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Pilotphase Fußball für Fitness endet in Baku

Trainerausbilder

Die Pilotphase der Seminare Fußball für Fitness endete mit einem Vier-Tages-Event in Baku, bei dem Trainer und Ausbilder Expertentipps für die richtige Fußballfitness erhielten.

Andreas Morisbak, Technischer Berater der Norwegischen Fußballverbandes
Andreas Morisbak, Technischer Berater der Norwegischen Fußballverbandes ©AFFA

Der erste Zyklus der Seminare Fußball für Fitness endete erfolgreich mit einem Event in Baku in dieser Woche. Es war die insgesamt dritte derartige Veranstaltung mit Vertretern aus 17 UEFA-Mitgliedsverbänden beim Abschlussevent in Baku, darunter Trainer, Ausbilder, Fitnessexperten und Mediziner.

Zuvor fanden bereits Seminare in Oslo und Istanbul statt. Nach dem Abschlussevent durfte sich Frank Ludolph, der UEFA-Vorsitzende für technische Ausbildung, darüber freuen, dass Vertreter aller europäischen Fußballverbände im Rahmen der Pilotphase an einem Event teilgenommen hatten.

"Das Feedback war sehr gut, denn die Vertreter der Verbände wussten die an sie herangetragene Expertise im Rahmen der Events sehr zu schätzen", sagte er nach dem viertägigen Seminar in Aserbaidschan, das am Donnerstag zu Ende ging. "Es wurden wertvolle Tipps im Bezug auf das Fitnesstraining gegeben, die in Zukunft in die Trainingsabläufe eingebaut werden können."

"Die Pilotphase ist nun zu Ende und alle Verbände haben die Chance genutzt, sich vor Ort zu informieren und Neues zu lernen. Das Konzept wird nun weiter ausgebaut. Ab nächster Saison gehen wir diese Thematik im Rahmen des UEFA-Studienprogramms an. Unsere Expertengruppe arbeitet bereits die Details dafür aus."

Das Seminar in Baku umfasste Präsentationen, Gruppendiskussionen, praktische Trainingseinheiten, Workshops und vieles mehr. Dabei wurde die Wichtigkeit von Fitness im Fußball deutlich unterstrichen und auch die Philosophie dieser Initiative des Jira-Ausschusses der UEFA deutlich unterstrichen.

Paul Balsom, Performance Manager der Schwedischen Nationalmannschaft und von Leicester City FC, sprach am Dienstag über die körperlichen Ansprüche an Fußballspieler und erklärte, dass "nur Trainer, die die Ansprüche an die Spieler genau kennen, auch zielgenau trainieren lassen können". Von zentraler Bedeutung sei dabei, die Anforderungen eines Spiels im Training nachzustellen. Im Anschluss bekamen Trainer und Ausbilder in einer praktischen Einheit die Gelegenheit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Ein Punkt über dessen Wichtigkeit sich alle Teilnehmer einig waren, die Methodik zur Quantifizierung sportlicher Leistungen wie durch GPS-Tracking und Herzfrequenzmessung, wurde zugleich kritisch gesehen. Die effektive Verarbeitung der gewonnenen Daten sei noch nicht wirklich ausgereift, hieß es.

Dr. Mogens Kreutzfeldt vom Medizinischen Komitee der UEFA widmete sich dem Thema Verletzung und Verletzungsvorsorge im Profibereich und griff dabei auf die UEFA-Verletzungsstudie zurück.  Diese umfasst den Zeitraum von 2001 bis 2013 und gibt verletzungsspezifische Aufschlüsse über den Fußball auf höchstem Niveau. Kreutzfeldt berichtete, dass das Verletzungsrisiko mit dem Spielniveau steige und präsentierte ebenfalls die Situation im Jugendbereich in einer eigenen Präsentation.

Physiotherapeut Dave Rennie von Leicester City verwies im Hinblick auf eine effektive Verletzungsvorsorge auf die Wichtigkeit einer guten Kommunikation zwischen Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Trainern. "Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und effektiv zusammenarbeiten, dann können wir sehr erfolgreich sein", sagte er und machte deutlich, wie wichtig das Wissen von Trainern im Bereich Verletzungsprophylaxe für die Entwicklung der Mannschaft ist. "Mit einem großen Wissen in diesem Bereich können Trainer zielgerichteter arbeiten und ihre Spieler besser ausbilden."

Die langfristige Spielerentwicklung war am Mittwoch das Hauptthema des Seminars. Zu dieser Thematik kam unter anderem Fritz Schmid zu Wort, Trainerausbilder bei der UEFA, FIFA und beim Schweizer Fußballverband (SFV-ASF). "Die am Prozess beteiligten Parteien müssen ein einheitliches Verständnis für die Entwicklung junger Fußballer bekommen", sagte er. Ebenfalls am Mittwoch unterteilten sich die Teilnehmer in verschiedene Gruppen für Workshops. Paul Balsom zeigte sich dabei beeindruckt vom Engagement und vom Drang zum Informationsaustausch unter den Vertretern der UEFA-Mitgliedsverbände.

Im Bereich Fitness wurden die Vertreter der Mitgliedsverbände zum einen auf die Wichtigkeit der zunehmenden Integration von Fitness-Inhalten im Trainingsprozess hingewiesen und darüber hinaus von UEFA-Fitnessexperten ausführlich über neueste Trends in diesem Bereich aufgeklärt.

Die Weitergabe der Informationen von der UEFA an die Verbände wurde von Andrey Leksakov, dem Technischen Direktor des Russischen Fußballverbandes (RFS), wie folgt bewertet: "Die UEFA geht mit der Ausweitung der Informationsweitergabe in verschiedenen technischen Bereichen genau in die richtige Richtung. Diese Events sind sehr gewinnbringend und extrem informativ für alle Beteiligten. Auch die starke Praxisorientierung ist ein großes Plus. Vielen Dank an die UEFA für die Möglichkeit, sich hier auszutauschen. Bei solchen Gelegenheiten merkt man, dass wir eine Fußballfamilie sind."

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