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Eine schottische Erfolgsgeschichte

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Seit seinen Anfängen im 19. Jahrhundert wurde der Fußball zum Nationalsport der Schotten.

Denis Law traf für Schottland beim 3:2-Sieg im Wembley 1967 gegen den amtierenden Weltmeister aus England
Denis Law traf für Schottland beim 3:2-Sieg im Wembley 1967 gegen den amtierenden Weltmeister aus England ©Popperfoto/Getty Images

In Schottland wurde der Fußball erst im 19. Jahrhundert respektiert, als er Einzug in viele Schulen hielt. Doch nachdem sich das Land mit diesem Sport nicht identifizieren konnte, gab es nach dem Schulabschluss nur noch wenige Möglichkeiten, um organisiert Fußball spielen zu können. Erst als sich ein paar Gleichgesinnte zusammensetzten und einige allgemein verständliche Regeln erstellten, wurde dieser Sport zum ersten Mal auf nationaler Ebene organisiert.

Nachdem 1867 mit Queen's Park FC der erste Fußballklub Schottlands gegründet worden war, erlebte der Sport eine schnelle Entwicklung. Doch es gab noch keine klare Struktur, und die Spiele wurden zumeist in einer planlosen und irregulären Art und Weise ausgetragen. Es war klar, dass die Vereine von geregelten Wettbewerben und strukturierter Organisation profitieren würden. Queen's Park übernahm die Initiative und schaltete eine Anzeige in einer Glasgower Zeitung. Daraufhin kamen am 13. März 1873 im Dewar's Hotel in Glasgow Vertreter von sieben Vereinen zusammen - von Queen's Park, Clydesdale FC, Vale of Leven FC, Dumbreck FC, Third Lanarkshire Rifle Volunteers FC, Glasgow Eastern FC und Granville FC. Zudem schickte Kilmarnock FC einen Brief, in dem man seine Bereitschaft signalisierte.

An diesem Tag gründeten die acht Vereine den Schottischen Fußballverband (Scottish Football Association - SFA) und beschlossen, dass sich "die hier vertretenen Klubs zu einem Verband zusammenschließen, um den Fußball gemäß den Regeln des Verbandes zu vertreten. Außerdem werden die hier zusammengeschlossenen Klubs eine jährliche Meisterschaft austragen, die nach den hier beschlossenen Regeln ausgespielt wird."

Die SFA ist nach dem Englischen Fußballverband der zweitälteste Verband der Welt. Im Jahr zuvor, am 30. November 1872 - dem St. Andrew's Day - gab es in Glasgow bereits das erste Länderspiel gegen England, den "Erzfeind". Die Partie endete 0:0 und war der erste von insgesamt 110 Vergleichen, die diese beiden Länder bis Ende 2002 austrugen.

Der Fußball erlebte einen kometenhaften Aufschwung, und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er bereits Schottlands beliebteste Sportart. Die SFA und die FA gründeten 1886 zusammen mit dem Fußballverband von Wales und dem Irischen Fußballverband den internationalen Ausschuss der Fußballverbände (IFAB), um die Einhaltung der Regeln zu gewährleisten. Die IFAB wurde 1913 Mitglied der FIFA, und auch heute noch kümmert sich der Ausschuss um die Einhaltung der Regeln. Die SFA schloss sich der FIFA im Jahr 1910 an und war 1954 Gründungsmitglied der UEFA.

Auf höchstem Niveau führte die Kombination von Topspielern, besserer Unterhaltung und gesteigertem Medieninteresse zu immer größerer Kommerzialisierung des Fußballs, der mittlerweile über riesige Sponsorengelder verfügt. In ganz Schottland wird von über 140 000 Menschen Fußball in einer organisierten Form gespielt, womit er ganz klar Nationalsport der Schotten ist.

Die schottischen Spieler und Trainer haben ihr Talent schon in vielen Teilen der Erde erfolgreich unter Beweis gestellt, vor allem in England. Spieler wie Denis Law, Billy Bremner und Kenny Dalglish sowie Trainer wie Sir Matt Busby, Bill Shankly und Sir Alex Ferguson haben allesamt in England nachhaltig Eindruck hinterlassen. Die ersten Profis waren gegen 1870 schottische "Professoren", die das Spiel nach England brachten und für die dortige Entwicklung sorgten. Auch später spielten die Schotten noch eine Schlüsselrolle in Sachen Entwicklung des Fußballs "südlich der Grenze".

Auf Vereinsebene haben es die schottischen Klubs Celtic FC, Rangers FC und Aberdeen FC alle zu europäischen Ehren gebracht - Celtic gewann 1967 den Pokal der europäischen Meistervereine, die Rangers und Aberdeen siegten 1972 beziehungsweise 1983 im Pokal der Pokalsieger. In jüngerer Vergangenheit kam Celtic 2003 bis ins UEFA-Pokal-Finale nach Sevilla, wo sie 2:3 gegen den FC Porto verloren, die Rangers mussten sich im Finale des gleichen Wettbewerbs 2008 in Manchester dem FC Zenit St. Petersburg mit 0:2 geschlagen geben.

Schottland hat sich für acht FIFA-Weltmeisterschaften qualifiziert (1954, 1958, 1974, 1978, 1982, 1986, 1990, 1998) und für zwei UEFA-Europameisterschaften (1992, 1996), doch hat niemals die Gruppenphase überstanden.  Die Frauen-Nationalelf hat sich bei der UEFA EURO 2017 erstmals für eine Endrunde qualifiziert.