezeigt, dass bessere Entscheidungen getroffen wurden, was für das Schiedsrichter-Team immer noch die absolute Priorität besitzt."

"Die Schiedsrichter haben positiv reagiert, denn die zusätzlichen Augen der Assistenten haben sie überzeugt, dass sie das Spiel damit besser kontrollieren können und die Schiedsrichter erhalten zusätzliche Informationen, mit denen sie besser die korrekte Entscheidung treffen können."

Einige belgische Schiedsrichter haben bereits durch UEFA-Spiele Erfahrungen mit diesem System gemacht und ein spezielles Training unter der Anleitung des belgischen Schiedsrichter-Fitness-Experten Werner Helsen, der sich auch um die Spitzen-Schiedsrichter der UEFA kümmert, befindet sich bereits in der Vorbereitung.

"Die Hauptverantwortung liegt darin, die Qualität des Fußballs zu verbessern", sagte Ronny Verhelst, der Präsident des belgischen Ligaverbands ProLeague. "Wie wir alle wissen, spielen die Entscheidungen der Schiedsrichter eine absolut wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Qualität des Fußballs und wir sind sehr glücklich, dass wir diese Lösung anbieten können."

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