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Chancengleichheit für Eigengewächse

Schutz der Spieler

Die Mitgliedsverbände sollen die Gleichstellung von vereinseigenen Talenten umsetzen.

Von Simon Hart

Die UEFA hat an ihre Mitgliedsverbände appelliert, Vorschläge bezüglich der Gleichstellung von vereinseigenen Nachwuchsspielern umzusetzen, um diesbezüglich europaweit eine einheitliche Politik zu schaffen.

Große Akzeptanz
UEFA-Vizepräsident Per Ravn Omdal erklärte vor Verbandschefs in Brüssel, dass der Großteil der europäischen Klubs und Ligen die Vorschläge, die im Juli unterbreitet worden waren, begrüßt hätte. Damals hatte man insistiert, in den 18-köpfigen Kader für Spiele mindestens sieben oder acht heimische Nachwuchsspieler zu integrieren.

Abschlussrede
Omdal sagte am zweiten und letzten Tag des UEFA-EU-Seminars in seiner Abschlussrede: "Ich wage zu behaupten, dass die bisherigen Gespräche mit Klubs, Ligen und Spielern gezeigt haben, dass der Großteil der Ligen und Klubs diesen Ansatz begrüßt, und darauf sollten wir bauen."

"Ausbildung einheimischer Spieler"
Omdal, Leiter der UEFA-Arbeitsgruppe für EU-Angelegenheiten, meinte weiter: "Für mich geht es dabei darum, an etwas zu glauben, es zu tun und zu versuchen, es zu implementieren." Die UEFA hofft, dass diese Politik - durch welche die Mannschaftsgröße auf 25 Spieler begrenzt wäre - vor der nächsten Saison angewandt wird. Nach Omdals Rede folgte ein Vortrag von Gianni Infantino, dem UEFA-Leiter der Rechtsabteilung, der sich mit dem Thema "Investitionen in die Ausbildung einheimischer Spieler" beschäftigte.

Verbesserte Wettbewerbssituation
Infantino erklärte vor Vertretern aus 35 Nationalverbänden: "Bei diesem Projekt geht es darum, Chancengleichheit auf dem Platz herzustellen. Wir wollen ein System einführen, durch das jemand mit weniger Geld, aber einem guten Ausbildungsprogramm eine bessere Chance hat, auf Spitzenniveau zu spielen. Bei diesem Projekt geht es nicht um Quote, Ausländer, Nationalität oder eine Rückkehr in die Zeit vor Bosman."

Komplexes Thema
Er sprach auch von der Begrenzung von Nicht-EU-Spielern, ein Thema, das er bezüglich der EU-Erweiterung und der Auswirkung einzelner Abkommen, die EU-Mitglieder mit Nicht-EU-Staaten schließen, als komplex und fragmentarisch beschrieb, nicht zu vergessen die Rechtsprechung bezüglich des EU-Wettbewerbs. Die Lösung, argumentierte er, wäre für die Vereine eine einheitliche Richtlinie, um zumindest einige der eigenen Spieler zu übernehmen.

Zentrale Vermarktung
Am Freitag wurde auch über die Medienpolitik der EU diskutiert. Alasdair Bell, der UEFA-Rechtsexperte für EU-Angelegenheiten, hielt dazu einen Vortrag. Er erläuterte die Vorteile der zentralen Vermarktungsstrategie der UEFA - der die EU letztes Jahr zugestimmt hatte. Dadurch würden sich die Turniere ihre Einzigartigkeit bewahren und wären für TV-Sender attraktiv. Es ist auch ein wichtiges Anliegen, die Einnahmen fair zu verteilen, womit die UEFA, so Omdal, in Brüssel "einen Stein im Brett" hätte.

Förderung von Breitenfußball
"Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: die Politiker haben verstanden und akzeptiert, dass wir innerhalb der UEFA beweisen können, wie wir aus den Spitzenturnieren wie der [UEFA-] Europameisterschaft oder der [UEFA] Champions League Einnahmen erzielen können, die wir dann mit den kleineren Verbänden teilen, um den Breitenfußball zu fördern", sagte er. "Das macht mich für die Zukunft optimistisch, weil das die Politiker verstehen."