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„Die Führungskraft in dir wecken“

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Azra Numanović aus Bosnien-Herzegowina hat am UEFA-Programm für Frauen in Führungspositionen teilgenommen. Sie erzählt von ihrer Leidenschaft für den Frauenfußball und ihrer Hoffnung, die erlernten Fähigkeiten in Führungspositionen im Fußball einsetzen zu können.

Azra Numanović - „Frauenfußball hat ein Riesenpotenzial“
Azra Numanović - „Frauenfußball hat ein Riesenpotenzial“ ©Peter van Dijk

Azra Numanović widmet ihre berufliche Karriere dem Frauenfußball. Die 27-Jährige hat als Nationalspielerin von Bosnien-Herzegowina und als Schiedsrichterin auf nationaler Ebene bereits einiges an Erfahrungen gesammelt. Zudem hat sie die UEFA-C-Trainerlizenz in der Tasche.

Azra arbeitet seit mehreren Jahren in der Administration ihres Klubs, dem SFK 2000 Sarajevo. Aktuell ist sie dessen Generalsekretärin und trägt die Verantwortung für eine Vielzahl an Projekten und Initiativen. Sie hat als Teil ihrer Karriereplanung am UEFA-Programm für Frauen in Führungspositionen sowie an der entsprechenden Fortbildungsveranstaltung in Amsterdam teilgenommen. Azra hofft, dass sie das Erlernte in den kommenden Jahren in Führungsrollen im Bereich des Fußballs anwenden kann.

Das UEFA-Programm für Frauen in Führungspositionen scheint für Sie von großem persönlichem Nutzen gewesen zu sein…

©Peter van Dijk

Der Frauenfußball braucht Frauen in Führungspositionen, und dieses Programm zeigt dir den richtigen Weg auf, um die Führungskraft in dir zu wecken. Das Programm erfüllte voll und ganz seinen Zweck – ich kehrte danach voll motiviert nach Hause zurück! 

Was waren Ihrer Ansicht nach die Schlüsselfaktoren für die eigene Weiterentwicklung?

Leidenschaft, positive Energie und Beharrlichkeit sind Eigenschaften von mir, die mir sicherlich helfen, auf meine Ziele hinzuarbeiten. Ich glaube auch ganz stark an Liebe, Freiheit und Glück. Natürlich kann man diese Begriffe weit interpretieren, aber auf den Fußball bezogen bedeuten sie nichts anderes, als dass jedes Mädchen Freude am Fußball haben darf.

Es ist offensichtlich, dass Sie an eine erfolgreiche Karriere glauben.

Frauen haben das Talent und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen. Nichts motiviert mich mehr als das. Man muss bereit sein, mit seinen Stärken und Schwächen umgehen zu können und diese entsprechend einzusetzen. Das Programm half mir, mein Selbstvertrauen aufzubauen.

Was haben Sie für Erfahrungen mit dem Mentorenprogramm gemacht? Hat das Ihre Entscheidungsfindung beeinflusst?

Das Mentoring ist ein wichtiger Teil des Programms. Ich hatte das große Glück, eine ganz tolle Mentorin zu haben. Sie ist eine Frau mit großer Erfahrung, einer starken Persönlichkeit. Eine richtige Leaderin. Es war einzigartig, mit ihr Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Ich konnte aus erster Hand erfahren, was es bedeutet, Vorbild zu sein, und das zeigt mir auf, wie ich meinen eigenen Weg gehen kann.

Kommen wir auf die Fortbildungsveranstaltung für Frauen in Führungspositionen zu sprechen. Wie erlebten Sie die Durchmischung der zwei Teilnehmergruppen, und was nehmen Sie aus dieser Erfahrung mit?

Aus den Teilnehmerinnen beider Kurse wurde eine Veranstaltung mit einem großartigen Frauenteam. Gedanken- und Meinungsvielfalt sind der einzige Weg für Entwicklung und Erfolg.

Sie konnten mit Frauen aus der ganzen Welt sprechen…

Wir hatten in der Tat die Möglichkeit, Erfahrungen mit Teilnehmerinnen von Australien bis Kanada, von Grenada bis Schweden und von Ghana bis Bosnien-Herzegowina auszutauschen. Ich lernte dabei, dass wir alle die gleichen Herausforderungen und Probleme haben, aber auch die gleiche Leidenschaft und Liebe.

Was hat Ihnen an dieser Veranstaltung am besten gefallen?

In sich hineinzuhören, das Verhalten der anderen zu analysieren und die Erkenntnisse mit den anderen teilen. Das stach für mich bei dieser Veranstaltung heraus. Eigenwahrnehmung und Selbstbewusstsein kommen an erster Stelle, wenn es darum geht, unser inneres Wissen und unsere Ideen in Handlungen umzusetzen.

Hätten Sie vor ein paar Jahren je gedacht, dass der Frauenfußball solche Fortschritte machen könnte?

Vor vierzehn Jahren war all das einfach nur ein Traum. Wie würde es möglich sein, Frauenfußball voranzubringen, gerade in kleinen Ländern wie Bosnien-Herzegowina? Jetzt weiß ich, es ist möglich. Frauenfußball hat ein Riesenpotenzial und eine große Zukunft.

Dieser Artikel erschien ursprünglich in UEFA Direct Nr. 171

 

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