Gemeinsam zum Schutz der Seele des Fußballs

Vereint und bestimmt gegen die Geißel der Spielmanipulation – die UEFA und Europol, die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union, haben sich formell zusammengetan und im Haus des europäischen Fußballs in Nyon eine Absichtserklärung unterschrieben, um den Fußball zu schützen.

Nach der Unterschrift unter die Absichtserklärung, die die gegenseitige Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den beiden Körperschaften intensivieren wird, verbreiteten sowohl UEFA-Präsident Michel Platini als auch Europol-Direktor Rob Wainwright die klare Botschaft des vollen Einsatzes zum Schutze der essenziellen Integrität des Fußballs sowie der Bestrafung jener, die der Spielmanipulation schuldig befunden werden.

"Heute ist aufgrund der Unterschrift über die offizielle Übereinkunft zwischen der UEFA und EUROPOL ein sehr wichtiger und entscheidender Schritt gelungen", sagte Herr Platini. "Dieser Kampf ist für die UEFA eine Priorität, aber es ist auch ein persönlicher Kampf. Ich bin ein ehemaliger Spieler und weiß, dass Spielmanipulation die übelste Geißel im Fußball ist, denn dadurch wird die Seele unseres Sports betroffen. Jetzt werden wir mit EUROPOL hart Hand in Hand arbeiten – wir sind vereint durch den gemeinsamen Willen, diese Gefahr so effektiv wie möglich zu bekämpfen."

"Wenn Sie morgen ein Fußballspiel besuchen und bereits das Ergebnis kennen würden, dann wäre das Spiel tot", so Herr Platini zu UEFA.com. "Wenn man vor den Spielen schon das Endergebnis kennt, gibt es kein Interesse mehr. Daher ist es unsere Rolle, den Fußball zu schützen. Ich warne die Spieler, ich warne die Schiedsrichter, ich warne die Offiziellen… der Erste, der den Richtlinien zum Schutze des Fußballs nicht folgt, wird von mir null Toleranz erhalten, er wird [die Welt des] Fußballs verlassen müssen."

"Ich bin sehr zufrieden, hier neben dem UEFA-Präsidenten zu stehen und die gemeinsame Botschaft zu verbreiten, dass wir energisch gegen Spielmanipulationen im Fußball überall vorgehen werden, so dass wir diesen schönen Sport schützen können", sagte Herr Wainwright. "Leider gab es in den letzten Jahren Anzeichen dafür, dass Syndikate der organisierten Kriminalität versuchen, Fußballspiele zu manipulieren, um so illegales Einkommen zu erzielen. Europol ist dazu entschlossen, gegenüber diesem Problem hart durchzugreifen, um sicherzustellen, dass wir den Fußball schützen können."

"Wir senden der organisierten Kriminalität die klare Botschaft, dass sie untersucht wird und dass sie dabei gestoppt wird, Einfluss auf die Integrität dieses Sports zu nehmen", fügte er hinzu. "Daher ist die heutige Vereinbarung zwischen Europol und der UEFA so wichtig, denn sie stellt sicher, dass die zwei Organisationen ihre Kräfte vereinen, ihr Wissen und ihre Informationen austauschen, um sicherzugehen, dass wir die bestmögliche Antwort auf die Gefahr der Spielabsprachen im Fußball haben."

"Wir stehen schon seit einiger Zeit im Kontakt miteinander und kooperieren, daher haben wir diese Kooperation nun formalisiert", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino. "Wir sind natürliche Partner, um Spielmanipulationen so effizient wie möglich zu bekämpfen, welche qua Definition ein internationales Problem sind."

Herr Infantino erklärte, dass riesige Mengen Geldes weltweit für Wetten aufgewendet werden. "Daher können Sie sich vorstellen, dass diese Summen Menschen aus der organisierten Kriminalität auf den Plan rufen, die daran interessiert sind, diese Plattform zu missbrauchen, um Gelder zu generieren und zu transferieren."

Der UEFA-Generalsekretär führte aus, dass die Kooperation zwischen den Polizeibehörden und den Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen Spielabsprachen entscheidend sei. Er teilte außerdem mit, dass die UEFA ein ausgeklügeltes System zur Erkennung von Wettbetrug ins Leben gerufen hat, dass jedes Jahr rund 32 000 Spiele in UEFA- und nationalen Wettbewerben überwacht.

Außerdem wendet die UEFA sich mit einer Vorbeugungskampagne an junge Fußballspieler, die bei UEFA-Präsentationen über die Risiken und darüber, wie man reagieren sollte, wenn man von Leuten angesprochen wird, um Spiele zu manipulieren, aufgeklärt wurden.

Herr Infantino betonte außerdem, dass die UEFA quer durch ihre Mitgliedsverbände Integritätsbeamte installiert hat, die auf nationalem Level gegen Spielabsprachen vorgehen.

Außerdem erweiterte die UEFA ihre Disziplinarregularien so, dass es härtere Strafen für Spielabsprachen gibt. "Wir haben eine harte Null-Toleranz-Politik eingeführt", sagte er. Im März stimmten die Mitgliedsverbände der UEFA beim XXXVIII . Ordentlichen UEFA-Kongress in Astana (Kasachstan) einstimmig einer 11-Punkte-Resolution mit dem Titel "Der europäische Fußball vereint für die Integrität des Spiels" zu und gelobten, ihren eigenen Beitrag zu dieser Kampagne auf nationalem Level auszubauen.