DFB-Studie: Juniorenturniere können Interesse am Fußball erhöhen
Donnerstag, 5. Oktober 2017
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Eine Studie des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) hat gezeigt, dass die Ausrichtung von Juniorenturnieren das Interesse der Öffentlichkeit am Fußball erhöhen kann.
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Der DFB begründete diese Ergebnisse mit einer Analyse zur Endrunde der UEFA-U19-Europameisterschaft in Baden-Württemberg im Juli 2016 und fand heraus, dass die Ausrichtung von Wettbewerben auch das Image eines Nationalverbands um fast 15 % verbessern kann.
Der DFB wollte mit der Vergabe der Studie, die von der accadis Hochschule Bad Homburg in der Nähe von Frankfurt durchgeführt wurde, vor allem herausfinden, ob die Ausrichtung von Juniorenturnieren, die keinen finanziellen Gewinn erwirtschaften, lohnenswert ist, insbesondere hinsichtlich der Verbesserung der Wahrnehmung des betreffenden Nationalverbands.
„Die Studie zeigt, dass die Ausrichtung von UEFA-Turnieren im Juniorenbereich tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Image des gesamten Nationalverbands hat“, sagte Dr. Kyung-Yiub Lee, DFB-Turnierdirektor der Endrunde der UEFA-U19-EM 2016. „Das ist für ein Turnier, das immer auch eine Investition ist, eine erfreuliche Erkenntnis.“
Die Erkenntnisse des DFB können für die zukünftigen Pläne anderer europäischer Nationalverbände durchaus bedeutend sein. Die Ergebnisse aus Deutschland zeigen, dass je höher die Investitionen in die Ausrichtung eines Juniorenturniers sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, nicht nur das Image des Verbands zu verbessern, sondern auch die Anzahl derjenigen zu erhöhen, die sich für Fußball interessieren.
Im Rahmen der Studie konnte gezeigt werden, dass die Reichweite eines Juniorenturniers über die Zuschauer im Stadion hinaus gehen kann und sich die beträchtlichen Ressourcen, die der DFB in die Werbung für den Wettbewerb investiert hat, gelohnt haben. Zu den Werbemaßnahmen gehörte vor allem eine enge Kooperation mit ausgewählten Schulen in der Umgebung, in deren Rahmen die Kinder umfassend auf das Turnier aufmerksam gemacht wurden.
„Es wird deutlich, dass sich die Schulkampagnen des DFB gelohnt haben. Und es ist sicher eine gute Nachricht für einen Eventveranstalter, dass sich jugendliche Zielgruppen auf diese Weise aktivieren lassen“, sagte Prof. Dr. Florian Pfeffel, Präsident und Professor für Sportmanagement an der accadis Hochschule Bad Homburg. „Das bedeutet, dass man die Reichweite des Events über die – theoretisch limitierten – Stadionkapazitäten hinaus steigern kann.“
Unabhängig davon mahnen die Autoren der Studie nach ihrem erstmaligen Vorstoß einer Untersuchung der Auswirkungen von Juniorenturnieren hinsichtlich der Ergebnisse zur Vorsicht. Die Daten stammten nur von einem Wettbewerb, weshalb in Zukunft die Ergebnisse anderer Juniorenturniere im Fußball und in anderen Sportarten hinzugefügt werden müssten, um ihre Argumente weiter zu untermauern.
„Die Image-Forschung im Bereich von Jugendturnieren steckt noch in den Kinderschuhen. Hiermit ist ein erster Schritt gemacht, der bei kommenden Turnieren ausgebaut werden sollte“, so Prof. Dr. Florian Pfeffel weiter.
Es gibt Hinweise darauf, dass internationale Juniorenturniere immer beliebter werden, denn die Zuschauerzahlen wachsen stetig. Bei den vier UEFA-Juniorenwettbewerben auf U17- und U19-Stufe für Männer und Frauen wurden zwischen 2012 und 2014 durchschnittlich 1 760 Zuschauer pro Spiel gezählt. Bei den drei folgenden Turnieren 2015, 2016 und 2017 kamen durchschnittlich 2 707 Besucher in die Stadien – ein Anstieg von 54 %.