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UEFA•Medicine Matters über Schuhe und Stollen

Medizinisches

Besondere Methoden, die Gesundheit und Fitness der Spieler zu schützen, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von UEFA•Medicine Matters, der offiziellen UEFA-Publikation über medizinische Aspekte des Fußballs.

Chelseas Torhüter Petr Čech muss behandelt werden
Chelseas Torhüter Petr Čech muss behandelt werden ©Getty Images

Besondere Methoden, die Gesundheit und Fitness der Spieler zu schützen, stehen im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von UEFA•Medicine Matters, der offiziellen UEFA-Publikation über medizinische Aspekte des Fußballs.

Dort finden sich Artikel über das Design von Fußballschuhen und -Stollen sowie über die Gefahr von Gehirnerschütterungen – beide Themen stehen auch auf der UEFA-Agenda im Rahmen des Schutzes der Gesundheit von Spielern auf und abseits des Platzes. "In dieser Ausgabe soll wiederum in die Zukunft geblickt werden, wobei der Schwerpunkt auf Themen im Bereich der Elitefußballmedizin liegt", sagt Dr. Michel D’Hooghe, der Vorsitzende der Medizinischen Kommission der UEFA, in seinem Vorwort. "Behandelt werden Probleme, mit denen Ärzte im Alltag konfrontiert sind, und welche die Gesundheit der Fußballer betreffen."

Professor Andrea Ferretti, Mitglied der Medizinischen Kommission der UEFA, schrieb einen Artikel mit dem Titel "Schuhe, Stollen und Verletzungen im Fußball", in dem er erläutert, warum die meisten Verletzungen im Spiel und Training nicht durch Fremdeinwirkung passieren, also auch nicht bei Grätschen oder harten Zweikämpfen. "Die meisten ohne Fremdeinwirkung erlittenen Verletzungen der unteren Extremitäten im Fußball treten daher beim Laufen, bei Richtungswechseln und Drehbewegungen, beim Landen und der Schussabgabe auf", sagt Prof. Ferretti. "Bei all diesen Aktionen befindet sich der Fuß auf dem Boden, während sich der Körper im oder gegen den Uhrzeigersinn dreht."

Prof. Ferretti erklärt die Geschichte der Fußballschuhe und -Stollen und zeigt, wie viele verschiedene Typen von Schuhen und Stollen es für die verschiedenen Rasen- und Kunstrasenarten gibt. Zur Bedeutung des Schuhwerks gebe es noch viel zu wenig Studien, meint er weiter. "Im Hinblick auf die Prävention schwerer Fußballverletzungen wäre es indessen äußerst wichtig, mehr über die Auswirkungen verschiedener Schuh- und Stollentypen auf Muskeln, Sehnen und Gelenke zu wissen. (…) Die führenden Hersteller bringen weiterhin neue Modelle auf den Markt, scheinen dabei jedoch ausschließlich auf das Design, statt auf die Gesundheit der Spieler zu achten."

In seinem Artikel schlussfolgert Prof. Ferretti, dass Schuhe und Stollen eine Schlüsselrolle zukommt, sowohl was die Leistung als auch die Verletzungsgefahr für die Spieler angeht. Die Schuhe sollen für den nötigen Grip sorgen, damit die Spieler eine gute Balance haben, sollten aber auch so flexibel sein, außergewöhnliche Belastungen zu absorbieren, die sonst zu schweren Verletzungen führen würden.

Ein wichtiges Thema sind auch die zunehmenden Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen im Fußball, dazu schrieb Dr. Ioannis Economides, auch er Mitglied der Medizinischen Kommission der UEFA. Er erklärt die verschiedenen Facetten und Symptome von Gehirnerschütterungen und erläutert, wie die Mannschaftsärzte betroffene Spieler diagnostizieren und behandeln sollten.

In allen UEFA-Wettbewerbs-Regularien sind inzwischen neue Regeln für Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen implementiert worden, nachdem das UEFA-Exekutivkomitee diese im letzten September auf den Weg gebracht hatte. Im Fall einer möglichen Gehirnerschütterung unterbricht der Schiedsrichter die Partie für bis zu drei Minuten, um eine Untersuchung des verletzten Spielers durch den Teamarzt zu gewährleisten. Der Spieler darf das Spiel nur fortsetzen, wenn der Teamarzt dies ausdrücklich dem Schiedsrichter gegenüber bestätigt hat.

UEFA•Medicine Matters berichtet auch über das jüngste Seminar der UEFA-Elite-Klub-Verletzungsstudie in Nyon. Diese Studie bietet unter anderem eine unerlässliche Informationsquelle über spezielle Fußball-Verletzungen. Beim Treffen im Januar ging es um Gehirnerschütterungen, aber auch um die Beziehung zwischen der Trainingsintensität und Verletzungshäufigkeit sowie um die Bedeutung guter Kommunikation zwischen dem medizinischen Team und dem Trainerstab. "Die Studie [ist] ein wichtiger Teil des Bestrebens ihres Auftraggebers, der UEFA, das Leistungsvermögen im Elitefußball so weiterzuentwickeln, dass Sicherheit und Gesundheit der Spieler gewährleistet sind", sagt Professor Jan Ekstrand, Urheber und Direktor der Studie.

In seinem Leitartikel begrüßt Michel D’Hooghe den positiven Einfluss des UEFA-Fortbildungsprogramm für Fußballärzte (FDEP), in dem medizinisches Fachwissen in Workshops übermittelt und kaskadenartig an die 54 Mitgliedsverbänder der UEFA weitergereicht wird. "Es ist das Verdienst unserer Mitgliedsverbände, dass dieser Prozess so gut funktioniert", meint er, "und ich hoffe, dass er in Zukunft von vielen weiteren Verbänden übernommen wird."

Schließlich hob Dr. D’Hooghe auch die deutlichen Verbesserungen im Anti-Doping-Programm der UEFA hervor, die ab der Saison 2015/16 in Kraft treten. "Im Jahr der Einführung des neuen Welt-Antidoping-Codes 2015 wird die UEFA zu einer der ersten Antidoping-Organisationen der Welt gehören, die Steroidprofile in ihr Antidoping-Programm aufnehmen."

"Die UEFA ist fest davon überzeugt, dass der Schutz der Spieler nicht nur eine Sache der Gesundheit und der Fitness ist, sondern auch das Recht der Spieler, 'sauber' zu gewinnen, umfasst", meint Dr. D’Hooghe. "Dadurch erhält sie ein neues wichtiges Instrument, anhand dessen der Missbrauch von Steroiden im Fußball aufgedeckt und präventiv dagegen vorgegangen werden kann."

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